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Bauarbeiten

Wichtige Bauarbeiten stehen an. Der Vermieter von Filiale 2 hatte vorgestern schon angerufen, ich müsse unbedingt heute Morgen kommen, die Handwerker kämen. Was denn repariert werden soll, will ich wissen, aber er plappert nur weiter, die Mieter würden ihm die Haare vom Kopf fressen, Reparaturen, Reparaturen, Reparaturen…

Das muß ja eine wichtige Baumaßnahme sein, die mein persönliches Erscheinen erforderlich macht. Ich sage noch, daß ich einen Mitarbeiter schicke, aber der Vermieter beharrt darauf, daß ich der Mieter sei und er jede Verantwortung ablehne, falls die Handwerker was kaputtmachen und so weiter und so fort.

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Also fahre ich in aller Frühe dorthin und finde den Hausbesitzer auf dem Hof vor. Seine etwa 1,55 Körpergröße hat er zur vollen Höhe aufgereckt, noch ein viel zu kleines Herrenhütchen obendraufgepackt und hüpft von einem Bein aufs andere.

Was für Probleme er habe, das glaube ihm ja keiner. Tag und Nacht mit der Verwaltung seiner 18 Mietwohnungen beschäftigt, nichts als Ärger nur Anwälte, Gerichte und Räumungen. Das glaube ihm ja keiner. Und Handwerker, das seien ja Halsabschneider, früher habe er ja alles selbst gemacht, aber er könne das jetzt nicht mehr, die Hüfte, das seien Schmerzen, das glaube ihm ja keiner.

Auf meine Frage, was denn so dringend repariert werden muß, antwortet er mit einer allumfassenden Handbewegung. Alles rings um ihn herum würde zusammenfallen, wenn er sich nicht kümmern würde. Jetzt in diesem Fall seien es die Dächer, die Dächer von den Garagen, da sei die Dachpappe marode.

Und dafür hat mich der Knülch herbestellt? Ja, schließlich sei ja eine der Garagen unsere. Nee, sage ich, beide Garagen seien unsere. Nein, das würde ich falsch sehen, meint der Vermieter, zu jedem Objekt gehöre exakt eine Garage und wenn ich zwei hätte, dann sei eine quasi von einem anderen Mieter untervermietet. Aha.

Gut, 20 Kilometer für den Arsch gefahren, meine Termine drängen. Ich denke, der Alte kommt alleine klar, wenn gleich irgendwann die Dachpappeverkleber kommen und will mich verziehen.

Das gehe jetzt aber ganz und gar nicht. Die Anwesenheit der Mieter sei unbedingt erforderlich, so stehe es im Mietvertrag und darauf poche er jetzt. Man glaube ja gar nicht, was aus sowas erwachsen könne.

Ich sage, daß ich unbedingt weg muß, sichere ihm aber zu, sofort einen Dachpappen- beaufsichtungsbeauftragten unserer Firma abzustellen, der mit meiner Vollmacht die Arbeiten an seiner Seite überwacht.

Der solle sich aber ganz fürchterlich beeilen, damit er nicht ganz alleine die schwere Bürde tragen muß, beharrt der Vermieter.

Jaja.
Mann bin ich froh, daß ich den ganzen Tag auf dem Sofa liegen und Pralinen futtern kann und nicht so ein schweres Los habe, wie der Vermieter.


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Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. Oktober 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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