1. Wie riecht eine Leiche? Kann man den Geruch mit irgendwas, was es gibt im Alltag, vergleichen? ich habe so was noch nie gerochen, auch kein totes Tier.
Du findest bei Benutzung der Suchfunktion des Weblogs unter dem Suchbegriff „Geruch“ die Antwort hier:
– Geruch des Todes
– Nochmal Geruch
– Duft (in Leichenhallen)
2. Wieso riechen manche Menschen es im voraus, wenn andere Menschen sterben? Ich selbst kenne so jemanden, dieses Phänomen wurde auch schon öfters erwähnt in der Presse etc.
Viele Menschen die im Pflegedienst arbeiten, berichten von solchen Phänomenen. Es scheint so zu sein, daß insbesondere eine eingeschränkte Leberfunktion dafür verantwortlich sein könnte, daß Schwerkranke und alte Menschen einen sehr eigenen Geruch ausströmen. Manche nennen das den Duft des Todes.
3. Gibt es das Leichenwasser ( es soll ja angeblich giftig sein) wircklich?
Der menschliche Körper besteht zu einem großen Prozentsatz aus Wasser. Außerdem enthält der Körper Flüssigkeiten im Verdauungstrakt und im Kreislauf usw. Im Zuge der Verwesung sorgen Mikroorganismen dafür, daß der Körper weiter zersetzt wird und noch mehr Flüssigkeit entsteht.
Schon vor der Beisetzung wird durch saugfähige und wasserundurchlässige Lagen im Sarg dafür gesorgt, daß keine Flüssigkeiten aus dem Sarg austreten können. Später im Grab wird die austretende Flüssigkeit vom Erdreich aufgenommen.
Der Bestatter hat aber eher mit den normalen Körperflüssigkeiten zu tun.
Später auf dem Friedhof, wenn der Leichnam bestattet ist, treten zwischen 20 und 50 Liter Flüssigkeit aus. Es sind die normale, biologische Abbauprodukte. Allerdings kommen in steigendem Maße auch Abbauprodukte hinzu, die aus medizinischer Versorgung, Schädigung durch Umwelteinflüsse und die persönliche Lebensweise der Menschen resultieren.
4. Wie geht man als Bestatter damit um, wenn man sogennante Polizeileichen beerdigen muss, die teilweise sehr verwest sind? Gibt es da Angehörige, die sich die Toten noch ansehen wollen?
Jeder Beruf hat angenehmere und weniger angenehme Seiten. Die Versorgung bereits verwesender oder stark entstellter Leichname gehört sicherlich zu den weniger angenehmen Aspekten des Berufs. In der Regel wird man aber mit solchen Verstorbenen auch weniger Aufwand treiben, als mit intakten Verstorbenen. Das gilt umso mehr, je stärker der Befall mit Insektenlarven ist und vor allem dann, wenn die Verstorbenen nicht mehr aufgebahrt werden.
Ab einem gewissen Verwesungsgrad ist an eine Aufbahrung nicht mehr zu denken.
Bei verstümmelten Leichen hängt die Frage, ob noch aufgebahrt werden kann, in erster Linie vom Erhaltungsgrad und der Wiederherstellbarkeit des Gesichts ab.
5. Ist es besser, den Verstorbenen aufzubahren ( wenn er nicht arg verunstaltet ist? Und darf man das heutzutage auch noch zu Hause 3 Tage lang, wenn es nicht gerade Hochsommer ist?
Ob man noch einmal von einem aufgebahrten Verstorbenen Abschied nehmen sollte, ist eine Frage, die man individuell beantworten muß. In den meisten Fällen halte ich das für besser. In wenigen Fällen (siehe Antwort auf Frage Nr. 4) sollte man lieber darauf verzichten.
Grundsätzlich ist eine Aufbahrung auch zu Hause möglich. Ohne besondere Genehmigung kann man einen Verstorbenen bis zu 36 Stunden daheim aufbahren, will man das über einen längeren Zeitraum tun, ist eine Genehmigung des Gesundheitsamtes erforderlich.
6. letzte Frage: beim Tod meines Schwiegervaters wurde meiner Schwiegermutter verwehrt, diesen nochmals zu besuchen und zu berühren ( er sah ganz normal aus). Angeblich hätte jeder Tote Leichengift, welches gefährlich wäre. Ich kann das gar nicht glauben, denn ich habe meine Oma nach 3 Tagen auch noch in der Kapelle im offenen Sarg berührt und mir wurde das nicht untersagt. Aber ich wohne in einer anderen Stadt.
Zum Thema Leichengift hilft die Suchfunktion des Weblogs ebenfalls weiter: Leichengift
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Ich beginne langsam zu verstehen, warum du auf das Wort „Leichengift“ empfindlich reagierst, Tom. Scheint ein nicht auszurottender Mythos zu sein.
Obwohl man in der Tat darauf hinweisen sollte, dass vom Verzehr verstorbener Menschen, insbesondere im rohen Zustand, eher abzuraten ist.
wenn jemand wissen will wie verwesung riecht – nehmt ne alte tuppa, tut da aufschnitt rein und lasst den zwei wochen bei sommerlichen temperaturen irgendwo stehen… achja die tuppa is danach nimmer brauchbar…
zu Frage 6. Wer verbietet das in so einem Fall, und wer hat das Recht dazu?
War es vielleicht ein Vorwand eines Überängstlichen, sie könne in irgend einer Form überreagieren und wollte sie auf diese Weise fernhalten?
Zu Frage 5: Kann ich das selbst machen? Wie groß ist der Aufwand in Bezug auf Körperflüssigkeit zu berücksichtigen? Oder soll ich dafür den Bestatter in Anspruch nehmen? Das müßte doch auch auf seinem Lieblingssofa gehen, auf dem er immer sein Mittagsschläfchen machte?
Muß der Arzt gleich kommen zur Leichenschau, oder reicht das noch wenn er innerhalb der 36 Stunden irgendwann mal hereinschaut?
@2,
stimmt,man riecht es,
besonders wenn sich das Sterben hinzieht.