Es ist allgemein üblich, daß Verstorbene, die eingeäschert werden, ein Totenhemd tragen. Dieses wird auch Talar genannt.
Solche Hemden gibt es in den verschiedensten Ausführungen.
Die meisten sehen aus wie feinere Nachthemden. Es gibt aber auch solche, die mit Kragen und Fliege oder Schlips versehen sind und wie ein Anzug wirken.
Es gibt Talare extra für Damen und für Herren. Die Bestatter bieten ganz einfache für rund 20-30 € an und auch teurere, die bis zu 130,- € kosten können.
Allen Talaren gemeinsam ist, daß sie hinten offen sind.
So können sie dem Verstorbenen vom Bestatter leichter angezogen werden.
Da Verstorbene aber auch im Krematorium noch einmal von einem Amtsarzt bzw. Rechtsmediziner untersucht werden, ist das hinten offene Hemd nochmals eine Erleichterung bei der Untersuchung.
Die Hemden bestehen aus Materialien, die leicht verbrennen und keine schädlichen Stoffe absondern.
Einige der Verbrennungsrückstände könnten eventuell die Filter der Abgasanlage verstopfen oder beschädigen.
In einigen Krematorien ist aber auch normale Kleidung gestattet. Dort gibt es andere Filter.
Man kann aber jeden Verstorbenen zunächst in eigener Kleidung einbetten und aufbahren lassen. Dann muß er nötigenfalls bei der Einlieferung ins Krematorium noch einmal umgekleidet werden.
Das kann mit weiteren Kosten verbunden sein.
Bei den Talaren gibt es eine so große Modellvielfalt, daß es eigentlich keinen zwingenden Grund gibt, auf normaler Kleidung zu bestehen.
Ein guter Bestatter wird aber die Wünsche der Angehörigen in jedem Fall berücksichtigen und die entsprechenden Alternativen aufzeigen.
Unüblich ist es, Verstorbene nackt in den Sarg zu legen und unbekleidet zu bestatten oder zu verbrennen.
Es gibt grundsätzlich keinen bestimmten Kleiderzwang für Verstorbene. Sie können auch im Jogginganzug oder irgendeiner anderen Kleidung bestattet werden.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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einlieferung ins krematorium
das liest sich sehr morbide da ich beim einliefern lassen eher ans krankenhaus denke
brrr, da will uich mich so schnell nicht einliefern lassen ins krematorium
@Anonymous: Nur wenn die Menschen schon beim Transport ins Krankenhaus „eingeliefert“ werden, warum sollten man dann for den Transport von Verstorbenen nochmal eine andere Bezeichnung verwenden?
Ich finde „Liefern“ paßt sowieso besser zu Gegenständen. Aber es hat sich so eingebürgert, also warum nicht?
@Peter Wilhelm:
WEIL ES SICH SO MORBIDE ANHÖRT
ich weiss abersehr genau was du sagtest
leider gibt es diese Hemdchen („Engelshemdchen“)auch für Kinder 😐
in schlicht weiß oder zweifarbig, oft mit einem Tier- oder Blumenmotiv auf Brust und Kragen.
Andere Filter für „normale Kleidung“? Als meine Mutter verbrannt wurde, habe ich wegen der Kleidung beim Bestatter nachgefragt, welche Materialien erlaubt sind wegen Immissionsschutz. Da bekam ich als Antwort (sinngemäß), das sei ziemlich egal, den Schadstoffanteil in der Luft könne man vernachlässigen.
Vielleicht war’s aber auch nur Freundlichkeit, mir das Auswählen zu erleichtern, und sie haben problematische Kleidungsstücke dann weggelassen.
@Roland B.: Moin! Moderne Filteranlagen haben keine Probleme mit Bekleidung aller Art.
@Roland B.: Es geht weniger um den Schadstoffanteil im Sinne der Luftreinhaltung. Vielmehr können beim Verbrennen von Kunststoffen (-fasern) Schwebteilchen entstehen, die in den Filteranlagen wieder zu Plastikfragmenten werden und diese zerstören bzw. verstopfen können.
Abgasanlagen neuerer Bauart kommen auch mit diesen Verbrennungsrückständen zurecht. Aber längst nicht alle Krematorien sind mit diesen neueren Filtern ausgerüstet. Deshalb gibt es Bestatter, die von dieser Thematik gar nicht berührt sind, weil es in ihrem Einzugsgebiet nur neue Abgasanlagen gibt. Andere Bestatter müssen hingegen immer noch das „Privatkleidungsverbot“ beachten.
Unüblich ist es, Verstorbene nackt in den Sarg zu legen und unbekleidet zu bestatten oder zu verbrennen.
Bei einer Führung in einem Krematorium habe ich mir mal an der passenden Stelle die Frage erlaubt, ob die Toten nach der 2. Leichenschau wieder „richtig“ angekleidet werden.
Anhand der Antwort „würdig“ (in Kombination mit der Körpersprache) könnte man auf den Gedanken kommen, dass Omma Frieda da nicht mehr soooo ordentlich bekleidet, dh mit der Rüschenschluppe zur Schleife gebunden und an der richtigen Stelle, ins Feuer fährt (um es mal vorsichtig zu formulieren).
Tue ich da unrecht oder hab ich das richtig verstanden?
LG, Christina