Ausbildung Bestatter werden: Voraussetzungen und Inhalte
Der Beruf des Bestatters ist in Deutschland frei und nicht gesetzlich geregelt.
So kann man Bestatter werden, ohne eine Ausbildung oder Prüfung absolviert zu haben.
Das kommt daher, daß das Bestatterhandwerk früher oft im Nebengewerbe von Möbeltischlern, Schreinereien oder Fuhrunternehmen mit erledigt wurde und die Inhaber dieser Betriebe oft einen anderen Abschluss oder gar Meisterbrief ihres eigentlichen Berufes in der Tasche hatten.
Daher ist nur ein Gewerbeschein notwendig, um als Bestatter tätig zu werden.
Eine vorgeschriebene Bestatterausbildung gibt es also nicht.
In der Realität sieht es jedoch ein wenig anders aus.
Inzwischen gibt es den bundesweit einheitlich geregelten Ausbildungsgang zur Bestattungsfachkraft und ein Bundesausbildungszentrum der Bestatter in Münnerstadt (Unterfranken). Dort gibt es auch den weltweit einzigen Lehrfriedhof.
In Münnerstadt man sich nach der abgeschlossenen Ausbildung zur Bestattungsfachkraft auch noch zum geprüften Bestatter, zum Bestattermeister, Kremationstechniker oder zum geprüften Thanatopraktiker qualifizieren.
Will man Bestatter werden, muß neben dem fachgerechten und sorgfältigen Umgang mit den Toten auch das notwendige Feingefühl für die Hinterbliebenen mitbringen.
Es zählen nämlich neben der Bergung und dem Transport der Leiche auch die hygienische Leichenversorgung, die Totenkosmetik, die Einkleidung und die Führung eines Wirtschaftsbetriebs zu den Tätigkeiten.
Aber damit ist noch lange nicht Schluß: Ein guter Bestatter ist quasi der „Eventmanager des Todes“ und ist in der Lage, neben den notwendigen Terminkoordinationen auch sämtliche Behördengänge zu organisieren, die Trauerfeier zu gestalten und für die musikalische und dekorative Umrahmung der Trauerfeier zu sorgen.
Die Ausbildung zur Bestatterfachkraft ist sehr vielseitig, denn ein Bestatter hat unglaublich viele Aufgaben, die von Sterbefall zu Sterbefall variieren können.
Deshalb benötigt er zur Durchführung von Trauerfeiern, Beisetzungen und Bestattungen intensive Kenntnisse über Religionen, Sitten, Riten und Gebräuche.
Ja, überdies sollte ein guter Bestatter zugleich auch Psychologe und Seelsorger sein, denn in einer Zeit in der die Menschen fern der Kirche sind, ist der Bestatter oft der Einzige, der ihnen Unterstützung und Halt in der schweren Zeit der Trauer gibt.
Die Auszubildenden zur Bestattungsfachkraft lernen alle Bereiche des späteren Berufs, auch solche, die in ihrem jeweiligen Lehrbetrieb gar nicht vorkommen, intensiv kennen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und ist erst seit dem Jahr 2003 staatlich anerkannt.
Voraussetzung dafür ist ein Haupt- oder Realschulabschluss oder Abitur.
Zu erwähnen wäre noch die Möglichkeit, eine weitere Ausbildung zum Funeralmaster (Meisterausbildung) zu machen.
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