Die Deutschen halten rund 5 Millionen Hunde1. Die meisten Menschen haben eine intensive Bindung zu ihrem Haustier. Da stellen sich im Zusammenhang mit dem Friedhofsbesuch einige Fragen.
Wir haben ein riesen Problem!! Bitte schlichten sie den Streit in unserer Familie.
Meine Schwester sagt nein und mein Schwager von der anderen Schwester besteht darauf. Nächtsen Mittwoch ist die Beerdigung von dem Vater von meinem anderen.
Schwager will seinen Labradoodle (ein Hund!!) mit zur Beerdigung bringen weil er meint der Hund habe den Vater so Gemocht.Der Hund muss auch abschied nehmen können.
Wir anderen alle finden das das kein guter Stiel ist. Hunde gehören nicht auf den Friedhof. Bei der Beerdigung kann der Hund doch störeneinmal davon ab gesehen das er anderen Menschen Angst machen könnte.
Ich hab gesagt das ich jetzt nach Frage und wir sind auf die Anbtwort gespannt.
Bitte helfen sie uns.
Selbstverständlich mag es Situationen geben, in denen man einen Hund sogar mit zur Trauerfeier und mit ans Grab nehmen möchte.
Das ist besonders dann der Fall, wenn zwischen dem Verstorbenen und dem Tier eine innige Bindung bestand.
Der Hund denkt nicht an einen, wenn man nicht da ist, aber er freut sich, wenn man wiederkommt.
Man darf die Bindung eines Hundes an sein Herrchen/Frauchen nicht dramatisch überbewerten. Es gibt zwar Geschichten, in denen „treue“ Hunde sogar immer wieder das Grab ihres verstorbenen Herrchens besuchten, aber das sind seltene Ausnahmen und die Ursache für dieses Verhalten liegt vermutlich weit abseits von dem, was wir uns in unserer vermenschlichenden Interpretation ausmalen.
Tatsächlich sind Hunde eher so veranlagt, dass sie sich recht rasch bei demjenigen wohlfühlen und zu ihm eine Bindung aufbauen, der sie nährt, ihnen eine Heimstatt und ein Rudel bietet und sich ihm zuwendet.
Das kann so weit gehen, dass einem der eigene Hund sogar schon nach einem nur mehrwöchigen Aufenthalt in einer Tierpension zunächst sehr „fremdelnd“ begegnet.
Ja, muss der eigene Hund aus welchen Gründen auch immer an andere Personen abgegeben werden und man begegnet ihm nach Monaten oder Jahren wieder, kann es sein, dass der Hund einen kaum noch oder gar nicht wiedererkennt.
Von irgendwelchen romantischen Lassie-Geschichten muss man sich da verabschieden. Der Urvater Wolf konnte sich nämlich schon aus Überlebensgründen keine Romantik leisten, sondern musste sich zügig Neuem unterordnen. Vergessen und das Aufgeben von Bindungen kann überlebenswichtig sein.
Es ist auch nichts dagegen zu sagen, dass jemand regelmäßig einen Hund mit zum Grab nimmt, um den Verstorbenen zu besuchen.
Man sollte sich aber im Vorfeld darüber informieren, ob und unter welchen Bedingungen die Mitnahme von Hunden auf dem jeweiligen Friedhof überhaupt erlaubt ist.
Ein weiterer Aspekt: Manche halten auch Hängebauchschweine, Alpakas, Hühner oder tibetische Gebirgsflundern. Und nicht wenige interpretieren in das Verhalten dieser Tiere eine ähnliche Treue und Anhänglichkeit hinein, wie in das Verhalten von Hunden. Sie könnten daher auf die Idee kommen, auch solche Tiere mit zur Beerdigung zu nehmen. Solange man kein Zirkus- oder Zoodirektor ist, sollte davon aber tunlichst Abstand genommen werden.
1 Universität Göttingen – https://www.uni-goettingen.de
- dog-g630bf0654_640: Bild von Jade auf Pixabay
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Ich würde auch vermuten, daß ein Hund „Sinn und Zweck“ dieser „Veranstaltung“ gar nicht erfassen kann. Vielleicht wäre er in der Lage, den Geruch des Verstorbenen wahrzunehmen und zu erkennen und Hunde sollen ja Krankheiten etc. auch riechen können – also merkt er vielleicht, daß die Person zu dem Geruch sehr krank oder gar tot ist.
Ob dem Hund das etwas bedeutet, glaube ich nicht – meine Katze damals hat den leblosen Körper der anderen Katze, mit der sie 15 Jahre zusammen lebte, nicht weiter beachtet. Eine Trauerkultur haben Hunde m.W. nicht.
Sofern der Hund aber wohlerzogen ist und nicht rumläuft oder gar zu buddeln anfängt, wieso nicht – unsere Trauerzeremonien und -gedanken sind von und für die Lebenden, und wenn der Hundehalter sich damit besser fühlt, daß der Hund dabei ist…
Nachsicht ist in der Situation angebracht finde ich, allem vorausgesetzt, daß der Hund nicht durch sein Verhalten zum Störfaktor wird.
Es sollte m.E. jedem belassen bleiben auf seine Art zu trauern: wenn also jemand aus persönlichen Erwägungen den Hund mitnehmen möchte und dieser gut erzogen ist und die Trauerfeier nicht stört sollte nichts dagegen sprechen.
Ob der Hund der Beerdigung eine Bedeutung beimisst oder letztlich „nur“ eine emotionale Stütze für die Person darstellt welche ihn mitnimmt kann dahingestellt bleiben.
Überdies gibt es auch kein allgemeines Hundeverbot auf Friedhöfen.
Einerseits hilft ein Blick in die Friedhofsordnung. Es gibt zahlreiche Friedhöfe, auf denen Hunde erlaubt sind. Andererseits: wenn der Hund kaum bellt und die Bestattung nicht stört, wäre nichts dagegen einzuwenden. In die Kapelle sollte er aber nicht unbedingt.
Es reicht doch, daß überall die „Tretminen“ der Hunde herumliegen.
Ein Hund kann sicher nicht erkennen, daß er jetzt einen Friedhof betritt und dort sein Geschäfte nicht verrichten kann.
Es verängstigt auch Menschen wenn Hunde sie ankläffen.
Das sind alles gute Gründe, Hunde von Friedhöfen fernzuhalten.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist bereits schwer genug, und die Frage nach der Teilnahme eines Haustieres kann zusätzliche emotionale Herausforderungen mit sich bringen. Eure Ratschläge und Überlegungen in diesem Artikel sind äußerst hilfreich und einfühlsam. Eure Webseite bietet eine wertvolle Informationsquelle für Menschen, die mit Trauer und Beerdigungsplanung konfrontiert sind. Die Kombination aus Fachwissen und Mitgefühl macht eure Beiträge wirklich einzigartig.
Nochmals vielen Dank für eure großartige Arbeit und dafür, dass ihr in schweren Zeiten Unterstützung und Orientierung bietet.