Man kennt das ja aus vielen Spielfilmen, die erbhoffende Sippschaft sitzt, sich gegenseitig die kalte Schulter zeigend, zusammen und es wird ein Video mit den letzten Aufnahmen des Verstorbenen abgespielt. Alles was dieser seinen Hinterbliebenen noch zu sagen hat, wurde vorher auf Band aufgenommen und für gewöhnlich folgt nun die Abrechnung mit den Geldgeilen und am Ende bekommt eine bisher unbekannte uneheliche Tochter, die inzwischen als alleinerziehende Straßenbahnfahrerin im Schichtdienst arbeitet das ganze Vermögen.
Man könnte das auch per Brief machen und diesen von einem Notar vorlesen lassen.
Aber all das erfordert, daß diejenigen, denen man noch was zu sagen hat, sich auch zum Videogucken oder Briefevorlesen versammeln.
Leser News-Shit hat eine Seite im Web entdeckt, die übernimmt das Briefeversenden für einen.
Für knapp 40 US-$ kann man dort einen Umschlag hinterlegen, der nach dem Tod vollautomatisch an den jeweiligen Empfänger verschickt wird.
Aber Achtung: Das geht auch billiger und das ist auch gar nichts Neues oder Ungewöhnliches und vor allem braucht man dafür keine Spezialfirma mit Internetangebot.
Das kann jeder Bestatter leisten, so man denn dort eine Bestattungsvorsorge abgeschlossen hat. Es gehört mit zum Umfang einer Bestattungsvorsorge, daß der Bestatter gemeinsam mit dem Kunden eine Liste erstellt, auf der alle Personen verzeichnet sind, die im Falle des Todes automatisch verständigt werden sollen. Selbstverständlich kann der Kunde auch eine Reihe von Briefumschlägen mit entsprechenden Briefen hinterlegen, die dann ebenfalls abgeschickt werden.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Das ging ja schnell. Die Mail mit der Info hab‘ ich erst vor etwa 10 Stunden verschickt und schon landet die Story hier. 🙂
Mal ganz doof im Zusammenhang gefragt: Gibt es Fälle, in denen ein Bestatter – bei dem man die Vorsorge gemacht hat – nichts vom Tod erfährt? Gibt ja z.B. Leute die nach Übersee auswandern und dabei die abgeschlossene Bestattungs-Vorsorge vergessen.
Wer vergisst den ein paar tausend euro? oO
Vorallem beim auswandern, das ja immer ein finanzielles risiko ist …
@NewShit:Es reicht ja schon, wenn die nichts ahnenden Erben einen anderen Bestatter nehmen. Der, der die Briefe hat, schaut ja nicht ständig nach, ob er noch lebt. Und wenn es nach Jahren herauskommt, ist es zu spät.
@MacKaber: Genau daher gefiel mir das Konzept der Seite. Die versuchen, Dich für zwei Jahren jedes Jahr und danach alle 6 Monate zu kontaktieren.
Hat natürlich alles sein Vor- und Nachteile. Wer weiß schon, ob das nur Geldmacherei ist – man selbst kann’s ja nicht nachprüfen 😀
Ach. Von einem Notar vorlesen lassen hat doch viel mehr Stil: http://www.youtube.com/watch?v=vFldBVWFgWo (englisch)