Geschichten

Birnbaumer-Nüsselschweif, die ganze Wahrheit

Frau Birnbaumer-Nüsselscheif (hat die eigentlich jemals von mir einen Vornamen bekommen?) ist eine real existierende Person.
Wer noch die Olugulade-Geschichte im Kopf hat, der hat die originale Frau Birnbaumer-Nüsselschweif vor Augen. Das hat sich 100%ig alles genau so zugetragen, allerdings schon 1984 und nur der große zeitliche Abstand machte es möglich, diese Geschichte auch nahezu 1:1 zu erzählen.

Natürlich hieß die Birnbaumer-Nüsselschweif, die mir damals den „Negerjungen“ abspenstig machen wollte, ganz anders und ich muß ehrlich sagen, ich weiß gar nicht mehr so ganz genau, wie diese Frau aussah, ich habe nur groß, etwas füllig und blond im Gedächtnis.

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Eine gleichartig gestrickte unbefriedigte Wunschmutter ohne Kinder kam mir dann Jahre später unter. Diese Frau hatte einen ähnlich blöden Doppelnamen und gab mir das eigentliche Vorbild für die Nussschweifler-Birnenmus in meinen Geschichten.
Überall dabei sein wollen, nichts wirklich fertigbringen, nur im Rampenlicht stehen wollen und unter dem Deckmantel des Gutmenschentums nur den eigenen Vorteil suchen, das ist diese Frau Birnscheiner-Nusselblum.
Auch ihr Aussehen, die etwas grobporige Gesichtshaut, überdeckt von etwas zu viel, etwas zu buntem Make-Up, dieses große, füllige Auftreten und die schrille, laute Stimme, alles das hat diese spätere reale Frau zur Figur der Birnbaumer-Nüsselschweif beigetragen.

Und tatsächlich, diese Frau ist -auch heute noch- in der beschriebenen Weise unterwegs. Es gibt kaum einen Bereich des Sozialen, wo diese Frau nicht als Vorsitzende eines kirchlichen Kreises mit dabei sein will und ich kann kaum eine lokale Zeitung aufschlagen, ohne das dümmliche Pfannenkuchengesicht dieser Frau ertragen zu müssen.

Aber natürlich wäre es für mich ein Leichtes, so einer Person so endgültig die Teilhabe an meinem Leben zu entmöglichen, daß sie für mich in meinem Lebensbereich nicht mehr vorkäme.
Doch es kommen und kamen verschiedene andere Personen vor, die ganz ähnlich agierten und vergleichbare Ziele und Charakterzüge hatten und haben.
Für mich als Autor ist es schöner und für die Leser interessanter, wenn man nun alles das in unseren geliebt-gehassten Kotzbrocken, die Frau Birnbaumer-Nüsselschweif hinein packt.
Man weiß als Leser dann doch gleich, woran man ist und was man zu erwarten hat und das Fremdschämen und Birnbaumer-Hassen macht doch auch richtig viel Spaß.

Also steht die B.-N. für einen bestimmten Typus, ist aber als eigentliche Person schon real.
Die örtlichen Gegebenheiten hier sind nicht so umfangreich, als das es wirklich unwahrscheinlich wäre, immer wieder auf diese eine Tante zu treffen.

Der Zufall will es aber nun, daß die Birnbaumer-Nüsselschweif, die mir damals das Leben mit dem „Heidenkindle“ so schwer gemacht hat, tatsächlich identisch ist mit der Frau, die nun Günther als Familienhelferin zur Seite stehen soll. Allerdings wußte ich damals, als die B.-N. bei mir aktiv war, noch nichts von Günther. Den habe ich erst später, nach seinen Erlebnissen mit ihr kennengelernt.


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Die Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.

Die Geschichten haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.

Die Namen, Geschlechter und Berufe der erwähnten Personen sind stets verändert.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 14. August 2011 | Revision: 31. Mai 2012

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10 Kommentare
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13 Jahre zuvor

Ich kenne die Nüsselbirne auch. Das ist ein Archetyp.

Tzosch
13 Jahre zuvor

Bei uns hat sie auf den Doppelnamen verzichtet. Sie hat dafuer ein „von“ im Namen.

Christians Ex
13 Jahre zuvor

Ach, ich werd nicht mehr – jetzt mischt die Bi-Nü da auch noch mit?
Na, das wird ja lustig.

Anonym
13 Jahre zuvor

nach deiner Beschreibung könnte das auch Claudia Roth sein!

alica
13 Jahre zuvor

Kann es sein, dass du so ähnliche Beiträge auch schon über Manni, Antonia und Frau Büser geschrieben hast? Irgendwie kommts mir grade bekannt vor.

Kelly
13 Jahre zuvor

Ich hab mir eben gebannt die 23 Olugulade-Geschichten in einem Rutsch durchgelesen und bin nun neugierig, inwiefern sich die Mordstruamma-Schüttelreif ’nochmal für Daniel interessiert‘ hat. Willst du da demnächst nochmal drüber berichten?
Jedenfalls konnte ich deine Meinung über Madame erschreckend real nachvollziehen.

Rena
13 Jahre zuvor

@5 / alicia:

Ja, Tom hat etwas in der Richtung auch schon über Manni, Antonia, Frau Büser, Nadine und sonst welche Angestellte geschrieben. Aber wahrscheinlich gibt es wieder „neuere“ Leser, die meinen, es sind jeweils nur 1 Person und nicht mehrere, die für die Leser einfachhalber zusammengefasst werden. Zudem möchte Tom ja auch die Anonymität wahren.

Micha
13 Jahre zuvor

so Rüsselschweine rennen zuhauf rum…
Kenne da auch so ein Exemplar.

Nefatina
13 Jahre zuvor

Ich glaube jede Gesellschaft, jedes Dorf, jede Abteilung hat seine Nüsselschweif… oder manchmal auch das männliche Pendant dazu…

Fleece
13 Jahre zuvor

Uiii, langsam fügen sich die Bruchstückchen zusammen! Toll! Am interessantesten ist es ja immer, wenn es real(er) wird… 😉




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