Frag doch den Undertaker

Der Bestatter hat ja gar keine eigenen Leute

Du schriebst darüber, daß es in Berlin so viele Bestatter gibt. Ist es Dir bekannt, daß da große Fuhrunternehmen dahinter stecken und manche dieser Bestatter gar keine eigene Firma haben?

Hier muß man unterscheiden. Es gibt selbstverständlich große Bestattungshäuser, die in Vororten noch Kleinfilialen unterhalten, in denen die Kunden nur beraten werden können, wo aber kein größeres Lager vorhanden ist und wo auch keine hygienische Versorgung der Verstorbenen vorgenommen werden kann.
Es kann manchmal sein, daß diese Filialen andere Namen haben als das Haupthaus, das dann in Endeffekt die ganze Abwicklung vornimmt.

Meist hat das historische Gründe und hängt oft damit zusammen, daß der Bestatter einen ehemaligen Konkurrenten übernommen hat und in den Stadtteilen, in denen der besser bekannt war, dessen Firmennamen beibehält.

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Im Unterschied dazu gibt es die so genannten Wohnzimmerbestatter. Über die habe ich hier im Bestatterweblog auch schon einmal berichtet.
Der Wohnzimmerbestatter führt seine Geschäfte entweder vom heimischen Wohnzimmer aus oder er arbeitet ausschließlich in den Trauerhäusern. Manchmal betreibt er auch ein kleines Ladenlokal mit einer nicht sehr umfangreichen Ausstellung.
Die Abwicklung der Fahrten, das Einsargen, die Lieferung von Sarg, Wäsche und Urne überläßt er einem Subunternehmer, der für mehrere Bestatter tätig ist und fallweise nur das Magnetschild an der Tür seines Fahrzeuges wechselt.
Die Kunden bekommen gar nicht mit, daß da nicht die Angestellten des von ihnen beauftragten Bestatters kommen.

Solche Sofa- oder Wohnzimmerbestatter gibt es schon immer, sie haben ihre geschichtlichen Wurzeln in der Zeit als noch nicht jeder sich ein entsprechendes Fahrzeug leisten konnte.
Einen Nachteil haben die Kunden dadurch in der Regel nicht. Die so genannten Fahrdienste, die die gesamte technische Abwicklung übernehmen, sind zumeist hochprofessionell und arbeiten sehr effektiv.
Der Vorteil könnte für die Kunden darin liegen, daß der Verstorbene von Leuten versorgt wird, die so etwas sehr routiniert und professionell machen können.

Darin könnte aber auch der Nachteil liegen, denn wer seinen Verstorbenen in den Händen eines bestimmten Bestatters wissen will, der sollte dann auch nachfragen, ob die weitere Behandlung des Verstorbenen auch wirklich im eigenen Haus geschieht oder an eine Fremdfirma vergeben wird.

Unseriös wäre es, würde ein Bestatter damit werben, daß er sich in ganz besonderer Weise oder mit besonderen Verfahren höchstpersönlich um den Verstorbenen kümmert, aber in Wirklichkeit dann doch alles aus der Hand gibt.

Insgesamt muß man aber sagen, daß diese Bestatter sehr ordentlich arbeiten, in den allermeisten Fällen bekommen es die Kunden gar nicht mit, daß da ein Subunternehmer eingeschaltet ist. Er kann sich voll und ganz auf die Beratung, die Koordination der Termin, die Bestellungen und die Behördengänge konzentrieren.

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