So richtig gut geht es dem Karlsruher SC nicht. Im Mai ist der Fußballverein in die dritte Liga abgestiegen.
Ein guter Sponsor kann da manchmal wahre Wunder wirken.
Und daß Likörhersteller (war Jägermeister nicht der erste Trikot-Sponsor?), Kondom-Fabriken und Telekommunikationsanbieter auf Trikots und Banden werben, ist ja nichts Ungewöhnliches.
Jetzt aber ist es ein Bestattungsunternehmen, die „Trauerhilfe Stier“, die als Sponsor und „Helfer in schweren Tagen“ bereit steht.
Ungewöhnlich in der Tat, aber mutig aus meiner Sicht und mal was Anderes.
Hier die offizielle Pressemitteilung dazu:
Trauerhilfe im Wildpark-Stadion
Bestattungsunternehmen unterstützt als Sponsor den KSC
Karlsruhe. In schwerer Zeit hat der Karlsruher SC einen außergewöhnlichen Sponsor gefunden: Mit Saisonbeginn werden die Bestattungsinstitute „Trauerhilfe Stier“ zum unterstützenden Partner der im Mai in die 3. Liga abgestiegenen Fußball-Mannschaft. Deutlich wird das durch zwei Werbebanner, die am Oberrang der Haupttribüne und der Gegentribüne platziert werden.Die Bandenwerbung ist Teil des Sponsoring-Kontraktes, den das 1902 gegründete Familienunternehmen, das inzwischen in vierter Generation existiert, mit dem Verein geschlossen hat. Das Bestattungsunternehmen ist damit – vorerst für ein Jahr – „Wildparkpartner des KSC“. Sechs verschiedene Sponsoren-Modelle vom „1894 Club“ bis zum „Hauptsponsor“ bietet der KSC interessierten Partnern an, die zum langfristigen Erfolg des Vereins beitragen wollen, indem sie unterschiedlich hohe Geldbeträge zahlen und dafür klar definierte Gegenleistungen bekommen. So darf ein „Wildparkpartner des KSC“ diesen Titel beispielsweise auch zur Werbung für sein eigenes Unternehmen nutzen.
Bandenwerbung für den Trauerfall im Fußball-Stadion ist bundesweit ein Novum. Ist es auch eine sinnvolle Verbindung? „Auch wenn es auf den ersten Blick für den einen oder anderen ein außergewöhnliches Engagement sein mag – es ist immer ein positives Zeichen, wenn solch traditionsreiche Unternehmen wie die Trauerhilfe Stier die vielen Möglichkeiten, den KSC als Werbeplattform zu nutzen, erkennen und wahrnehmen“, so KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. „Hinzu kommt die großartige Motivation der Verantwortlichen, den KSC hierdurch gerade in schwierigen Zeiten zu unterstützen – was uns natürlich sehr freut.“
Martin Stier, einer der vier Gesellschafter von Trauerhilfe Stier, erläutert die Motivation des Unternehmens zu dieser außergewöhnlichen Entscheidung. „Es war meine Idee“, sagt der 48-Jährige Diplom-Betriebswirt. „Ich bin in Karlsruhe geboren, ich mag Fußball und den KSC. Wie alle Menschen hier in der Region jubele und trauere ich mit, wenn der KSC auf- oder absteigt. Der Abstieg in die 3. Liga hat mich nachdenklich gestimmt: Ärgern oder unterstützen? Wir haben uns für Letzteres entschieden, denn Beistand in schwierigen Zeiten – das ist doch genau das, was wir als Bestatter tagtäglich praktizieren. Und das verdient auch der KSC.“
Die Werbung im Stadion soll auch ein Signal setzen, so Stier: „Der Tod gehört zum Leben dazu. Sich das bewusst zu machen, kann die Freude steigern an allem Schönen, das man erlebt. Auch an einem guten Fußballspiel.
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Jägermeister war für Braunschweig, so ich mich recht erinnere.
Und von mir aus sponsort jeder jeden wie er will (so lange das öffentlich und nicht geheim erfolgt), ich habe da keinerlei Befindlichkeiten – zu mal mich Sport überhaupt nicht interessiert.
Zum Thema Sponsoring gabs mal einen hypschen Aprilscherz des Schachclub Forchheim:
http://www.schachclub-forchheim.de/aktuelles/archives/62-SC-Bamberg-vor-der-Aufloesung.html
SC Bamberg war „not amused“, wie man hörte.
Was einem in Bierlaune nicht alles einfällt.
Tausche die Sportart aus – dann hätte so was fast für uns gegolten… Ohne Aprilscherz…
*schauder* … allerdings unter „Insolvenzmasse versteigert – Spieler an Post SV und TSG für 20 Jahre verkauft“ …
Sch* größenwahnsinnige Vereinsvorstände, die von 3. Liga träumen, aber keine Knete dafür haben…
Hihihi – na, vielleicht bringt das ja was. So nach dem Motto: früher nannte man die Bayern „die Bullen“, und schaut mal, wo die heut sind. Das schaffen wir auch!
Ja warum denn nicht? Ein Bestattungshaus verrichtet ja auch nur seinen Job. Da finde ich es fragwürdiger mit Schnaps zu werben, zumal er immernoch auf Platz eins der gefährlichsten Drogen steht trotzdem er legal ist.
Und am Ende der Saison begräbt man zusammen professionell die Aufstiegshoffnungen …
Da kriegt „Chancentod“ eine ganz neue Bedeutung 😉
Aber warum nicht, auch ich bin der Ansicht, immer noch besser als Werbung für Förstergeselle.
Förstergeselle, die alkoholärmere Variante?
B. A., mal wieder ratlos
ich wollte die Marke hier nicht im Original nennen, ohne Kohle dafür zu bekommen. Ich mach doch nicht umsonst Werbung ….
Leberkleister sagt dir auch was, oder?
B. A.
Das heißt doch „Hörnerwhiskey“…
„Hörnerwhiskey“ kannte ich noch nicht. Siehste, Bestatterwebloglesen bildet.
B. A.
Puha, mit dem Zeugs hatte ich einmal ein traumatisches Erlebnis.
Gäste aus Düsseldorf, wir ziehen los, die Forchheimer Kneipenszene testen. Dort unterhielten wir uns bei dunklem Bier und Leberwurstbrot über objektorientierte Programmierung, wie man das in fränkischen Kneipen halt so macht.
Dann plötzlich x-fache Lautstärke der Musik, die Tür fliegt auf und orange gekleidete „Jägerets“ fallen ein und schenken das Gesöff in Reagenzgläsern aus.
Wir verließen fluchtartig die Lokalität.
Irgendwo im Wilden Osten ist ja schonmal der lokale Puff als Sponsor der Frauenfußballmannschaft aufgetreten (mit Trikotwerbung). Dagegen ist nun ein Bestatter so ungewöhnlich nicht.
So oft wie in den letzten Jahren junge Spieler tot auf dem Fußballfeld zusammen gebrochen sind, ist diese Werbung doch sinnvoll. Außerdem gibts bestimmt Rabatt, wenns mal wieder nen Spieler würfelt. 😉
Gras von oben, Gras von unten… Ist doch egal. 😉