18 Minuten um das 92-jährige Leben eines Menschen „abzufeiern“.
Darüber macht sich Autorin Elisabeth (Zwillinge) in Opinio, dem Meinungsportal von RP-online, Gedanken.
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bei meinem vater hat das eigentlich ziemlich lange gedauert. ca. 20 minuten trauerhalle (standardläne…), ca. 10-15 minuten gang zum grab und dort nochmal ca. 20-30 minuten. genau weis ich es nicht mehr aber müsste hinkommen (man schaut da nicht unbedingt auf die uhr). es war dann auch so, dass der pfarrer nach 5 minuten am grab den sarg schonmal abseilen hat lassen, damit die sargträger weiterkommen und nicht ewig warten müssen. der pfarrer war allgemein gold wert. wenn dieser nicht noch einen folgetermin gehabt hätte, hätte der auch noch länger gemacht. (zu der nachfolgenden beerdigung hat er es wohl gerade noch so geschafft. immerhin 50km entfernt, eine stunde zeit und dann auch noch mitten durch münchen durch…). allein das trauergespräch hat 2 stunden gedauert. besondere wünsche haben wir eigentlich nicht geäussert. manche menschen wissen einfach wie eine „schöne“ beerdigung sein sollte und manche nicht. nur noch zum abschluss: das alter des verstorbenen ist doch vollkommen wurscht. PS: kommt dieser satz „“Wir beten für denjenigen aus unserer Mitte, der als erster dem Verstorbenen nachfolgt.“ wirklich auf… Weiterlesen »
lily
16 Jahre zuvor
Ja, den Satz gibt es. Ich hab ihn zwar nicht bei jeder, aber bei fast jeder Beisetzung gehört.
Ich glaube aber nicht, dass das Bewusstsein dafür, was Angehörige unter einer „schönen Beerdigung“ verstehen, etwas ist, was manche Leute einfach so haben. Im Zweifel gehört da einiges an Informationen zu, die der Bestatter wirklich erst erfragen muss.
Eulchen
16 Jahre zuvor
Die Trauerfeier meiner Freundin (mit 45 Jahren verstorben) war auch nicht viel länger. Der Pfarrer hat keine Rede zusammengebracht. Als ich als letzte noch in der Trauerhalle an ihrem Sarg stand und unter Tränen betete, krachte es plötzlich laut. Der Boden tat sich auf und der Sarg „wurde geholt“. Ich hatte so einen Schock bekommen das ich fast eine halbe Stunde nur geheult habe und nicht mehr denken konnte. Das ganze war so grausam ( der frühe Tot, die kurze Feier und das Sarghinabfahren wie in die Hölle) das ich heute drei Jahre danach noch darunter leide. Bei christlichen Beisetzungen ist die Kirche immer noch in der Pflicht allen gerecht zu werden. Die Ausrede Druck keine, Zeit bla bla bla lasse ich nicht gelten. Eigentlich generell nicht mehr. Unser Leben muss Inhalte haben, keine materiellen Dinge, den das letzte Hemd hat keine Taschen. Jeder hat doch das Recht in Würde zu gehen ob mit 45 oder mit 92, oder?
MacKaber
16 Jahre zuvor
Am Ende der Beisetzung schaut der Bestatter im strömenden Schneeregen bei eisigem Wind auf die Uhr: „Oh schreck, wir sind ja schon fertig! Meine Damen und Herren, wie ich gerade feststelle, sind wir heute schon in 18 Minuten fertig geworden. Da dies
– wie sie sicher auch finden – nicht angemessen ist, und laut Friedhofsordnung 30 Minuten Mindestzeit angesetzt sind, machen wir jetzt nochmal ein stilles Gebet, für Konfessionslose langsames zählen bis 120. Anschliessend spielen wir noch die Pastorale vom CD-Player, das müßte dann sicher ausreichen. Ich darf mich an dieser Stelle schon mal von ihnen verabschieden, danke ihnen im Namen der Verstorbenen für ihr Erscheinen und wünsche ihnen einen guten Heimweg.
Anu
14 Jahre zuvor
Wir waren nach 30 Minuten am Grab – gewollt – mein Vater war zwar reformiert, hatte jedoch mit der Kirche nichts am Hut – Frau Pfarrer, eine gute Freundin meiner Mutter hat das tiptop und knapp abgehandelt.
Der Mann meiner Freundin starb, der katholischen Kirche dereinst abtrünnig geworden, in Bayern.
Die Trauernden durften am Beerdigungstag auf einmal nicht in die Trauerhalle des katholischen Friedhofes um ihren Abschied angemessen zelebrieren zu können. Zum Glück hatte wenigstens der weltliche Redner Mut und prangerte dies in seiner Rede mit an.
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Ja, den Satz gibt es. Ich hab ihn zwar nicht bei jeder, aber bei fast jeder Beisetzung gehört.
Ich glaube aber nicht, dass das Bewusstsein dafür, was Angehörige unter einer „schönen Beerdigung“ verstehen, etwas ist, was manche Leute einfach so haben. Im Zweifel gehört da einiges an Informationen zu, die der Bestatter wirklich erst erfragen muss.
Die Trauerfeier meiner Freundin (mit 45 Jahren verstorben) war auch nicht viel länger. Der Pfarrer hat keine Rede zusammengebracht. Als ich als letzte noch in der Trauerhalle an ihrem Sarg stand und unter Tränen betete, krachte es plötzlich laut. Der Boden tat sich auf und der Sarg „wurde geholt“. Ich hatte so einen Schock bekommen das ich fast eine halbe Stunde nur geheult habe und nicht mehr denken konnte. Das ganze war so grausam ( der frühe Tot, die kurze Feier und das Sarghinabfahren wie in die Hölle) das ich heute drei Jahre danach noch darunter leide. Bei christlichen Beisetzungen ist die Kirche immer noch in der Pflicht allen gerecht zu werden. Die Ausrede Druck keine, Zeit bla bla bla lasse ich nicht gelten. Eigentlich generell nicht mehr. Unser Leben muss Inhalte haben, keine materiellen Dinge, den das letzte Hemd hat keine Taschen. Jeder hat doch das Recht in Würde zu gehen ob mit 45 oder mit 92, oder?
Am Ende der Beisetzung schaut der Bestatter im strömenden Schneeregen bei eisigem Wind auf die Uhr: „Oh schreck, wir sind ja schon fertig! Meine Damen und Herren, wie ich gerade feststelle, sind wir heute schon in 18 Minuten fertig geworden. Da dies
– wie sie sicher auch finden – nicht angemessen ist, und laut Friedhofsordnung 30 Minuten Mindestzeit angesetzt sind, machen wir jetzt nochmal ein stilles Gebet, für Konfessionslose langsames zählen bis 120. Anschliessend spielen wir noch die Pastorale vom CD-Player, das müßte dann sicher ausreichen. Ich darf mich an dieser Stelle schon mal von ihnen verabschieden, danke ihnen im Namen der Verstorbenen für ihr Erscheinen und wünsche ihnen einen guten Heimweg.
Wir waren nach 30 Minuten am Grab – gewollt – mein Vater war zwar reformiert, hatte jedoch mit der Kirche nichts am Hut – Frau Pfarrer, eine gute Freundin meiner Mutter hat das tiptop und knapp abgehandelt.
Der Mann meiner Freundin starb, der katholischen Kirche dereinst abtrünnig geworden, in Bayern.
Die Trauernden durften am Beerdigungstag auf einmal nicht in die Trauerhalle des katholischen Friedhofes um ihren Abschied angemessen zelebrieren zu können. Zum Glück hatte wenigstens der weltliche Redner Mut und prangerte dies in seiner Rede mit an.