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Antonia, das Trüffelschwein

Ach,was haben sich da einige wieder Gedanken gemacht, ob es angebracht ist, daß man hier über Antonias figurtechnische Probleme schreibt und sich über dicke Menschen lustig machen sollte. Dabei habe ich gar nicht vor, mich über Dicke, Dumme, Dünne oder Dröge lustig zu machen, es geht immer um die Situation, um das Verhalten von Menschen und die Wirkung dieses Verhaltens auf die anderen.

Antonia beispielsweise ist eine äußerst liebenswürdige Person, die selbstverständlich eine gute Arbeit abliefert, sonst hätte ich sie nicht genommen. Als Praktikantin, das erste Mal mit Arbeit konfrontiert, hatte sie so allerhand Schwierigkeiten gehabt, sich in den betrieblichen Ablauf zu integrieren und zwischen Pause und Arbeitszeit zu unterscheiden. Das hat sich dann weitestgehend gelegt und man konnte sich darauf verlassen, daß sie zugeteilte Aufgaben auch zuverlässig erfüllt. Es gehört aber zu Antonias Wesen, daß sie immer nach folgender Methode arbeitet:

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Wenn man eine Sache auf drei verschiedene Weisen machen kann: richtig, halbrichtig und falsch, dann findet sie einen vierten oder gar fünften Weg, nämlich: chaotisch.
Man kann als Chef gar nicht auf so blöde Fehlerquellen kommen, wie Antonia sie findet. Sie ist, was das Aufspüren von Fallen und Fettnäpfchen anbetrifft, sozusagen ein Trüffelschwein. Kein anderer sieht was, keiner ahnt was, aber sie findet Fettnäpfchen auch noch 90 cm unter der Grasnarbe.

Würde aber Antonia hinterher nicht am lautesten über diese Ungeschicklichkeiten lachen und wäre nicht sie es, die diese Geschichten selbst bei allen möglichen Gelegenheiten zum Besten gibt, man könnte wirklich annehmen, ich wolle sie schlecht machen. Aber tatsächlich läuft das bei uns alles ein bißchen anders.
Erstaunlicherweise habe ich immer schon den Spagat geschafft zwischen familiärem Arbeitsklima und dem notwendigen Respekt.

Wenn Zeit und Gelegenheit dazu günstig sind, geht es bei uns locker und familiär zu und wenn es erforderlich ist, weiß auch jeder wer der Chef ist und verhält sich entsprechend. Mir ist eine gute Stimmung wichtig und mir ist daran gelegen, daß bei allem Quatsch den wir treiben, alle sofort parat stehen und professionelle Arbeit abliefern, wenn es um Kunden geht.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 29. Januar 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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6 Kommentare
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nogger
15 Jahre zuvor

„notwendiger Respekt“?
Ich glaube, ich habe vor kurzem erst gelesen, dass du daran noch arbeiten wolltest. 😉

15 Jahre zuvor

da gings um authorität 😉

hajo
15 Jahre zuvor

„.. Antonia beispielsweise ist eine äußerst liebenswürdige Person, die selbstverständlich eine gute Arbeit abliefert ..“
he Tom, hast Du heute Kreide gefressen?
Aber es ist schön, wie Du doch aus Allem das Beste holst
.. vielleicht bist Du in dieser Hinsicht auch ein „Trüffelschwein“? 🙂

Rena
15 Jahre zuvor

Naja, wenn es z.B.um Ablage geht und man hinterher nichts mehr findet, weil nicht dort abgelegt wo es sein sollte, ist es nicht mehr unbedingt lustig.
Ich gehe mal davon aus, dass bei Dir das Betriebsklima wirklich so gut ist. Dann meinen Respekt, das gibt es heute leider nur noch selten

Hen
15 Jahre zuvor

Antonia sollte als Produkttesterin arbeiten. In einem Workshop über das Testen von Software habe ich gelernt, dass Leute, bei denen alles schief geht Gold Wert sind fürs Testen, denn sie decken Fehler auf, an die niemand gedacht hat.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Es ist doch ein Unterschied, ob sie etwas absichtlich falsch macht, und sich dabei „dumm“ stellt, oder ob ihr das aus Unkenntnis schief läuft, weil sie die Arbeitsvorgänge falsch interpretiert hat. Für das Zweite kann sie nichts, das meint sie ja auch nicht bös,niemand macht was absichtlich falsch. Daher freut sie sich, wenn man ihr einen Fehler verzeit, das nimmt ihr die Ängste. Zum Dank geht sie dafür für Tom durchs Feuer.




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