Klar, bei „ungeklärten“ Todesfällen ist das natürlich richtig mit dem Belassen der Beweismitteln. Aber sobald dem Bestatter der Leichnam übergeben wird, hat der ja offensichtlich die (staatsanwaltliche) Freigabe erhalten und spätestens dann könnte das Krankenhaus aus dem „Beweismittel“ ja wieder eine zumutbare Leiche machen 🙂
Das ist doch ganz einfach. Verstorbene, die wir im Auftrag der Polizei bzw. Staatsanwaltschaft abholen, bleiben so wie sie sind. Da wird nichts entfernt oder hinzugefügt und die Verstorbenen werden in einem separaten Kühlraum gelagert, der oft noch in der Nacht vom Staatsanwalt auch versiegelt wird.
Verstorbene bei denen die Todesursache natürlich war, entfernen wir die Restbestände an Pflege- und Versorgungsmitteln, weil das zu unserer Arbeit gehört.
Treten bei der Versorgung des Verstorbenen Zweifel an der Todesursache auf, wird nicht weitergearbeitet, sondern die Polizei verständigt.
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Zitat : "… entfernen wir die Restbestände an Pflege- und Versorgungsmitteln …"
Heisst das tatsächlich, dass zB jemand, der bei einer OP verstirbt mitsamt den Schläuchen bei Euch "eingeliefert" wird ? Werden offene Wunden nicht mehr genäht ?
Wie ist das bei Organspendern ? Werden die nach der Organentnahme wieder verschlossen, oder ist das nicht im Arztbudget enthalten ? Ich stelle mir das in dem Fall grausig vor : Da will ich was Gutes tun und werde "bestraft", weil ich in Frankenstein Manier bestattet werden soll ?!
@Claudia: OP-Schnitte werden i.d.R. verschlossen. Aber Schläuche, Adapter, Tuben usw. verbleiben gerne mal am Patienten. Nicht immer, nicht überall, aber schon so oft, daß es für uns normal ist.
Zum Thema Organentnahme hilft die Suchfunktion dieses Weblogs weiter:
Organspendern wird das betreffende Organ entfernt, sie werden anschließend i.d.R. wie bei einer normalen OP zugenäht, so dass die Ergebnisse nicht wunderschön sind, den Spender aber auch nicht entstellen.
Dies gebietet eigentlich der Respekt vor dem Menschen, der einem anderen Menschen "Leben" geschenkt hat.
Hohlräume im Körper (bspw. bei einer Multiorganentnahme) werden dabei oftmals mit geeigneten Mitteln noch intraoperativ oder spätestens in der Pathologie aufgefüllt, ebenso wie bei Obduktionen.
Das gleiche gilt eigentlich auch für die Versorgung der Verstorbenen: Venöse Zugänge, Drainagen oder gar den Tubus einer Beatmung im Verstorbenen zu lassen ist unter aller Sau.
In den Kliniken in denen ich gearbeitet habe, werden Verstorbene respektvoll zurechtgemacht, da oftmals auch die Angehörigen direkt im Krankenhaus Abschied nehmen.
Das ist für erfahrenes Pflegepersonal eine Sache von 10-15 Minuten, und auch, wenn mir schon öfter gesagt wurde "der Bestatter wird dafür bezahlt und du machst seine Arbeit" – sowas geht einfach nicht.
Was ich schrieb ist eigentlich der "Sollzustand" – wie es an gewissen Krankenhäusern gehandhabt wird will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen… 🙁
gruftigirl
17 Jahre zuvor
Ich habe auch schon von internen Quellen erfahren, daß Latexhandschuhe, Einwegwerkzeuge und anderer anfallender Abfall in die Leiche mit "eingenäht" wurde, weil diese Entsorgung am "praktischten" sei. Aber wie immer heißt es auch hier so schön: "Wo kein Kläger, da kein Richter!"
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Zitat : "… entfernen wir die Restbestände an Pflege- und Versorgungsmitteln …"
Heisst das tatsächlich, dass zB jemand, der bei einer OP verstirbt mitsamt den Schläuchen bei Euch "eingeliefert" wird ? Werden offene Wunden nicht mehr genäht ?
Wie ist das bei Organspendern ? Werden die nach der Organentnahme wieder verschlossen, oder ist das nicht im Arztbudget enthalten ? Ich stelle mir das in dem Fall grausig vor : Da will ich was Gutes tun und werde "bestraft", weil ich in Frankenstein Manier bestattet werden soll ?!
Passt zwar nicht direkt zum Thema, aber auch der STern nimmt sich heute den Abzocker-Bestattern an:
http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/verbrau…
@Claudia: OP-Schnitte werden i.d.R. verschlossen. Aber Schläuche, Adapter, Tuben usw. verbleiben gerne mal am Patienten. Nicht immer, nicht überall, aber schon so oft, daß es für uns normal ist.
Zum Thema Organentnahme hilft die Suchfunktion dieses Weblogs weiter:
http://www.bestatterweblog.de/organspende/55/
Organspendern wird das betreffende Organ entfernt, sie werden anschließend i.d.R. wie bei einer normalen OP zugenäht, so dass die Ergebnisse nicht wunderschön sind, den Spender aber auch nicht entstellen.
Dies gebietet eigentlich der Respekt vor dem Menschen, der einem anderen Menschen "Leben" geschenkt hat.
Hohlräume im Körper (bspw. bei einer Multiorganentnahme) werden dabei oftmals mit geeigneten Mitteln noch intraoperativ oder spätestens in der Pathologie aufgefüllt, ebenso wie bei Obduktionen.
Das gleiche gilt eigentlich auch für die Versorgung der Verstorbenen: Venöse Zugänge, Drainagen oder gar den Tubus einer Beatmung im Verstorbenen zu lassen ist unter aller Sau.
In den Kliniken in denen ich gearbeitet habe, werden Verstorbene respektvoll zurechtgemacht, da oftmals auch die Angehörigen direkt im Krankenhaus Abschied nehmen.
Das ist für erfahrenes Pflegepersonal eine Sache von 10-15 Minuten, und auch, wenn mir schon öfter gesagt wurde "der Bestatter wird dafür bezahlt und du machst seine Arbeit" – sowas geht einfach nicht.
Was ich schrieb ist eigentlich der "Sollzustand" – wie es an gewissen Krankenhäusern gehandhabt wird will ich ehrlich gesagt gar nicht wissen… 🙁
Ich habe auch schon von internen Quellen erfahren, daß Latexhandschuhe, Einwegwerkzeuge und anderer anfallender Abfall in die Leiche mit "eingenäht" wurde, weil diese Entsorgung am "praktischten" sei. Aber wie immer heißt es auch hier so schön: "Wo kein Kläger, da kein Richter!"