Allgemein

Billig trinken mit Wikipedia

Ich ärgere mich immer wieder darüber, was manche Sachen im Restaurant so kosten.
Klar, ich weiß, daß ich da den Service und den ganzen Kostenapparat hintendran noch mitbezahlen muß und natürlich das Ambiente und alles Drumherum auch was kostet. Klar, weiß ich.

Aber wenn ich für eine dusselige dünne Bockwurst 2,50 Euro hinlegen muss, dann finde ich das eigentlich zu teuer. Vermutlich stammt sie aus einem Glas, einer Dose oder einem Vakupack und hat gemeinsam mit neun anderen Geschwistern gerade einmal diesen Preis gekostet.

Was soll ich machen? Das Kind will nicht ins Blog.

Werbung

Zwei Bockwürstchen mit ’ner Scheibe Brot und ’nem Tütchen Senf kosten 5 Euro, das waren mal 10 Mark. Kommt mir immer noch teuer vor, ehrlich.

Gut, aber lassen wir das, heute geht es mir um einen guten Preis.
Vor geraumer Zeit lockte mich ein Schild an der Straße in einen Gasthof. Da gab es gekochte Ochsenbrust mit neuen Kartoffeln und Meerrettichsoße. Hm, lecker!
Dazu wollte ich ein Wasser und weil meine kleine Tochter dabei war, die immer einen Riesendurst hat, bestellte ich gleich eine ganze Flasche.
Das Wasser war eine ganz normale Flasche Sprudelwasser, so wie man sie hier auch im Supermarkt für 3,99 pro Kasten kaufen kann.
Am Ende, als ich die Rechnung bekam, sah ich dann, daß die Flasche mit 9,99 Euro zu Buche geschlagen hat.

Nochmals: Normalerweise kosten 12 Flaschen 3,99 Euro, das sind etwa 33 Cent pro Flasche.
Was macht der Gastwirt damit, daß sie so wertvoll wird, daß er dann das Dreißigfache dafür verlangt? Sind das nicht fast 3000% Aufschlag?

Gestern war ich wieder mit der Kleinen unterwegs und wir wollten in einer Kneipe was Kaltes trinken. Das heißt, ich wollte einen Espresso und die Kleine „viel und kalt“. Ich werfe einen Blick auf die Getränkekarte:
Wasser:
0,3 Liter kostet 2,30
0,5 Liter kostet 2,50
ganze Flasche 0,7 Liter kostet 2,90

Das finde ich gut.

Umso unverschämter fand ich es, daß Gäste hereinkamen, zwei Ehepaare mit vier Kindern, die sich an einem der großen Tische breit machten, zwei Tassen Kaffee bestellten und dann aus ihren Rucksäcken Becher und anderthalb Liter Cola-Flaschen von Aldi auspackten, um die Kinder zu versorgen.
„Das ist hier eine Gaststätte und wir leben vom Verkauf von Speisen und Getränken“, wagte die Wirtin zu bemerken und bekam zur Antwort: „Wir haben ja auch zwei Tassen Kaffee bestellt und damit haben wir einen Schank- und Bewirtungsvertrag mit Ihnen abgeschlossen, schauen Sie mal bei Wikipedia nach, da steht das alles, was wir sonst noch hier trinken oder essen, das geht sie nichts an.“

Irgendwie fand ich es richtig, daß die Wirtin die zwei Tassen Kaffee wieder mitgenommen und die Leute vor die Tür gesetzt hat.

Bildquellen:

    Hashtags:

    Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

    Keine Schlagwörter vorhanden

    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


    Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

    Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




    Lesen Sie doch auch:


    (©si)