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Auge um Auge, Zahn um Zahn

Wotan hat das schon irgendwie richtig eingerichtet, daß Frauen normalerweise etwas länger leben als Männer. Böse Zungen behaupten ja, der Allmächtige würde den Frauen nur am Ende des Lebens die Zeit gutschreiben, die sie mit vergeblichen Einparkversuchen verplempert haben. Ich persönlich sehe es pragmatischer: Vor Jahren sprach ich mal mit einem alten Herrn, der nach 50 Jahren Ehe seine Frau zu Grabe tragen mußte. Nein, in seiner Ehe sei nicht alles schlecht gewesen, erklärte er mir damals, seine Augen schauten durch mich hindurch und er schien für einen Moment sein Leben Revue passieren zu lassen. Dann nickte er, schaute mich an und meinte: „Nein, die sechs Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft, die waren eine gute Zeit in unserer Ehe.“

Vielleicht schickt der große Weltenlenker uns Männer also nur deshalb ein paar Jahre früher ins Nirwana, damit wir vor dem immerwährenden Besabbeltwerden durch unsere Frauen (immer!) noch ein paar Jährchen durchatmen können.

Rein praktisch und faktisch gesehen stelle ich aber fest, daß Frauen in aller Regel besser mit dem Verlust ihres Ehegatten klar kommen. Männer tun sich da erfahrungsgemäß doch erheblich schwerer.

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Das ist auch der Grund gewesen, warum ich zu einem Kunden sagte, wie sehr ich seinen herben Verlust bedauere und daß ich gut verstehen kann, daß er nun befürchtet, im täglichen Allerlei von Waschen, Putzen, Kochen und Bügeln unterzugehen. Er nickte und meinte: „Da muß ich halt jetzt die Augen zusammenbeißen. Wie sagt man? Zähne zu und durch!“

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(©si)