Ein Grabkreuz ist ein einfaches Kreuz aus Holz, meist zwischen 80 und 120 cm hoch, das mit dem Namen und dem Geburts- und Sterbedatum des Verstorbenen beschriftet wird.
Es wird auch Grabfindungskreuz genannt, was den Sinn dieses Kreuzes sehr gut beschreibt.
Solche Kreuze werden vorübergehend am Kopfende eines Grabes in die Erde gesteckt, um Friedhofsbesuchern das Auffinden eines neuen Grabes zu ermöglichen.
In der Regel werden diese Kreuze entfernt und entsorgt, wenn der Steinmetz dann den richtigen Grabstein aufstellt.
Auch hier gilt, daß manchmal nichts länger hält, als ein Provisorium, und man immer wieder Gräber findet, auf denen das hölzerne Grabkreuz auch nach vielen Jahren noch steht.
Hierfür kann auch verantwortlich sein, daß die Angehörigen das Geld für einen Grabstein nicht aufbringen konnten oder wollten.
Im Einkauf kosten solche Grabkreuze zwischen 8 und 28 Euro, je nach Machart. Sie sollten im Verkauf durch den Bestatter nicht mehr als 65 Euro kosten.
Der Bestatter hat den Einkauf und die Bevorratung zu leisten, beschriftet das Kreuz mit Einzelbuchstaben, Metalltafeln oder bedruckten Namensfolien und lackiert das Kreuz.
Es gibt regional unterschiedliche Grabkreuze und in manchen Regionen wird Wert darauf gelegt, daß alle Kreuze auf einem Friedhof gleich sind.
So gibt es schlichte Ausführungen, solche mit kleinem Dach und aufwendigere mit Verstrebungen bis hin zu solchen mit Korpus und Schnitzereien. Diese sind teurer.
Für Menschen, die keine kirchlichen oder religiösen Symbole auf ihrem Grab wollen, für Muslime und die Angehörigen nichtchristlicher Gesinnungen gibt es auch Grabtafeln ohne Querbalken.
Grabkreuze stehen oft nur kurze Zeit auf dem Friedhof und sind beim Setzen des Grabsteins noch vollkommen intakt.
Manche Bestatter bieten an, diese Kreuze dann zurückzunehmen und einen Teil des Kaufpreises zu erstatten. Nach dem Reinigen und der Entfernung der Beschriftung können diese Kreuze ohne Probleme nochmals verwendet werden.
Die Kreuze gehören demjenigen, der dafür bezahlt hat. Man kann sie also mit nach Hause nehmen. Man muß es auch nicht hinnehmen, daß die Kreuze im Container des Friedhofs entsorgt oder ungefragt durch Friedhof oder Bestatter wiederverwendet werden.
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Hier im Bayerischen Wald ist es Brauch, dass die Angehörigen diese Grabkreuze kaufen und derjenige, der die Grabpflege übernimmt, das Kreuz anschließend mit nach Hause nimmt. Früher wurde der Name des Verstorbenen mit einem Brenneisen ins Holz gebrannt, heute herrscht leider die Unsitte vor, dass man laserbedruckte Folie nimmt oder ein ausweißgroßes laminiertes Ding mit Foto und Namen des Verstorbenen drantackert.
Ich halte das nicht direkt für pietätlos; als pragmatischer Bayer sage ich da einfach „passt scho!“, aber wenn man mal in hundert oder zweihundert Jahren in einem alten Schuppen so ein Kreuz findet, dann ist’s eben nur Brennholz. Hingegen, wenn ein eingebrannter Name darauf stünde, dann erzählte es eine Geschichte.
Bin ich froh eingeäschert und anonym in der Büchse verbuddelt zu werden,so bleibt mir dieses Folterinstrument erspart………
Hier im Allgäu gibt es eine kleine Kapelle im Wald und schon seit vielen Jahren bringen die Menschen die Kreuze hierher. Wie es dazu kam und warum gerade dorthin weiß ich nicht aber es ist ein schöner Brauch und mittlerweile stehen hier hunderte von Holzkreuzen und jeden Tag kommen mehr dazu.
Irgendwann wurde das auch in meiner Stadt modern, erinnere mich noch gut daran wie viele ich davon vorbereitet und aufgestellt habe.
Es ist schon erstaunlich, war vorher gar nicht üblich, dann fängt ein Kollege an und alle müssen mitziehen.
Das gleiche auch mit den Tüchern beim dekorieren der Aussegnungshalle, erst rümpfen alle die Nase wenn ein Kollege damit anfängt, und nach einem gewissem Zeitraum machen es alle nach.
Wow,wir haben für das Kreuz 150€, in bar vor 5 Jahren bezahlt! Mit der Aussage,sonst habe ich ja nichts verdient…
@Werner:
Da hast du ja einen vor dem verhungern bewahrt!
Gut,muss mich verbessern,nichts am Kreuz verdient. Nachdem ich hier schon einiges gelernt habe muss ich ganz ehrlich sagen,das man in Trauer und teilweise noch unter Schock haben es Beerdigungs Institute es wohl viel einfacher. Hätte ich zb einen Schrank oder ein Auto gekauft wäre ich viel skeptischer und würde Angebote vergleichen.
@Werner:
Ich habe das schon richtig verstanden. Das war gegenüber dem Bestatter ironisch gemeint.
Bei dem von dir genannten Preis für das Kreuz gehe ich davon aus, das der Bestatter genug daran verdient hat.
Natürlich ist es schwer, bei einem Sterbefall, in dem man emotional betroffen ist den Überblick zu behalten.
@Josef: Ja das stimmt! Heute bin ich um einiges informierter
Ich hatte mich kürzlich leider auch um einen Sterbefall zu kümmern, da stand logischerweise auch die Frage nach dem Kreuz im Raum. Zum Glück bin ich Tischler von Beruf und habe deshalb das Kreuz für den Freund selbst gebaut. Denn auf der Bestatterrechnung stand – nicht angekreuzt – das Grabkreuz mit sage und schreibe 170 Euronen zu Buche, zzgl. 30€ für die visitenkartengroße gravierte Messingplakette. Ich fand den Rest der Rechnung ja nicht überzogen, aber dieser eine Punkt gibt mir schon etwas zu denken… Wir werden hier im Dorf auch immer wieder nach solchen Kreuzen gefragt. Seit diesem Jahr musste ich die Beschriftung umstellen. Bisher hat die Schrift ein Schriftenmaler höchst kunstfertig aufgebracht. Der hat sein Lebtag lang sein täglich Brot damit verdient, z.B. Schaltschränke zu beschriften, und hat das wirklich meisterlich beherrscht. Nur leider altersbedingt keine ruhige Hand mehr. Ein großer Druckerhersteller verkauft auch Direktdrucker für solche Zwecke. Rund 15k – 25k€ werden dafür veranschlagt. Ich habe mir dagegen eine Lasertransfertechnik angeeignet, die keine sonderlichen Investitionen notwendig macht und trotzdem gut aussieht. Und man… Weiterlesen »