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Auf dem Bahnhofsklo

Wenn es früher bei uns hieß, der Einsatzort sei ein Bahnhofsklo, dann wussten wir was los war. In den allermeisten Fällen handelte es sich um einen Drogentoten. Diese Aufträge sind bei den meisten Bestattern besonders unbeliebt. Es sind oft junge Menschen, die da geholt werden müssen, die Umstände unter denen sie starben sind gräßlich, Bahnhofsklos sind schmutzig, stinken und oft steht der Urin zentimeterhoch; und am Ende will keiner bezahlen.

Heute haben sich die Verhältnisse, zumindest in oberflächlichem Hinblick auf die Hygiene, in vielen Bahnhofstoiletten wesentlich verbessert und dennoch zucken wir zusammen, wenn es heißt, daß wir am Hauptbahnhof jemanden holen sollen.
So war das auch heute Abend. Gegen 21 Uhr kam der Anruf und zwanzig Minuten später waren wir da. Zuerst geht dann wenigstens einer von uns gucken, was da wo zu erledigen ist, damit man nicht mit der Trage oder der Zinkwanne suchend durch den halben Bahnhof laufen muß.

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Als wir am Ort des Geschehens ankamen, bot sich uns ein sehr seltsames Bild. Zwei Feuerwehrmänner waren damit beschäftigt, die Trennwand einer Toilettenkabine abzumontieren, denn in der Nebenkabine hatte sich ein älterer Herr am Kleiderhaken aufgehängt. Mit heruntergelassenen Hosen, die Toilette nicht heruntergespült, hatte er sich mit dem Gürtel seines Mantels erhängt. Da der Mann recht korpulent war, konnte er nur so auf eine halbwegs würdige Weise geborgen werden.

Wie wir von der Polizei erfuhren, handelte es sich um einen 57jährigen belgischen Handelsvertreter.
Was bringt einen Menschen dazu, sich quasi beim Toilettengang oder sozusagen auch während des Toilettengangs zu erhängen?

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#bahnhofsklo

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(©si)