Guten Tag Mr. Undertaker,
ich habe eine Frage zum Thema Urnenbeisetzung. Als vor 9 Jahren eine enge Bekannte von mir in einem Kolumbarium beigesetzt wurde, bemerkte ich, dass ihre Urne in ein schwarzes Tuch aus Samt gehüllt war . Im vergangenen Jahr wurde ein Familienmitglied ebenfalls in einem Kolumbarium beigesetzt, aber diesmal war die Urne nicht in ein schwarzes Samttuch eingehüllt.
Seitdem frage ich mich: warum wurde bei der einen Beisetzung die Urne eingehüllt, bei der anderen jedoch nicht?
An der Konfession kann es nicht gelegen haben, da beide Evangelisch waren.Freundliche Grüße,
A
Man kann die Urne einfach mit den Händen zur Beisetzungsstelle tragen. Andere Friedhofsmitarbeiter tragen die Urne unterm Arm, als ob sie ein Ferkel zu Markte tragen und wieder andere haben sich ein Gestell gebaut, mit dem sie die Urne besonders würdevoll zum Grab tragen oder sogar fahren können.
Eine sehr einfache und doch recht schöne Idee ist es, die Urne mit einem Tuch zu verhüllen. Der Moment des Wegziehens des Tuches hat dann noch einmal eine gewisse feierliche Komponente.
Irgendeine rituelle Bedeutung hat das Ganze aber nicht. Deshalb ist es dem freien Willen des Friedhofsmitarbeiters oder Bestatters überlassen, ob er das so macht oder nicht.
Inzwischen scheint mir das mit den Tüchern etwas aus der Mode gekommen zu sein, vielleicht liegt es daran, daß es vor neun Jahren anders war.
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Vielleicht…
… wurde ja auf Wunsch der Familie „nur“ die Aschekapsel beigesetzt, und diese ob ihres schäbigen Aussehens deshalb verhüllt?
Ja, das wäre auch eine Möglichkeit, das war auch meine erste Idee.
Dazu passt aber nicht, dass das Tuch entfernt wurde, nachdem die Urne in das entsprechende Fach gestellt wurde.
Sicher passt das, weil das Samttuch kostet ja auch Geld. Dieses Aschekapselbeigesetzte finde ich pers. schon recht daneben, ne schlichte Schmuckurne sollte doch immer machbar sein, auch, wenn die Angehörigen kein Geld dafür haben.
Wir nehmen selbst für Ordnungsamtsbestattungen ne schlichte Schmuckurne.
Dass es der Wunsch von angehörigen ist, nur die Aschekapsel beizusetzen, kann ich mir aus meiner erfahrung heraus eher weniger vorstellen.
Soweit richtig, nur in einem Punkt widerspreche ich: Die Leute nehmen immer dann unbedingt eine Urne, wenn sie die Aschenkapsel nicht gesehen haben.
Steht die Aschenkapsel, so wie bei uns früher, zu Anschauungszwecken bei den Urnen mit dabei, wählen manche ganz spontan „die einfache etwas kleinere Urne da“.
Hast ja Recht, aber ich habe ja hier gelernt, dass Bestatter schon mit wirtschaftlichen Interessen arbeiten und wir haben hier auch ziemlich häßliche Aschekapseln, entweder Blech, bei dem der lack nicht besonders hält, oder die neuen Biokapseln, denen ich zumindest bei Beisetzungen in Urnenwänden etwas skeptisch gegenüberstehe. Wenn die sich wirklich innerhalb von zwei Jahren zersetzen, und bei starkem Regen der Opa als Aschebrühe aus der Säule läuft, ist das bestimmt nicht Sinn der Sache.