Lieber Herr Wilhelm,
hallo Tom,
einen besonderen Nachlass (und somit vielleicht auch etwas für das Bestatterweblog) hat Erwin Hapke hinterlassen. Nachdem er sich 40 Jahre in sein Haus zurückgezogen hatte, und somit für den Rest der Welt quasi nicht mehr existent war, ist er nun post mortem mit seiner musealen Sammlung aus gefaltetem Papier für alle Welt wieder sichtbar geworden und hat somit ein Stück Unsterblichkeit erreicht. Mich hat es beim Lesen sehr beeindruckt und vielleicht geht es ja dem ein oder anderen aus deinem Blog ebenso. Deshalb hier der Link mit einen lieben Gruß an Familie und Hund.
Mit besten Grüßen
S.
Ganz herzlichen Dank und liebe Grüße zurück!
Hier der Link:
http://www1.wdr.de/kultur/kunst/geheimes-museum-erwin-hapke-100.html
In diesem Fall hat der Verstorbene zu Lebzeiten ein zurückgezogenes Leben geführt und sich ganz einem künstlerischen Thema gewidmet.
Entstanden sind tausende von Faltfiguren aus Papier.
Sehenswert!
Oft genug kommt man aber in Häuser und Wohnungen, in denen sich das zurückgezogene Leben in einer völligen Entgleisung zeigt.
Aus einer Wohnung haben wir mal 4 Kubikmeter Zeitungen abtransportiert, die die Decke der darunterliegenden Wohnung zum Einstürzen hätte bringen können.
Ein ganzer Baucontainer voll leerer Flaschen, zwei LKW-Ladungen Konservendosen und Pappschachteln, sowie sage und schreibe zwei Tonnen Plastiktüten voller Müll mussten ebenfalls entsorgt werden.
Der Entweser hatte eine Woche zu tun, bis alle Schmier- und Dreckspuren beseitigt waren. Das Bad und das WC waren seit Jahren nicht mehr zugänglich gewesen. Der Mann hatte seine Notdurft eben da verrichtet, wo etwas Platz war…
Vielleicht ist einem irgendwann alles einfach nur noch egal.
Daß der Mann gestorben war, hat man auch erst vier Wochen nach seinem Tod gemerkt. „Es stank nicht mehr als sonst, nur anders“, hatte der Hausmeister gesagt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Konservendosen, link, Tom, WC, Wilhelm
So etwas schönes, erschütterndes und gleichzeitig berührendes an Kunst habe ich noch nie in mich aufgenommen; auch sein Tod ist in diesem „Ensemble“ irgendwie intergriert und vorstellbar.
Halleluja!
Endlich fertig mit dem Nachlesen dieses Blogs.
Zugegeben – sich thematisch wiederholende Einträge hab ich zuletzt nur noch überflogen.
Um es mit Torfrock zu sagen: Vielen lieben Danke!
@Harms: Gratulation! Da hast Du aber was geschafft! Das Bestatterweblog ist ja nun auch wirklich sehr umfangreich. In fast 10 Jahren bleibt es auch nicht aus, daß sich Themen wiederholen, ist ja klar.
@Peter Wilhelm: Sollte auch mehr Eingeständnis als ein Vorwurf sein 😉
Wie war es auf der Notiz des Toten so schön zu lesen: „Wir spielen, bis der Tod uns abholt“.
Traurig und künstlerisch schön zugleich, was dieser Herr da in 40 Lebensjahren gezaubert hat. Ich finde das Gesamtarrangement hat durchaus Museumswert.
Ja, so sonderbar das auch anmutet, es ist auf jeden Fall so außergewöhnlich, dass es erhalten bleiben muss. Kunst? Mag sein, da traue ich mir kein Urteil zu. Aber es muss ja auch keine Kunst sein, um erhaltenswert zu sein.
@ein anderer Stefan: Wenn man sich im Vergleich anschaut, was für ein Quatsch teilweise als Kunst verkauft wird, da wäre es geradezu unverschämt, wenn dieses Werk nicht als Kunst gelten würde. Kunst muss für mich zum Nachdenken anregen und Emotionen wecken, und das tut dieses Lebenswerk auf absolut beeindruckende Weise.