Branche/Kommune

Aaraus Urnenverstecke im Wald

Habe den Beitrag über Aarau und Patrick Schneider gerade angesehen. Am Ende hält er die Position der Lochs mit Asche äh… Grabstätte 😉 mit seinem GPS-fähigen iPhone fest, nicht mit einem dafür entwickelten GPS-Dingens.

Wenn er tatsächlich nur jeweils 4 Kommastellen notiert hatte, gibt es in Nord-Süd-Richtung eine Auflösung von gerade mal 11.11 m. Hinzu kommt natürlich die Ungenauigkeit der jeweiligen GPS-Messung…

Wenn die Verwandten die Grabstätte suchen gehen, müssen sie alles im Umkreis von etwa 20 Meter umgraben… 😛

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Vielleicht kann Tom was dazu sagen, er hat ja zum Glück Kinder, die noch was mit den Erwachsenen unternehmen wollen… Geocachen 🙂

Nun, es ist ja nicht Sinn der Sache, daß die Angehörigen Ihren Verstorbenen bzw. dessen Asche noch einmal ausgraben; sie sollen an die Stelle gehen und seiner dort gedenken können, so sie das denn wollen.

Dazu sind natürlich die genauen Geokoordinaten erforderlich, die auch ein iPhone oder ein besseres Auto-Navigationssystem liefern können. Ob Herr Schneider nun tatsächlich nur die groben Daten notiert und den Angehörigen mitteilt, das weiß ich nicht. Es wäre aber zum Auffinden des Platzes zu wenig, der Suchradius wäre tatsächlich viel zu groß.

Es kann aber auch durchaus sein, daß man für’s Fernsehen absichtlich nicht die genaue Position gesagt hat.

Alles in allem kommt mir aber das Vorgehen des Herrn Schneider sehr dilettantisch und würdelos vor.
Es dürfte ja nun als erwiesen gelten, daß er die Urnen nicht unbedingt „zeitnah“ beisetzt. Weshalb er dann ausgerechnet im Winter gefrorenen Boden mit ungeeignetem Werkzeug nur einige Zentimeter tief aufhackt, bleibt mir verschlossen. Vielleicht, weil der dem „mdr“ mal zeigen wollte, wie er das so macht und DASS er es überhaupt macht.
Nachdem es ja über die Beisetzung außer seinem Fresszettel mit den Koordinaten keinerlei ordentliche Unterlagen zu geben scheint, wäre durchaus die Möglichkeit gegeben, ganz auf das Beisetzen der Asche zu verzichten; das kann eh keiner mehr nachvollziehen…

Ich sage es ja immer wieder: Die Billigbestatter haben durchaus ihre Berechtigung, aber wer nichts bezahlen will, der bekommt eben sowas.

Alle Bestatter „kochen nur mit Wasser“ und angesichts steigender Konkurrenz und lange sinkender Sterbezahlen müssen sich alle Bestatter bemühen, konkurrenzfähig zu bleiben. Das tun sie unter anderem auch, indem sie günstige Varianten anbieten. Dabei schöpfen die Bestatter alle Möglichkeiten aus, wo man irgendwie sparen kann.
Irgendwann ist aber die Schmerzgrenze erreicht, da kann man dann keine Abstriche mehr machen, ohne daß es an der Qualität hapert.
Da hilft dann auch kein Großeinkauf mehr wesentlich weiter, sondern dann muß man zur Entsorgung übergehen. Und irgendwo im Wald ohne Genehmigung des Grundstückseigentümers ein wenige Zentimeter tiefes Loch in den frostigen Boden zu hacken, das reicht meiner Meinung nach zur naturnahen Verrichtung der Notdurft, aber nicht für das, was man sich gemeinhin unter einer würdigen Aschebestattung vorstellt.

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(©si)