In Hamburg ist die Wasserschutzpolizei für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zuständig. Das liegt nahe, die weitaus meisten Tiere in Hamburg leben im oder am Wasser.
In diesem konkreten Fall geht es aber nicht um ein Wassertier, sondern um einen etwa 100 Euro teuren Rassehahn. Wobei ich mich frage, was einen Hahn zum Rassehahn macht.
Gehört nicht jeder Hahn einer Rasse an? Oder ist das so wie bei z.B. Hunden, daß es sich dann nicht mehr um einen Rassehahn handelt, wenn Vater und Mutter unterschiedlichen Rassen angehören?
Wäre es nicht aber rassistisch und damit ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte? (Das sind immer Frauen, oder?)
Erschwerend käme noch hinzu, daß es sich um einen schwarzen Hahn gehandelt hat. (Afrikagruppen und CSU-Schützer aufgepasst!)
Also, dieser Hahn ist dann auch noch auf dem Fischmarkt gekauft worden, was eines Hahnes aus meiner Sicht ja sowieso unwürdig ist. Zumindest wenn es sich um einen Fischmarkt im engsten Sinne des Wortes handeln würde, aber auf dem Hamburger Fischmarkt wird ja von der Banane bis zum Trödel nahezu alles verkauft, was sich schnell, laut und früh umsetzen läßt.
Leider war dem Hahn kein langes Leben, dafür aber die exklusive Teilnahme an einem möglicherweise satanistischen Ritual vergönnt. Ohne Kopf wurde er nämlich von einem stöbernden Hund und dessen Frauchen gefunden. Genauergesagt wurde er von dem Hund durch den Zaun des Friedhofs Ohlsdorf hindurchgezerrt.
„Der schwarze Rassehahn war geköpft. Der blutverschmierte Körper lag in Samttücher gewickelt, die mit unbekannten Schriftzeichen bedruckt waren, am Zaun vom Friedhof Ohlsdorf. Dazwischen hatten die Täter Speckstücke drapiert. Nach diesem unheimlichen Fund ist sich Hamburgs Polizei sicher: Auf Europas größtem Friedhof finden Schwarze Messen statt.“
Von einer Tötung mit rituellem Hintergrund spricht sogar die Hamburger Polizei, genauergesagt Andreas Schöpflin, der Pressesprecher. Bei der Polizei macht es auch durchaus Sinn, jemanden aus der ganzen Truppe herauszupicken, am Besten jemanden der sich vernünftig artikulieren kann, der mit den Leuten von der Presse spricht.
(Wobei es selbst da noch genügend Fehlerpotential gibt. Angeblich hat 1972 ein Polizeipressesprecher aus Westerholt den Auftrag, eine Presseerklärung abzugeben, so mißgedeutet, daß man ihn erst am nächsten Tag vom Schrottplatz der Gebrüder Bredenbrock abholen konnte, wo er über Stunden die Presse erklärt hatte.)
In Hamburg ermittelt also nun die Wasserschutzpolizei, weil für Tierquälerei zuständig. Es ist neben dem geköpften Hahn auch noch ein Rehkopf im Spiel.
Und zwar Lutz Rehkopf, Mitarbeiter des größten Friedhofs Europas. Er sagte der Hamburger Morgenpost in Hinblick auf Satanisten: „Wir achten sehr auf solche Erscheinungen. Doch diese Leute verwischen meist ihre Spuren.“
Laut Hamburger Morgenpost sei es schon häufiger zu satanistischen Übergriffen gekommen, da würden auf Hamburgs Friedhöfen rote Rosen am Eingang abgelegt oder Kreuze umgekehrt an Bäume genagelt oder an die Türgriffe von Kapellen gehängt und das seien „geheime Zeichen der Teufelsanhänger“.
Das letzte geköpfte Huhn ist allerdings 2005 entdeckt worden, „zusammen mit Kerzen und einer Voodoo-Puppe am Wilhelmsburger Aßmannkanal.“
Quelle und Zitate: MoPo Hamburg
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: friedhof, macht, wasserschutzpolizei
Ich zitiere:
(Afrikagruppen und CSU-Schützer aufgepasst!)
und:
(Wobei es selbst da noch genügend Fehlerpotential gibt. Angeblich hat 1972 ein Polizeipressesprecher aus Herten-Westerholt den Auftrag, eine Presseerklärung abzugeben, so mißgedeutet, daß man ihn erst am nächsten Tag vom Schrottplatz der Gebrüder Bredenbrock abholen konnte, wo er über Stunden die Presse erklärt hatte.)
*wegschmeiß*
Danke, das hab ich heute gebraucht. Der Montag ist gerettet…
*immer noch prust*
Vielleicht sollte man an die „Satanisten“ mal ein paar satanische Bibeln verteilen, damit die mit dem Unfug aufhören.
Tolle Geschichte. Den Satz mit der Presseerklärung von 1972 mußte ich allerdings erst zweimal lesen…
Übrigens (könnte zum Thema passen): Wenn es am Fußansatz wie die Hölle brennt, nennt man es „Satanische Ferse“. 🙂
Lieber Tom, da stimmt was nicht.
Westerholt war 1972 noch selbständig.
Die Zwangseingemeindung zu Herten trat 1975 in Kraft.
Erst seitdem gibt es Herten-Westerholt. 😉
Ja, das kommt immer wieder mal vor und meist sind es pubertierende, gelangweilte Jugendliche, die auf der Suche nach einem Kick, nach etwas Faszinierendem sind. Hat auch was mit Mutprobe zu tun. Die bräuchten einfach eine sinnvolle Aufgabe (oder einen Job, bei dem sie abends hundemüde sind).
Hey es gibt was Neues!
Bei der „Undertaker Graveyard“ Tasse fehlt ganz eindeutig die schwarze Siluette von Sandy am großen zentralen Grabstein in der Mitte. 😀
Oder für die ältere Generation, die Siluette von Frau Büser. 😀
Zitat: „[..]damit ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte? (Das sind immer Frauen, oder?)“
Nein, nicht immer. Bei uns am Uniinstitut ist die Frauenbeauftragte(!) ein Mann.
Und wo ist bzw. was macht Henning eigentlich? 😉
Satanisten? Das ich nicht lache.
Sry Leute, sry Tom. Aber wer sowas schon Satanisten nennt, hat mal überhaupt keine Ahnung…
Im echten Satanismus werden solche Idioten nur belächelt!
Im Satanismus sind Tiere mehr wert als Menschen, also warum sollten Satanisten Tieren ein Leid zufügen?
Menschen sind übrigens untereinander gleich viel wert, da sie eh schon am untersten Ende der „Wertigkeitsleiter“ stehen.
Wie Nr. 5 schon sagte, handelt es sich hierbei um Jugendliche, nicht um „Satansgläubige“.
wow, bisher ist nur mal in meiner Midgard-Spielrunde jemand auf die Idee gekommen wäre, dass es böse sei, ein gekauftes Hühnchen zu opfern.
Wenn ich böse sein will, dann muss es doch bitte entweder ein Kind sein, oder ich muss zumindestens vorher das Hühnchen stehlen!
Jetzt frag‘ ich mich aber schon, was es mit den Speckstücken auf sich hat. Ob für das Ritual Schweinefleisch nötig war, aber kein Schwein am Stück zu auf dem Fischmarkt zu kaufen?
Ich glaube ja sowieso nicht daran, daß das etwas mit Satanisten zu tun hat, nichtmal mit Möchtegern-Satanisten.
Vermutlich handelt es sich um die Zutaten für „Hahn im Speckmantel“ und bei den kryptischen Schriftzeichen um das Rezept evtl. in Kyrillisch. Es könnte also ein russischer oder griechischer Neubürger gewesen sein, dem das Bündel vom Fahrradgepäckträger gehüpft ist.
Der war gut, Tom 😀
Sind nicht alle insgeheim Satanisten? Ihr glaubt mir nicht? Schaut euch mal euren Personalausweis genau an, hinten und verkehrt herum! Wir sind überall!!
Ich finde es auch sehr schlecht, dass die erwähnten „Zeichen“ nicht gezeigt werden; da drängt sich der Verdacht auf Toms Beschreibung geradezu auf.
„Spaziergängerin und Polizei halten verlorenen Einkauf für Okkultismus“ verkauft sich natürlich nicht so gut. Wirklich tolle Arbeit, liebe Presse. *grmpf*
Ach geht ja noch, vermutlich isses wirklich ein Kochrezept wobei die etwas ungewoehnliche Verpackung auf sonstwas schliessen laesst.
Aber vergesst kopflose Haehne, der neuste Trend unter Satanisten ist Gartengiessen das kommt viel authentischer, prust:
http://www.voodooschaaf.org/blog/?p=724
Es gruesst das (offensichtlich) satanische Schaaf
Klickt mal auf meinen Namen und lest mal rafas satanische Geschichten,
Unterhaltsamer geht es kaum,
Aber wir sind ja so böse,,, *irgendwonekatzeannagel*
Hach ja… der Ohlsdorfer, ein wirklich schöner Ort.
WIr waren früher öfter mal nachts da, ist einfach echt schön.
Aber das mit den „Satanisten“ stimmt schon.
In manchen Nächten ist es fast unmöglich über den Friedhof zu gehen ohne irgendwelchen möchtegern Gruftis auf die Füße zu treten die sich da versammeln. ^^
Aber wirklich kein Grund da sein Partyzeugs liegen zu lassen.
Spannend auch die Frage, wie man mit dem Hinterlassen von geköpften Federvieh wirksam Spuren eines nächtlichen Tuns verwischen will.
Erstens haben wir Religionsfreiheit, und
zweitens gab es schon immer Gründe für nächtliche Aktivitäten auf Friedhöfen. Das hat schon Mark Twain bei Tom Sawyer und Huckleberry Finn beschrieben. Hier war es eine tote Katze mit deren Hilfe sie Warzen loswerden wollten.
Gegen Religionsfreiheit habe ich auch gar nichts einzuwenden.
Im Gegenteil, sie ist ein wichtiger Bestandteil unseres Rechtsstaates.
Nur find ichs halt immer wieder zum wiehern, wie die Presse und irgendwelche (sry den Ausdruck!) Deppen über angebliche Satanisten reden.
Die haben sich noch _nie_ die Satanistische Bibel angeschaut.
Auch, wenn es viele verschiedene Strömungen des Satanismus gibt, genau wie auch verschiedene christliche Glaubensgemeinschaften existieren, ist dieses Möchtegerngehabe was in diesem Eintrag hier beschrieben wird, mit Sicherheit _kein_ Satanismus!
@24 Das die satanische Bibel ein Gag ist, ist Dir nicht klar, ne?
Genau solche Gestalten wie Du machen uns das Leben schwer, da sind mir die Hobbygruftis fast lieber.
2005 waren es gleich fünf Hähne:
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/6337/640421/polizei_hamburg
Ja, genau, das umgedrehte Kreuz ist ja auch so wahnsinnig satanisch… Der Legende nach wurde Petrus an einem umgedrehten Kreuz gekreuzigt. Insofern zeugt die bloße Umkehrung des Symbols in erster Linie von der Unwissenheit dieser sogenannten Satansjünger – man sollte doch meinen, dass die ihren „Feind“ besser studieren. Aber das sind ja in der Regel (spät-)pubertäre Goths, Emos oder andere dunkle Gestalten, die ihren Weg suchen. Ihr schlimmstes Vergehen ist in der Tat Tierquälerei – aber wehe, jemand tut ihrer schwarzen Katze weh…
[quote]…Der schwarze Rassehahn war geköpft. Der blutverschmierte Körper lag in Samttücher gewickelt, die mit unbekannten Schriftzeichen bedruckt waren, am Zaun vom Friedhof Ohlsdorf. Dazwischen hatten die Täter Speckstücke drapiert…[/quote]… das waren niemals Satanisten, sondern eher nachahmer der Kochprofis. Die Hielten den Rassegockel für einen Fasan und Wild soll man ja bekanntlich mit Speck spicken… Zur Zubereitung kam es nicht mehr, weil der Grill kaputt gegangen ist…?!
Wer in der Satanischen Biebel liest und halbwegs intelligent ist, sollte die Ironie eigentlich erkennen.
Das Buch gibt es immerhin wirklich. Und teilweise ist das, was drinnen steht, nicht schlecht. Es sind teilweise recht gute Richtlinien menschlichen Zusammenlebens.
Grundsätzlich sollte man sie aber nicht allzu ernst nehmen, das weiß ich sehr wohl.
Was mich zu der Frage bringt, die mir seit über zehn Jahren im Kopf herumschwirrt:
Ist der angebliche Betroffenenbericht „Vier Jahre Hölle und zurück“ echt oder Fake?
Irgendwie muss ich immer daran denken, wenn ich was von Satanisten höre.
@22 Kannst du in die Zukunft gucken?