Die Handwerkskammer für Unterfranken (HWK) hat erfolgreiche Absolventen von Aus- und Weiterbildungen im Bestattungswesen mit Urkunden geehrt.
Zum ersten Mal erhielten auch die Teilnehmer der sechswöchigen Qualifizierungsmaßnahme „Bestatter im Notfalleinsatz“ ihre staatlich anerkannten Zertifikate. „Das ist eine außerordentlich wichtige Fortbildung, denn es gibt Einsätze, die einem Bestatter alles abverlangen“, sagte HWK-Präsident Hugo Neugebauer. Etwa Naturkatastrophen oder schwere Verkehrsunfälle. Ziel des neuen Bildungszweigs ist es, ein bundesweites Netzwerk von Notfallbestattern aufzubauen. Am ersten Kurs nahmen sechs Bestatter teil. Im Herbst findet voraussichtlich die zweite Fortbildung statt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
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Na super, dann laufen an einsatzstellen demnächst noch mehr wichtige Leute rum mit bunten Westen und Blauen lichtern auf’m Dach.
NOTFALLBESTATTER Schauen wir uns das doch einmal genau an.
So Notfall kann es nicht sein. Der tot ist nicht zeitkritisch sondern recht ausdauernd und bleibt immer gleich.
Notfall wegen der bösen grausamen Bilder?
Das weiss ich wenn ich Bestatter werde und brauche keine besondere schulung.
Notfall wegen der angehörigen?
Um die kümmert sich die POL oder Notfallseelsorger.
Notfall wegen spurenträgern / verhalten an der Einsatzstelle?
Wann kommt der Bestatter? Richtig wenn alles fertig ist.
Also ein Titel für Bestatter welche sich aufblasen wollen.
Da kann man dann schön verbrämte Zuschläge auf den Rechnungen creieren.
Dave B
11 Jahre zuvor
Ich dachte ein Sterbefall ist immer ein Notfall. Außer es handelt sich um ein Muttchen das sich noch selber im Sarg zudeckt und als letztes selber den Deckel zu zieht.
Als Bestatter sollte man schon von Anfang an etwas härter gesotten sein. Schön-Wetter-„Leichengräber“ gibts ja eher nicht.
Die überwältigende Anzahl von 6 Teilnehmern und die nicht endende, unersättliche Nachfrage zeichnet ein klares Bild von der Dringlichkeit eines bundesweiten Netzwerk davon.
MiniMoppel
11 Jahre zuvor
Ich verstehe den Begriff „Notfalleinsatz“ so, dass diese Bestatter speziell geschult werden,um extreme Einsätze (z.B. „Naturkatastrophen oder schwere Verkehrsunfälle“) verarbeiten zu können.
Es macht bestimmt einen Unterschied, ob man eine mehr oder weniger friedlich entschlafene Oma aus dem Altersheim abholt oder die Gedärme eines jugendlichen Selbstmörders von irgendwelchen Bahngleisen kratzen muss.
Spontan fiel mir das Unglück von Eschede ein, wo eine Handvoll Bestatter hundert Leichen abtransportieren mussten, von denen sicherlich viele übel zugerichtet waren.
Ich glaube, sowas muss man auch als Jemand, der täglich mit Leichen zu tun hat, erstmal wegstecken, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich aus reinem Selbstschutz auf solche Situationen vorbereiten will (soweit das möglich ist).
Dabei Geltungssucht oder gar Profitgier zu unterstellen, finde ich gedankenlos.
Wenn jemand „außerordentlich wichtig“ benutzt, höre ich meist schon gar nicht weiter zu. Für welche Naturkatastrophen will man sich hierzulande denn wappnen?
Bleiben eigentlich nur die Verkehrsunfälle. Da weiß ich nicht, ob man dafür üben kann und ob man sich das auch 6 Wochen am Stück antun möchte.
Dave B
11 Jahre zuvor
Okay, es kann natürlich auch alles redlich sein.
Andere Frage, wie sieht eigentlich dieser 6-wöchige Kurs aus?
Wie werden die Ernstfall-Bestatter gesondert auf Katastrophenfälle geschult?
Wie bereitet man Menschen auf so was vor?
Rein theoretisch und mental?
(„Stellen Sie sich einen schlimmen Unfall vor. Und das ganze jetzt mal 10!“)
Oder an visuellen Beispielen(Bilder an sich zb aus dem Internet) oder an praktischen Beispielen(Rumstöbern in der Pathologie?)
Volkert
11 Jahre zuvor
Im beruflichen Alltag kann es schon mal eine Situation geben, in der man an Grenzen stößt. Sich darauf in einem mehrwöchigen Kurs vorzubereiten, halte ich für sehr fragwürdig, denn ob man je diese Situation erlebt und/oder ob dann gerade ein dafür vorbereiteter Bestatter erreichbar ist, ist sehr fragwürdig.
Es bleibt auch die Frage, ob so ausgebildete Kollegen dann über weite Entfernungen großflächige Einsatzgebiete abdecken sollen und wenn es so sein soll, nach welchen Entscheidungskriterien dann die Einstufung für deren Beauftragung ablaufen könnte. In der Praxis wird die Leitstelle vom Eisatzort benachrichtigt, einen oder mehrere Bestatter zu beauftragen, die dann möglichst unverzüglich ihre Aufgabe zu erfüllen haben. Ortsnähe ist dafür dienlich.
MiniMoppel
11 Jahre zuvor
Nochmal: Es geht nicht darum, dass bestimmte, besonders schreckliche oder „gruselige“ Todesfälle nur von speziell geschulten Bestattern übernommen werden sollen, sondern darum, dass ihnen persönlich eine Möglichkeit an die Hand gegeben werden soll, um sich emotional ein wenig zu schützen.
Den Vorteil hat also der Bestatter, nicht seine Klientel.
Ob das was bringt oder überhaupt funktioniert, werden diese sechs Kursteilnehmer wahrscheinlich auch erst nach dem nächsten extremen Einsatz beurteilen können (und @ Smilla: Mir fallen da sofort Brandopfer, Wasserleichen, Kinder oder Opfer von Gewaltverbrechen als potentiell traumatisierende Fälle ein.).
Ich finde es jedenfalls durchaus positiv, dass so etwas überhaupt angeboten wird.
Dann habe ich es mißverstanden. Wenn man wie ich nur den obigen Text zur Verfügung hat, worin klar steht, dass Ziel dieser „Qualifizierungsmaßnahme“ der Aufbau eines bundesweitem Netzes von Notfallbestattern ist, dann hat das ein ganz anderes Geschmäckle.
Hilfe und Angebote gegen traumatisierende Einsätze aller Art finde ich hingegen auch sehr gut.
Revo
11 Jahre zuvor
„Als führender Weiterbildungsträger der Branche bietet der Fachverlag des deutschen Bestattungsgewerbes erstmalig eine Fortbildung zum „Bestatter im Notfalleinsatz“ an. Gegenstand der 4-6-wöchigen Fortbildung (je nach Vorbildung) sind Organisation und Kommunikation im Notfalleinsatz, betriebswirtschaftliche Planung und Durchführung von Notfalleinsätzen, Bergung Verstorbener, Vorbereitung und Durchführung des Transports, um nur einige Handlungsfelder zu nennen“
Zitat Bundesverband d. Bestatter
Alexander
11 Jahre zuvor
@ Smilla:
Du schreibst: „Für welche Naturkatastrophen will man sich hierzulande denn wappnen?“
Müssen es denn immer Naturkatastrophen sein? Wie war das z.B. mit dem ICE-Unglück von Eschede? Dem Brand der Gletscherbahn in Kaprun? Dem Flugtagunglück von Ramstein? Dem Flugzeugzusammenstoß von Überlingen?
Solche Großschadenslagen kommen auch in Mitteleuropa vor.
Bei einer davon (dem Flugtagunglück von Ramstein) hatte ich das fragwürdige „Vergnügen“, als Sanitäter im Einsatz zu sein. Das ist nichts, was man so einfach wegsteckt. Ich wäre damals froh gewesen, man hätte uns auf das, was uns da erwartet hat, vorbereitet. Und so kann es jeder Berufsgruppe gehen, die dort eingesetzt wird…
@Alexander
Ich habe das oben aus dem Text wörtlich genommen- da steht „Naturkatastrophen“. Und Gletscherrutsche und Tsunamis und Ungezieferplagen und so weiter kommen bei uns halt doch selten vor. Wie ich bei Minimoppel schrieb, habe die Maßnahme und das Ziel wohl absolut mißverstanden.
Natürlich ist es sinnvoll, auf solche Ereignisse, wie Du sie auch leider auch erlebt hast, vorzubereiten. So wie es bei Revo zitiert wird, macht es ja auch viel mehr Sinn. Da frage ich mich aber, wie Dave B es schon machte, wie sowas geübt werden soll.
Es gibt viele Berufsgruppen, die ihren Alltag nicht einfach so wegstecken. Und es wäre gut, wenn es dafür Maßnahmen und Vorbereitungen geben würde, denn man steckt es nicht immer so gut weg. So ein Unglücksfall wie Rammstein vielleicht nie. Habt ihr denn nach dem Unglück Hilfe bzw. Anlaufstellen dafür bekommen?
Ich schlage vor, dass die Handwerkskammern generell ihre Qualifizierungsmaßnahmen langfristig öffentlich ankündigen und zur Diskussion stellen. Wo kommen wir denn hin, wenn hier jeder lehrt, was ihm gerade so in den Kopf kommt.
Chris
11 Jahre zuvor
Ein Beestatter hat gegenüber den anderen Notdiensten den entscheidenden Vorteil, dass er nicht zum Kathastrophenort eilen MUSS.
Er kann Aufträge ablehnen, was Feuerwehr oder der Notarzt nicht kann.
$$$ und €€€ tun dann schon ihre Arbeit!
Chris
11 Jahre zuvor
Ein Bestatter hat gegenüber den anderen Notdiensten den entscheidenden Vorteil, dass er nicht zum Katastrophenort eilen MUSS.
Er kann Aufträge ablehnen, was Feuerwehr oder der Notarzt nicht kann.
$$$ und €€€ tun dann schon ihre Arbeit!
Alexander
11 Jahre zuvor
@ Chris:
Da wäre ich mir gar nicht mal soooo sicher.
In dem Moment, in dem von offizieller Seite aus die Katastrophe ausgerufen wird, kann der Bestatter durchaus (wie übrigens JEDERMANN und -FRAU) zwangsweise dienstverpflichtet werden.
nicht gern beim Namen
11 Jahre zuvor
Was Revo zitiert, klingt durchaus sinnvoll.
Was den Umfang oder die Verarbeitung der Verstorbenen angeht, so hat Loch persönlich das Abholen z.B. eines jungen Mannes, nur 2 Jahre älter als ich bei einem Verkehrsunfall gestorben,schon mit gerade 18 Jahren nicht mehr gestört oder belastet, genau wie Brandopfer, Suizid verschiedener Arten etc. Da finde ich die organisatorische Seite schon interessanter.
nicht gern beim Namen
11 Jahre zuvor
Ich verkaufe ein Loch und kaufe ein mich. Die Eingabe mit Android macht hier wenig Spaß.
Alexander
11 Jahre zuvor
@ Smilla:
Damals steckte die Hilfe bzw. Nachsorge speziell für die eingesetzten Einsastzkräfte leider noch in den Kinderschuhen bzw. wurde danach erst richtig thematisiert, weil man da gemerkt hat, daß es nötig ist…
Josef
9 Jahre zuvor
Mir kommt es langsam so vor, als ob in diesem Gewerbe eine übermäßige Qualifizierung stattfindet, die vor allen Dingen den Verbänden dienlich ist. Es gibt mittlerweile zahllose Angebote von Kursen, die ganz schön teuer sind! Ob das immer erforderlich ist, will ich mal dahin gestellt sein lassen, der Graben zwischen den Mitarbeitern die das von ihrem Chef bezahlt bekommen, und denen die es selbst bezahlen müssten, und es sich nicht leisten können wird immer größer werden. Nehmen wir als Beispiel die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, die immer inflationärer stattfindet, irgendwann ist der Arbeitsmarkt doch so überlaufen, dass die üblichen Gehälter doch gar nicht mehr bezahlt werden. Die Unternehmer können sich dann den billigsten Mitarbeiter aussuchen, in dem Kampf um einen Job werden die Bewerber schon mit dem Lohn runter gehen! Wer heute zwischen 40und 50 ist, und im Bestattungsgewerbe Arbeit sucht, hat so gut wie keine Chance mehr, wenn er keine Ausbildung als Bestattungsfachkraft hat, die viele ältere ungelernte Kräfte ja nicht machen konnten, weil es damals noch keine Möglichkeit dazu gab. Als ich in den… Weiterlesen »
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NOTFALLBESTATTER Schauen wir uns das doch einmal genau an.
So Notfall kann es nicht sein. Der tot ist nicht zeitkritisch sondern recht ausdauernd und bleibt immer gleich.
Notfall wegen der bösen grausamen Bilder?
Das weiss ich wenn ich Bestatter werde und brauche keine besondere schulung.
Notfall wegen der angehörigen?
Um die kümmert sich die POL oder Notfallseelsorger.
Notfall wegen spurenträgern / verhalten an der Einsatzstelle?
Wann kommt der Bestatter? Richtig wenn alles fertig ist.
Also ein Titel für Bestatter welche sich aufblasen wollen.
Da kann man dann schön verbrämte Zuschläge auf den Rechnungen creieren.
Ich dachte ein Sterbefall ist immer ein Notfall. Außer es handelt sich um ein Muttchen das sich noch selber im Sarg zudeckt und als letztes selber den Deckel zu zieht.
Als Bestatter sollte man schon von Anfang an etwas härter gesotten sein. Schön-Wetter-„Leichengräber“ gibts ja eher nicht.
Die überwältigende Anzahl von 6 Teilnehmern und die nicht endende, unersättliche Nachfrage zeichnet ein klares Bild von der Dringlichkeit eines bundesweiten Netzwerk davon.
Ich verstehe den Begriff „Notfalleinsatz“ so, dass diese Bestatter speziell geschult werden,um extreme Einsätze (z.B. „Naturkatastrophen oder schwere Verkehrsunfälle“) verarbeiten zu können.
Es macht bestimmt einen Unterschied, ob man eine mehr oder weniger friedlich entschlafene Oma aus dem Altersheim abholt oder die Gedärme eines jugendlichen Selbstmörders von irgendwelchen Bahngleisen kratzen muss.
Spontan fiel mir das Unglück von Eschede ein, wo eine Handvoll Bestatter hundert Leichen abtransportieren mussten, von denen sicherlich viele übel zugerichtet waren.
Ich glaube, sowas muss man auch als Jemand, der täglich mit Leichen zu tun hat, erstmal wegstecken, und ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich aus reinem Selbstschutz auf solche Situationen vorbereiten will (soweit das möglich ist).
Dabei Geltungssucht oder gar Profitgier zu unterstellen, finde ich gedankenlos.
Nicht auch noch pietätlos ?
Wenn jemand „außerordentlich wichtig“ benutzt, höre ich meist schon gar nicht weiter zu. Für welche Naturkatastrophen will man sich hierzulande denn wappnen?
Bleiben eigentlich nur die Verkehrsunfälle. Da weiß ich nicht, ob man dafür üben kann und ob man sich das auch 6 Wochen am Stück antun möchte.
Okay, es kann natürlich auch alles redlich sein.
Andere Frage, wie sieht eigentlich dieser 6-wöchige Kurs aus?
Wie werden die Ernstfall-Bestatter gesondert auf Katastrophenfälle geschult?
Wie bereitet man Menschen auf so was vor?
Rein theoretisch und mental?
(„Stellen Sie sich einen schlimmen Unfall vor. Und das ganze jetzt mal 10!“)
Oder an visuellen Beispielen(Bilder an sich zb aus dem Internet) oder an praktischen Beispielen(Rumstöbern in der Pathologie?)
Im beruflichen Alltag kann es schon mal eine Situation geben, in der man an Grenzen stößt. Sich darauf in einem mehrwöchigen Kurs vorzubereiten, halte ich für sehr fragwürdig, denn ob man je diese Situation erlebt und/oder ob dann gerade ein dafür vorbereiteter Bestatter erreichbar ist, ist sehr fragwürdig.
Es bleibt auch die Frage, ob so ausgebildete Kollegen dann über weite Entfernungen großflächige Einsatzgebiete abdecken sollen und wenn es so sein soll, nach welchen Entscheidungskriterien dann die Einstufung für deren Beauftragung ablaufen könnte. In der Praxis wird die Leitstelle vom Eisatzort benachrichtigt, einen oder mehrere Bestatter zu beauftragen, die dann möglichst unverzüglich ihre Aufgabe zu erfüllen haben. Ortsnähe ist dafür dienlich.
Nochmal: Es geht nicht darum, dass bestimmte, besonders schreckliche oder „gruselige“ Todesfälle nur von speziell geschulten Bestattern übernommen werden sollen, sondern darum, dass ihnen persönlich eine Möglichkeit an die Hand gegeben werden soll, um sich emotional ein wenig zu schützen.
Den Vorteil hat also der Bestatter, nicht seine Klientel.
Ob das was bringt oder überhaupt funktioniert, werden diese sechs Kursteilnehmer wahrscheinlich auch erst nach dem nächsten extremen Einsatz beurteilen können (und @ Smilla: Mir fallen da sofort Brandopfer, Wasserleichen, Kinder oder Opfer von Gewaltverbrechen als potentiell traumatisierende Fälle ein.).
Ich finde es jedenfalls durchaus positiv, dass so etwas überhaupt angeboten wird.
Dann habe ich es mißverstanden. Wenn man wie ich nur den obigen Text zur Verfügung hat, worin klar steht, dass Ziel dieser „Qualifizierungsmaßnahme“ der Aufbau eines bundesweitem Netzes von Notfallbestattern ist, dann hat das ein ganz anderes Geschmäckle.
Hilfe und Angebote gegen traumatisierende Einsätze aller Art finde ich hingegen auch sehr gut.
„Als führender Weiterbildungsträger der Branche bietet der Fachverlag des deutschen Bestattungsgewerbes erstmalig eine Fortbildung zum „Bestatter im Notfalleinsatz“ an. Gegenstand der 4-6-wöchigen Fortbildung (je nach Vorbildung) sind Organisation und Kommunikation im Notfalleinsatz, betriebswirtschaftliche Planung und Durchführung von Notfalleinsätzen, Bergung Verstorbener, Vorbereitung und Durchführung des Transports, um nur einige Handlungsfelder zu nennen“
Zitat Bundesverband d. Bestatter
@ Smilla:
Du schreibst: „Für welche Naturkatastrophen will man sich hierzulande denn wappnen?“
Müssen es denn immer Naturkatastrophen sein? Wie war das z.B. mit dem ICE-Unglück von Eschede? Dem Brand der Gletscherbahn in Kaprun? Dem Flugtagunglück von Ramstein? Dem Flugzeugzusammenstoß von Überlingen?
Solche Großschadenslagen kommen auch in Mitteleuropa vor.
Bei einer davon (dem Flugtagunglück von Ramstein) hatte ich das fragwürdige „Vergnügen“, als Sanitäter im Einsatz zu sein. Das ist nichts, was man so einfach wegsteckt. Ich wäre damals froh gewesen, man hätte uns auf das, was uns da erwartet hat, vorbereitet. Und so kann es jeder Berufsgruppe gehen, die dort eingesetzt wird…
@Alexander
Ich habe das oben aus dem Text wörtlich genommen- da steht „Naturkatastrophen“. Und Gletscherrutsche und Tsunamis und Ungezieferplagen und so weiter kommen bei uns halt doch selten vor. Wie ich bei Minimoppel schrieb, habe die Maßnahme und das Ziel wohl absolut mißverstanden.
Natürlich ist es sinnvoll, auf solche Ereignisse, wie Du sie auch leider auch erlebt hast, vorzubereiten. So wie es bei Revo zitiert wird, macht es ja auch viel mehr Sinn. Da frage ich mich aber, wie Dave B es schon machte, wie sowas geübt werden soll.
Es gibt viele Berufsgruppen, die ihren Alltag nicht einfach so wegstecken. Und es wäre gut, wenn es dafür Maßnahmen und Vorbereitungen geben würde, denn man steckt es nicht immer so gut weg. So ein Unglücksfall wie Rammstein vielleicht nie. Habt ihr denn nach dem Unglück Hilfe bzw. Anlaufstellen dafür bekommen?
Ich schlage vor, dass die Handwerkskammern generell ihre Qualifizierungsmaßnahmen langfristig öffentlich ankündigen und zur Diskussion stellen. Wo kommen wir denn hin, wenn hier jeder lehrt, was ihm gerade so in den Kopf kommt.
Ein Beestatter hat gegenüber den anderen Notdiensten den entscheidenden Vorteil, dass er nicht zum Kathastrophenort eilen MUSS.
Er kann Aufträge ablehnen, was Feuerwehr oder der Notarzt nicht kann.
$$$ und €€€ tun dann schon ihre Arbeit!
Ein Bestatter hat gegenüber den anderen Notdiensten den entscheidenden Vorteil, dass er nicht zum Katastrophenort eilen MUSS.
Er kann Aufträge ablehnen, was Feuerwehr oder der Notarzt nicht kann.
$$$ und €€€ tun dann schon ihre Arbeit!
@ Chris:
Da wäre ich mir gar nicht mal soooo sicher.
In dem Moment, in dem von offizieller Seite aus die Katastrophe ausgerufen wird, kann der Bestatter durchaus (wie übrigens JEDERMANN und -FRAU) zwangsweise dienstverpflichtet werden.
Was Revo zitiert, klingt durchaus sinnvoll.
Was den Umfang oder die Verarbeitung der Verstorbenen angeht, so hat Loch persönlich das Abholen z.B. eines jungen Mannes, nur 2 Jahre älter als ich bei einem Verkehrsunfall gestorben,schon mit gerade 18 Jahren nicht mehr gestört oder belastet, genau wie Brandopfer, Suizid verschiedener Arten etc. Da finde ich die organisatorische Seite schon interessanter.
Ich verkaufe ein Loch und kaufe ein mich. Die Eingabe mit Android macht hier wenig Spaß.
@ Smilla:
Damals steckte die Hilfe bzw. Nachsorge speziell für die eingesetzten Einsastzkräfte leider noch in den Kinderschuhen bzw. wurde danach erst richtig thematisiert, weil man da gemerkt hat, daß es nötig ist…
Mir kommt es langsam so vor, als ob in diesem Gewerbe eine übermäßige Qualifizierung stattfindet, die vor allen Dingen den Verbänden dienlich ist. Es gibt mittlerweile zahllose Angebote von Kursen, die ganz schön teuer sind! Ob das immer erforderlich ist, will ich mal dahin gestellt sein lassen, der Graben zwischen den Mitarbeitern die das von ihrem Chef bezahlt bekommen, und denen die es selbst bezahlen müssten, und es sich nicht leisten können wird immer größer werden. Nehmen wir als Beispiel die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft, die immer inflationärer stattfindet, irgendwann ist der Arbeitsmarkt doch so überlaufen, dass die üblichen Gehälter doch gar nicht mehr bezahlt werden. Die Unternehmer können sich dann den billigsten Mitarbeiter aussuchen, in dem Kampf um einen Job werden die Bewerber schon mit dem Lohn runter gehen! Wer heute zwischen 40und 50 ist, und im Bestattungsgewerbe Arbeit sucht, hat so gut wie keine Chance mehr, wenn er keine Ausbildung als Bestattungsfachkraft hat, die viele ältere ungelernte Kräfte ja nicht machen konnten, weil es damals noch keine Möglichkeit dazu gab. Als ich in den… Weiterlesen »