Unter besondere Umständen können Verstorbene umgebettet werden. Manche Menschen haben seltsame Vorstellungen, deshalb ist es gut, dass es hohe Hürden gibt, bevor eine Umbettung erlaubt wird. Es sind schon besonders wichtige Umstände nötig, damit das überhaupt geschehen kann.
Ich verstehe, dass die Vertreibung aus den Ostgebieten für die Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag war und teilweise das ganze weitere Leben eindrücklich bestimmt hat.
Die Familien mussten viel zurücklassen, Häuser, Grundstücke, Hausrat und auch Gräber.
Es kann mit Sicherheit gesagt werden, dass nach nunmehr rund 70 Jahren in den Gräbern so gut wie nichts mehr von den Verstorbenen vorhanden ist.
Nach einer so langen Zeit sind allenfalls noch kleine Fragmente von Knochen mit der Graberde vermischt. Kleine Teile des Sarges können noch identifiziert werden. Mitunter sind auch noch Teile der Kleidung erkennbar.
Das betrifft aber Einzelfälle, wie sie auf allen Friedhöfen immer mal wieder beobachtet werden. Wenn alles normal abläuft, ist gar nichts mehr da.
Insbesondere, wenn es sich bei der Verstorbenen um ein 6-monatiges Kind gehandelt hat, ist eher davon auszugehen, dass heute gar nichts mehr in dem Grab vorhanden ist. Die Knochen sind sehr klein und noch nicht vollkommen verfestigt, was ein Vergehen sehr wahrscheinlich macht.
Eine Umbettung von Schlesien nach Deutschland wird unter diesen Umständen nicht machbar sein.
Mir sind Fälle bekannt, in denen dort Graberde mitgenommen und hier auf einem Friedhof ausgebracht worden ist. Das geschah auf einem bestehenden Grab einer hier verstorbenen Person. Auf dem Grabstein wurden dann symbolisch Name und Lebensdaten des Kindes mit angebracht.
Ich bin aber der Meinung, dass man auch schwere Verluste nach nunmehr 70 Jahren abschließen und bewältigen sollte. Es ist halt eben so, wie es ist, daran ändert sich auch durch das umbetten nichts.
Das Leben hat für Sie diesen dunklen Punkt mit sich gebracht. Solche dunklen Dinge muss wahrscheinlich jeder in seinem Leben bewältigen. Und genau darauf kommt es an, dass man die Trauer und den Verlust bewältigt, dass man damit umgehen kann, ohne nach 70 Jahren immer noch einen schwarzen Punkt auf der Seele zu haben.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden