Schon im November vor vier Jahren ist der Mülheimer Klaus S. (1) spurlos verschwunden.
Erst jetzt erfuhr seine Familie, die die Hoffnung auf ein Wiedersehen nie aufgegeben hatte, daß der seinerzeit 33-jährige inzwischen längst beerdigt worden ist.
Obwohl eine Vermisstenanzeige lief, erkennungsdienstliche Maßnahmen von Seiten der Polizei eingeleitet wurden und im Internet aktiv nach Klaus S. gesucht wurde, blieb der Vermißte verschwunden. Allmählich schlich sich bei den Angehörigen die Erkenntnis ein, es könne eventuell doch etwas Dramatisches passiert sein, doch die Hoffnung wollte man nicht aufgeben.
Ende Juli 2008 kam dann die Nachricht aus dem Essener Polizeipräsidium, daß der Gesuchte längst tot sei. Schon im November 2004 war seine Leiche in Köln am Rheinufer aufgefunden worden. Da der Leichnam fast zwei Wochen im Wasser gelegen hatte, war er bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Fünf Monate ermittelte man ergebnislos nach der Identität des Aufgefundenen, dann wurde er eingeäschert und anonym beigesetzt. Da ein Fremdverschulden nicht erkennbar war, galt die Sache für die Kölner damit als erledigt.
Zwar waren bei der Fundleiche DNA-Proben genommen worden, doch kam es -vermutlich aufgrund einer Polizeipanne- nicht zu einem Abgleich mit den ebenfalls erhobenen Proben des Vermißten Mülheimers.
Erst im Februar 2008 kam Bewegung in die Sache, als ein Neusser Bürger sich bei der Polizei meldete und angab, die Geldbörse des Verschwundenen gefunden zu haben. Aber auch das führte noch nicht zu einem Zusammenbringen des ominösen Leichenfundes mit der immer noch laufenden Vermisstensache.
Wie vermutet wird, liegt der Fehler darin, daß die Akte des Mülheimer nicht unter „vermisst“ geführt worden war. Erst ein Routineabgleich der DNA-Spuren durch das Landeskriminalamt habe dann jetzt endlich Licht in die Sache gebracht.
Jetzt will die Familie eine Umbettung der Urne von Köln nach Mülheim a.d. Ruhr in die Wege leiten.
(1) Name geändert
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: jahre, spät, todesnachricht, vier
Geht das bei einer anonymen Bestattung? Ich hab grad ein Problem mir vorzustellen, wie das praktisch ablaufen soll. Ist die Grabstätte gekennzeichnet? Was soll denn dort stehen? Ich verstehe die Angehörigen, sie wollen ein Grab, das sie besuchen können.
Es leben die Polizeipannen
Ich gehe mal davon aus, das auch in der Aschekapsel die ID NR und in der Asche der ID Stein zu finden sein wird, die Tom schon mehrfach erwähnte und mit dehnen kann man die Urne ja klar zuordnen.
*klugscheiss*
@aga80
Dann muss ich aber das ganze Urnenfeld umgraben. Ich vermute, die Urne wurde anonym beigesetzt an einer nachvollziehbaren Stelle. Ist ja nicht soo unwahrscheinlich, dass so ein Fall bei der Geschichte eintritt
wie findet man denn bitte 4 jahre später einen geldbörse?
Nur eine Theorie, aber, im Moment weichen doch alle Hecken und Zäune offenen Grundstücken. Wenn man so ein Ding weg macht, kommt so einiges zum Vorschein, was seid Jahren da drin liegt…
Hallooooo, wir leben im Heimatland der Bürokratie. Da gibt es mit Sicherheit so einen Beamten der für viel Geld einen Zettel hat mit vielen kleinen Kästchen drauf und gaaaanz genau vermerkt, wo welcher Anonyme wo verbuddelt ist.
Das Anonym heißt bestimmt nur, dass eben kein Grabstein mit Namen dabei ist. Ansonten hat man hier selbst im Tod keine Chance anonym verschütt zu gehen 😉
da bibbern und bangen die angehoerigen 4 jahre lang nur weil irgendwer geschlampt hat. na danke! den leuten haette viel leid erspart werden koennen…
Ich dacht am Anfang schon, Klaus S. wär 1 Jahr alt…
@1337man
Ja, ich auch.
Wie ich unsere Bürokraten/Behörden so kenne, kann die Familie die damaligen Kosten der anonymen Bestattung jetzt auch noch bezahlen …
Liebe Grüße
cat
Ich habe zuerst „ist der Mülleimer von Klaus S spurlos verschwunden“ *schäm*
@ Catsoul und 1337: ….der Mülheimer Klaus S.*…
wäre auch eine Möglichkeit gewesen. So hat man es früher immer gemacht, als die Rechtschreibreform noch nicht zuschlug.
Hmm, jetzt kommt meine Heimatstadt auch mal im Blog vor, und das in so nem seltsamen Zusammenhang… 😉
Welche der genannten Städte meine ist… egal 😀
Jawoll, ich komme auch aus MH an der Ruhr. Schön mal was hier in dem Blog darüber zu lesen.
Auch wenn man nun sieht, was scheinbar für Flachpfeifen bei unserer Polizei arbeiten…
auch wenn die urne anonm beigesezt worden ist wird im friedhofamt festgehalten wo die urne beigesetzt wird
gerade für solche fälle
klaus s wird schon seine letzte ruhestätte finden
Da ich zur Zeit recherchiere, was im Web zum Tod meines Bruders geschrieben wird, bin ich auch auf diese Seite gestoßen! Ihr habt Recht es ist unglaublich, wie das alles gelaufen ist und die 4 Jahre hätte man uns durchaus sicher irgendwie ersparen können. Da ihr Euch Gedanken dazu macht, möchte ich Euch etwas aufklären: Es liegt ein Fehler oben im Bericht vor: Die AKTE wurde schon als vermisst geführt, aber die DNA, die aus der Wohnung meines Bruders genommen wurde, wurde nicht eingestellt. Man sei dazu nicht verpflichtet, wenn nicht sicher wäre, ob jemand untergetaucht ist oder unfreiwillig verschwunden ist. Zudem weicht das ALter im Obduktionsbericht rund 10 Jahre von seinem wahren Alter ab, so dass keine Verbindung hergestellt werden konnte. Was die Bürokratie im Friedhofsamt angeht, so habt ihr Recht: Auch anonyme Gräber werden katalogisiert. So dass seine Urne nun nach MH umgebettet werden wird… Das ganze hat jedoch fast 8 Wochen gedauert… Erneute 2 unnötige Monate… Wir hoffen alle nach der Beerdigung endlich den plötzlichen und schlimmen Verlust verabreiten zu können.