Ich habe eine etwas ungewöhnliche Frage.
Meine Tochter ist eine begeisterte Pferdefreundin und wir haben vor, ihr zu Weihnachten ein Pferd zu kaufen.
Das wird eine Freude!
Nun beschäftigt meinen Mann und mich die Frage, was denn mal ist, wenn das Pferd stirbt. Wir wollen keinesfalls, dass es in die Tierkörperbeseitigungsanstalt kommt und zu Seife verarbeitet wird.
Stattdessen streben wir eine Einäscherung des Tieres in einem Tierkrematorium an.
Jetzt fragt sich mein Mann, wie lange so ein Pferd eigentlich brennt?
Haben Sie da irgendeine Erfahrung?
Hört sich wirklich anfangs etwas seltsam an. Aber es ist sicherlich nicht verkehrt, sich auch schon vor der Anschaffung eines Haustieres über alle möglichen Umstände zu informieren. Meiner Meinung nach tun das viel zu wenige und begeben sich mit der Anschaffung eines Tieres häufig in eine große Ungewissheit, die sie dann vor teilweise unüberwindbare (auch finanzielle) Herausforderungen stellt.
Das geht ja schon bei ganz alltäglichen Verrichtungen los, über die sich viele Menschen gar nicht bewusst sind. Wer sich beispielsweise eine Katze anschafft, muss auch bereit sein, Moppelkotze vom Kopfkissen zu entfernen, und wer sich einen Hund anschafft, darf nicht überrascht sein, dass der mehrmals täglich raus will.
Man kann es nicht unbedingt allein an der Größe festmachen, aber so große Tiere wie Pferde benötigen nochmals mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung und verursachen im Zweifelsfall auch ungeahnte finanzielle Aufwendungen.
Wenn Tiere eines Tages sterben, machen Aquarienfische bis zu einer gewissen Größe wohl die wenigsten Probleme. Jeder weiß, wie sie ordnungsgemäß und feierlich klobestattet werden.
Andere Kleintiere kann man auch gut selbst im Garten begraben. Hier bei uns gilt das sogar für Hunde.
Dort, wo das nicht machbar ist, sei es aus rechtlichen Gründen oder aufgrund der Größe des Tieres, sind die Tierärzte auch immer der richtige Ansprechpartner. Außerdem gibt es in beinahe jeder größeren Stadt auch Tierbestattungsunternehmen, die da genau Bescheid wissen.
Wie Du bereits in Deiner Frage andeutest, ist eine der Entsorgungsarten die über die Tierkörperbeseitigungsanstalten. Seit 2005 heißen die zwar nicht mehr so, aber der Begriff ist noch immer in Verwendung und in den Köpfen der Menschen verankert. Schön geht es da nicht zu, aber zumindest ordentlich und hygienisch.
Wer eine menschenähnliche Bestattung seines Tieres wünscht, hat die Möglichkeit, sich über einen Tierbestatter oder direkt an ein Tierkrematorium zu wenden.
Diese bieten in der Regel eine teurere Einzeleinäscherung oder eine günstigere Sammelverbrennung an. Bei der Einzeleinäscherung wird exakt ein Tier eingeäschert und man kann eine Urne mit genau dieser Asche erhalten bzw. bestatten lassen.
Bei der Sammeleinäscherung werden mehrere Tiere gemeinsam eingeäschert.
Auch für Pferde, Esel, Lamas und andere größere Tiere gibt es Krematorien. Erkundigen Sie sich bei einem Tierbestatter über die Möglichkeiten.
Ein Pferd wird rund acht Stunden benötigen, bis es eingeäschert ist (Mehr Infos hier PDF). Bei Pferden und Eseln werden in der Regel auch nur Einzeleinäscherungen angeboten.
Man macht aber grundsätzlich nichts verkehrt, wenn man sein Tier ohne einen noch höheren Kostenaufwand von der Tierverwertungsstelle abholen lässt.
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Uh… Pferd ist ja echt was tolles, wenn ich unsere Tochter nach jeder reitstunde so schwärmen höre. Aber ein eigenes können, oder vermutlich eher wollen, wir uns nicht leisten. Zumal vor kurzem im Bekanntenkreis ein Pferd Behandlungskosten deutlich fünfstellig produziert hat, nur um dann doch nen Jahr später plötzlich zu versterben… die gute Dame war auch 27Jahre alt… Ich erinner mich nich an die ganzen Arztbesuche mit unseren Kaninchen die Altersbeschwerden entwickelt haben… ne ne, da sollte man sich die Tierhaltung echt zwei mal überlegen.
Da hast Du Recht! Nichts lohnt sich so sehr, wie eine Tierkrankenversicherung, wenn man das Tier jung genug versichert und sie sich leisten kann.
Beispiel: Unser Labrador hat sich an trockenen Brötchen überfressen. Da ging nix mehr.
Ich war natürlich abwesend und deshalb kümmerte sich meine Tochter darum. Tierklinik, über Nacht da behalten, zwei Einläufe, Flüssigkeit verabreicht und das übliche Drumherum. Am nächsten Morgen war der Hund wieder fit und die Rechnung belief sich auf knapp 3.000 Euro.
Ich möchte gar nicht wissen, was das alles bei einem so großen Tier, wie einem Pferd kostet. Allein schon die Kosten für den Hufschmied, die Unterbringung und das Futter…
In dem oben beschriebenen Fall ging es um eine längere Behandlung inkl. Transport und Unterbringung eines „befreundeten“ Pferdes in der Klinik um die Genesung zu fördern… keine Ahnung ob Versicherungen sowas auch abdecken… 😉
Aber mir reichte schon vor Jahren die grobe Schätzung eines Pferdebesitzers zum Thema Unterbringung, Futter etc. das ich das für meine Lebenszeit kategorisch ausschließe… Reitbeteiligung, Reitstunden etc. gerne… eigenes Pferd nur über meine Leiche… mittlerweile vertrete ich auch eher den Standpunkt das Artgerechte Haltung, egal ob Hund, Katze oder Maus kaum möglich ist, und ich es dem Tier lieber erspare… die Doppelmoral, ich genieße den Umgang mit Tieren sehr… gehe auch gerne in Zoos und Tierparks…
Man könnte auch in Erwägung ziehen, das Tier an einen Zoo zu spenden.
Eventuell darf man dann auch bei der „Verwertung“ bzw naturnahen Bes..(eitigung|stattung) anwesend sein.
Mit Urne wird es dann allerdings schwierig, dennoch lassen sich vielleicht kompostierbare Reste einsammeln.
… nur mal als Gedanke
Hört sich erstmal hart an, ist aber gar nicht so abwegig. Heike, eine Bekannte, die Alpakawanderungen anbietet, lässt ihre Tiere, wenn sie eines Tages sterben, immer von einem Zoo abholen.
Der zuständige Tierpfleger ist sogar durch eine dieser Zoosendungen recht bekannt.
Was für den einen fast schon an Grausamkeit grenzt, ist für den anderen einfach artgerechte Ernährung.
Den Tanz um den heißen Brei find ich großes Kino 😀 und eine Urne mit Löwenscheisse wäre auch mal nen klasse Andenken an ein Pferd 😉
Aber wirklich ne gute Idee… funktioniert aber denke ich nur in so fern, wenn kurz vorher nicht zu viele Medikamente im Einsatz waren… aber hab mir das mal im hinterstübchen abgelegt… hat was für sich der Natur da einfach was zurück zu geben statt auch noch Gas etc aufzuwenden…
Wenn ich so sehe, wie die geliebten Pferde und Ponys an ihrem Lieblingsort eingeschläfert werden, und vorher noch das Lieblingsfutter bekommen, und möglichst noch mit Blumen geschmückt werden und eigene Traueranzeigen bekommen… da ist Zoo oder Tierkörperbeseitigungsanstalt völlig indiskutabel und mir ist auch klar, warum es (verhältnismäßig) viele Pferdekrematorien gibt. In der Nähe meines ehemaligen Arbeitsplatzes war eines direkt neben der Pferdeklinik…
Das sehe ich auch so. Ein Tier kann genauso eng zu einem stehen, wie ein Verwandter, manchmal enger…