In der Zeitung war heute morgen eine Todesanzeige und meine Mutter meinte die wäre falsch. Was stimmt denn damit nicht? Für mich sieht sie normal aus:
Ich trauere um den Verlust meines herzensguten Mannes, Vater, Opas und Schwiegervaters
WILLI ISNICHMER
In tiefer Trauer:
Natascha, Nadine und Kevin
Werner Isnichmehr und Sabine geb. Warnochwas
Hilde Isnichmehr geb. Iswaslos
Die Reihenfolge stimmt nicht.
Es ist nicht gut, einen Abschiedssatz mit „ich“ zu beginnen und dann eine Aufzählung der Verwandtschaftsverhältnisse folgen zu lassen.
Außerdem erwartet der Leser, daß die unter dem Namen des Verstorbenen stehende Liste der Trauernden, die gleiche Reihenfolge wiedergibt.
Wir trauern um den Verlust meines herzensguten Mannes, unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Opas
WILLI ISNICHMER
In tiefer Trauer:
Hilde Isnichmehr geb. Iswaslos
Werner Isnichmehr und Sabine geb. Warnochwas
Natascha, Nadine und Kevin
Nachtrag: Ich würde auch nicht schreiben „wir trauen um den Verlust“, aber dann müßte man die ganze Anzeige neu gestalten.
Der Spruch über der Anzeige lautete z.B. „Sein immerwährendes Herz hat aufgehört für immer zu schlagen“. Schon der Spruch ist recht merkwürdig und deshalb stünde es eigentlich an, die komplette Anzeige anders zu gestalten.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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[quote]WILLI ISNICHMER[/quote]
ein schmunzler am morgen vertreibt kummer und sorgen ..
ja, man hat es nicht immer leicht mit der Familie…. 😉
Das die Leute auch nix richtig machen können 😉
Bei den Namen musste ich aber auch grinsen, danke für den netten Start in den Tag.
„Außerdem erwartet der Leser“
Ich könnte schon wieder…..
Diese Sch heuchelei. wenn ich um jemanden trauere mache ich die anzeige so wie sie meiner familie gefällt und nicht wie „man es“ gern liest.
Jener jemand kann gern bei mir vorbei schauen und mir sagen warum er/sie/es es gern anders hätte.
Dann lachen wir herzlich darüber und es wird so gemacht wie ICH es will.
@4 das ist aber auch irgendwo Quatsch. Letztendlich soll die traueranzeige ja auch zeigen, wer da trauert. Und das eben der Willi der Tote ist, und der Seppel der Opa und die Marie-Jaqueline das Enkel.
Und wenn man das durcheinander bringt, ergibt das ganze eben keinen Sinn mehr.
Natürlich kann man machen wie man es möchte. Aber dann kann ich mir das aufzählen der verwandschaftsverhältnisse auch sparen.
Zudem impliziert: „Ich tauere über den verlust meines: Mannes, Opas, Vaters usw.“ Ja das der Mensch das alles von der trauernden Person war. Kann aber nicht sein. Also ist es einfach falsch. Punkt.
Tja [i]Thomas[/i], dann mach du das mal schön.
In der Regel geben Familien vom Schlage Isnichmehr ihre Anzeigen aber auf, damit sie vom LESER zur Kenntnis genommen werden. Dann ist es schon gut, wenn die Isnichmehrs gewisse Regeln berücksichtigen, die den Transport der von ihnen gewünschten Informationen auch sicherstellen.
Frau Isnichmehr war garantiert nicht daran gelegen, alle Welt von einem (hoffentlich) nichtexistenten inzestuösen Chaos zu unterrichten…
Wenn Familie Isnichmehr den festen Wunsch hat, dass die Anzeige so und so auszusehen hat, dann ist es ja ihr gutes Recht, dass sie so aussieht. ABER in diesem (und den meisten anderen Fällen) dürfte es einfach so sein, dass die Familie es halt nicht besser weiß und für Verbesserungsvorschläge durchaus offen ist.
Die Frau nannte sich zum Schluss, weil man das in manchen Sachen so macht.
„Ich trauere um den Verlust“ klingt auch holprig, oder? Trauert man nicht „direkt“ um Mann, Frau, Vater, Mutter?
Trauert man „um einen Verlust“?
@ 9: Ja, über diese Formulierung bin ich auch gestolpert.
Ja ja, der Mensch ist ein sehr eigen Tier.
Natürlich steht es den Hinterbliebenen zu, die Traueranzeigen so zu gestalten und zu formulieren, wie es ihnen gefällt. Es hat aber überhaupt nichts mit Scheinheiligkeit und Heuchelei zu tun, wenn man gerade bei der Traueranzeige und den Totenbriefen diese so gestaltet, daß derjenige für den sie gedacht sind, auch etwas damit anfangen kann.
Der Tote hat am Allerwenigsten davon, also macht man die Anzeige wohl kaum für ihn. Die Hinterbliebenen brauchen auch keine solche, denn sie wissen ja bereits, daß da jemand tot ist.
Die Traueranzeige und der Totenbrief sind die einzigen Sachen, die man extra für die anderen Leute macht. Und deshalb sollte man sie so gestalten, daß die anderen auch etwas davon haben.
Sonst könnte man ja schreiben: „Bei uns ist einer gestorben, mehr sagen wir aber nicht, Bätsch!“
À propos Todesanzeige, kennt ihr den schon?
„So, Frau Yildirim,“ erkundigt sich der Bestatter, „welcher Text soll in der Todesanzeige stehen?“
„Üzgür tot!“, antwortet die türkische Witwe.
„Na, ein bischen mehr darf es schon sein, das kostet auch das gleiche.“, berät der Bestatter.
Nach kurzem Überlegen antwortet die Hinterbliebene: „Gut. Machen: Üzgür tot, verkaufen Ford Transit!“
@Frank (der 13.): Pfui. Nur witzig, wenn eine gewisse Geisteshaltung vorliegt. Dann findet man aber auch „Negerwitze“ und „Frauenwitze“ lustig. Nur Männerwitze, die nicht.
Was vielleicht dran liegt, dass diese Clientel das Wort „Mann“ nicht verdient hat.
Troll dich, Troll 🙂
Btw. Thomas? Vorschläge, wie man was anders machen kann, kann man auch annehmen, wenn sie gut sind 😉
Unabhänging davon, war heute bei uns in der Zeitung eine Todesanzeige von einem Rechtsanwalt.
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Wir trauern um unseren Seniorpartner
$NAME
Rechtsanwalt und Wirtschafsprüfer
Fachanwalt …
der im 80. Lebensjahr vor die höchste Instanz geladen wurde.
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Ich fand es einfach nur passend. 😉
@Tante Jay:
Danke, damit ist der Begriff „Troll“ nun endgültig da angekommen, wo im echten Leben das Wort Rassismus schon gelandet ist, auf dem Haufen der nicht einmal mehr müde zu belächelnden Dummfloskeln. Nach dem Motto: http://tinyurl.com/kwerd5
Deine Geisteshaltung ist wohl diejenige, dass du ungefragt alle anderen vor Diskriminierung schützen willst und ihnen dabei auf die Nerven gehst. Also wenn ich keine eigenen Probleme habe, gehe ich spazieren oder kümmere mich um meine Pflanzen.
Es ist kein Geheimnis, wie viele funktionelle Analphabeten und Legastheniker es unter uns gibt.
Viele, auf die das zutrifft, wissen darum und sind dankbar, wenn man sie korrigiert bzw. ihnen hilft.
Und dann gibts da noch solche wie Thomas, die der Welt unbedingt kommunizieren müssen, dass man mit selbstsicherer Ignoranz bei völliger Ahnungslosikeit und fehlender Bildung in DLand immer noch Superstar werden kann.
Ach, das können auch Behörden.
Als wir anno 1973 von Deutschland in die Schweiz zogen stand in den Ausländerausweisen meiner Mutter, meines Bruders und in meinem „Zweck des Aufenthalts: Verbleib bei Ehemann und Vater“.
Damals habe ich den Begriff „Inzest“ gelernt *g*.
Machmal würde es schon helfen, wenn jemand anderes noch mal gegenliest. im Formulierfieber schreibt man schon mal dolle Sachen. Wenn zwei Gedanken plötzlich in einen Satz drängen.
Hier finde ich die Einleitung drollig, „ich trauere um den Verlust..“ wenn schon, dann wegen des Verlusts. Ich würde ja eher um den Willi trauern.
Bei uns immer gerne genommen, wenn die Kinder „Ich will, ich will…“ sagen: „Der Will ist tot!“
Kürzlich die Todesanzeige eines gewissen, mir aber unbekannten, Willi Will im Darmstädter Echo gelesen, das war das wrste mal daß ich über eine fehlerfreie Todesanzeige gelacht habe.
Ich war kurz davor beim Tod meiner Oma den Spruch: „Zwei liebevolle Hände hörten auf zu schlagen“ als Überschrift der Anzeige zu wählen. Wurde leider überstimmt…..
Schizophren – ob das vom Inzest kommt?! 😀
Im Frühjahr starb ein Schulkamerad von mir. Er brach im Fitnessstudio zusammen. Er hat es einfach übertrieben mit dem Body-Bilder Wahn und griff auch gern mal zu unerlaubten Hilsfmittel. In der Todesanzeige war ein Bild von ihm, dass ihn mit freiem Oberkörper posierend am Strand zeigt. In Bodybuilder Pose. Ich konnte nur den Kopf schhüttlen darüber