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Bestatter mit Ausbildung

Ich habe gehört, daß man den Bestatterberuf lernen kann. Soll man deshalb besser immer nach einem Bestatter suchen, der eine solche Ausbildung hat?

Ich finde es insgesamt sehr gut, daß es eine geregelte Ausbildung unter der Obhut der Handwerkskammern gibt. Insbesondere die überbetriebliche Ausbildung in zentralen Ausbildungszentren z.B in Münnerstadt oder Bad Kissingen ermöglicht es den Berufsanwärtern auch Aspekte des Berufs kennenzulernen, die im eigenen Ausbildungsbetrieb nicht zur täglichen Arbeit gehören.

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Zum Beispiel ist es in unserer Region nicht üblich oder notwendig, die Gräber selbst auszuheben und wieder zu verschließen. Deshalb haben die meisten Bestatter in der Gegend sich um diesen Bereich der Arbeit nie gekümmert, verfügen weder über Gerätschaften, noch über das Fachwissen, um diese Arbeit zu erledigen. Deshalb ist es wichtig, daß die Auszubildenden diesen Teilbereich erlernen, damit sie im Falle eines Falles wissen, wie diese Arbeit korrekt durchgeführt wird.

Die Arbeit eines Bestatters ist äußerst vielseitig. Einfach nur einen Toten in eine Kiste zu legen und diese von A nach B zu transportieren ist nämlich noch längst nicht alles.

Ein Bestatter muß neben den gerade erwähnten Erdarbeiten noch Teilbereiche vieler anderer Berufe mit ausfüllen. Vom Gärtner über den Dekorateur bis hin zum Schreiner sind aus vielen Berufen Teilaspekte auch beim Bestatterberuf wiederzufinden. Viele handwerkliche Arbeiten bilden das Grobe, das Dekorieren und Organisieren ergeben das Feine und der gesamte Beratungs-, Verkaufs- und Verwaltungsapparat fordern einen geistig ebenso, wie die seelsorgerische und psychologische Betreuung die ein Bestatter leisten muß.

Hier kann es nur sinnvoll sein, wenn diejenigen, die diesen Beruf ausüben das auch von der Pike auf gelernt haben. Hierbei spielt es für mich aber keine Rolle, ob der Bestatter das im eigenen Betrieb von den Eltern gelernt hat, ob er es durch jahrelanges Abschauen bei Kollegen und Wachsen im Beruf und an der Aufgabe gelernt hat oder ob er es in einer von einer Kammer geregelten Ausbildung vermittelt bekommt.

Skeptisch bin ich immer nur bei denjenigen, die etwas vollkommen anderes gelernt haben und als völlig Berufsfremde in die Branche kommen und gleich einen eigenen Betrieb aufmachen. Sie werden Fehler machen, die ansonsten durch das funktionierende Umfeld (Traditionsfamilie, Kollegen, Ausbilder) aufgefangen würden, aber in diesem Fall zu Lasten der Kunden gehen. Den Bestatterberuf kann man jedenfalls nicht aus einem Lehrbüchlein eines Franchisegebers an einem Wochenende lernen.

Die Fehler, die ich alle schon seit fast einer Generation gemacht habe und die wir seitdem vermeiden können, müssen die ja alle erst noch machen und das auf dem Rücken der zahlenden Kunden.

Wenn ich nach einem Bestatter suchen würde, wäre es mir egal, ob der irgendein Zertifikat vorweisen kann. Dazu gibt s viel zu viele erstklassige Bestatter, die kein solches haben. Wenn es aber darum geht, wer in Zukunft einen eigenen Betrieb eröffnen kann, dann würde ich mir wünschen, daß diese Leute alle eine entsprechende Ausbildung haben.

Das sollte aber auf die Zukunft gerichtet sein, damit die vielen guten Bestatter, die keine Ausbildung haben (weil es diese bis vor wenigen Jahren schlichtweg nicht gab ((abgesehen von verbandsinternen sehr teuren Prüfungen))) weiterarbeiten können.

Die Ausbildungszentren leisten, meiner Meinung nach, jedenfalls eine sehr gute Arbeit und diejenigen, die dort ihren Abschluß gemacht haben, sind zumeist erstklassige Fachkräfte.

Eine einheitliche Ausbildung macht letztlich auch die Arbeit und das Arbeitsergebnis vergleichbar. Und damit man als Branchenfremder die notwendigen Einblicke hat, um einen guten Bestatter zu erkennen und die Arbeit vergleichen zu können, schreibe ich unter anderem dieses Weblog.

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(©si)