Frag doch den Undertaker

Die korrekte Bekleidung bei einer Bestattung: Ein Leitfaden zum angemessenen Auftreten

Bunt gekleidet

Immer wieder werde ich gefragt, was man denn passenderweise bei einer Beerdigung bzw. Trauerfeier anziehen soll.

Bei der Teilnahme an einer Bestattung stehen viele vor der Frage, welche Bekleidung angemessen ist. Dieser Anlass erfordert nicht nur Respekt gegenüber den Hinterbliebenen und dem Verstorbenen, sondern auch eine gewisse Etikette, die in der Kleiderwahl zum Ausdruck kommt. Der folgende Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden, um bei einer Bestattung korrekt gekleidet zu sein.

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Die Bedeutung der Kleiderwahl

Die Wahl der Kleidung bei einer Bestattung ist mehr als nur eine Frage des persönlichen Geschmacks oder Stils. Sie spiegelt den Respekt und die Anteilnahme gegenüber der Familie und Freunden des Verstorbenen wider. Traditionell symbolisiert dunkle Kleidung Trauer und Respekt und ist daher eine häufige Wahl für Bestattungen.

Grundregeln für Damen, Herren und Kinder

Für Damen:

– Kleider und Röcke: Diese sollten knielang oder länger sein. Tief ausgeschnittene, sehr kurze oder allzu auffällige Kleider sind zu vermeiden.
– Hosenanzüge: Ein schlichter, dunkler Hosenanzug ist eine angemessene und respektvolle Wahl.
– Farben: Dunkle Farbtöne wie Schwarz, Dunkelblau oder Dunkelgrau sind bevorzugt. Helle und leuchtende Farben sollten vermieden werden.
– Accessoires: Halte Schmuck und Accessoires dezent. Eine kleine, unauffällige Tasche ist passender als eine große, auffällige.

Für Herren:

– Anzug: Ein gut sitzender, dunkler Anzug ist die traditionelle Wahl. Dazu zählen Farben wie Schwarz, Dunkelgrau oder Dunkelblau.
– Hemd und Krawatte: Ein weißes oder anderes dezent gefärbtes Hemd mit einer zurückhaltenden Krawatte ergänzt den Anzug angemessen.
– Schuhe: Dunkle, gepflegte Schuhe sind obligatorisch. Sneaker oder allzu lässige Schuhe sind unangebracht.

Kinder:

Bei Kindern, die bei einer Trauerfeier dabei sind, würde ich die Wahl der Jacke oder Schuhe etwas lockerer sehen. Meist haben Kinder nur eine oder zwei Jacken. Wenn diese nicht in gedeckten Farben sind, würde ich nicht extra nochmal eine Jacke kaufen, die dann bei der nächsten Beerdigung nicht mehr passt und im Alltag vom Kind nicht getragen wird.

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Ich habe keinen dunklen Anzug! Was nun?

Wenn Du keinen dunklen Anzug für eine Bestattung besitzt, gibt es dennoch angemessene Alternativen, die Respekt und Würde ausdrücken, ohne dabei auf die formelle Strenge eines Anzugs zurückzugreifen. Hier einige Vorschläge:

Dunkle Blazer oder Sakko

Ein gut sitzender, dunkler Blazer oder ein Sakko kann eine hervorragende Alternative zu einem vollständigen Anzug darstellen. Kombiniere ihn mit:

  • Dunklen Hosen: Eine Hose in Dunkelgrau, Marineblau oder sogar Schwarz, die nicht zwingend mit dem Blazer zusammenpassen muss, aber in einem ähnlichen Farbton gehalten sein sollte.
  • Hemd: Ein schlichtes, einfarbiges Hemd in Weiß oder einem anderen dezenten Farbton. Vermeide auffällige Muster oder leuchtende Farben.
  • Schuhe: Dunkle, gepflegte Lederschuhe runden das Erscheinungsbild ab. Achte darauf, dass die Schuhe sauber und poliert sind.
  • Strickpullover oder Cardigan

    Für eine etwas weniger formelle, aber dennoch respektvolle Option kann ein dunkler Strickpullover oder Cardigan über einem Hemd getragen werden. Dies eignet sich besonders für kleinere, private Beisetzungen oder wenn das Wetter einen zusätzlichen Wärmeschutz erfordert. Wähle auch hier zurückhaltende Farben und vermeide auffällige Designs.

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    Kombination mit Accessoires

  • Krawatten: Eine dunkle, schlichte Krawatte kann selbst einem weniger formellen Outfit eine gewisse Formalität verleihen. Sie zeigt, dass du dir Mühe gegeben hast, dem Anlass angemessen zu erscheinen.
  • Einstecktuch: Ein schlichtes Einstecktuch in der Brusttasche des Blazers oder Sakkos kann ebenfalls zur Aufwertung des Gesamtbildes beitragen.
  • Mantel: Bei kälterem Wetter kann ein langer, dunkler Mantel über der Kleidung getragen werden. Dieser sollte ebenfalls schlicht und von gedeckter Farbe sein.
  • Beachtung religiöser und individueller Wünsche

    Du solltest Dir vor Augen halten, dass es ein Ausdruck des Respekts vor dem Verstorbenen, der Familie und den anderen Trauergästen ist, gewissen Kleidungsformalitäten zu folgen.
    Am Besten ist es, wenn Du einfach nachfragst, falls Du Dir unsicher bist. Es kann natürlich auch sein, dass die Familie des Verstorbenen spezifische Wünsche bezüglich der Bekleidung äußern kann, die vom traditionellen Schwarz abweichen. In solchen Fällen ist es respektvoll, diesen Wünschen zu folgen. Es kann sein, dass die Familie einer Religionsgemeinschaft angehört, die andere Farben bevorzugt oder dass die Trauerfeier ausdrücklich in bunter Freizeitkleidung durchgeführt werden soll.

    Trainingsanzug

    Der Wetterfaktor

    Das Wetter kann ebenfalls einen Einfluss auf die Kleiderwahl haben. Bei kaltem Wetter ist ein angemessener Mantel oder eine Jacke notwendig. Auch hier sollte auf dunkle Farben und schlichte Designs geachtet werden. Bei heißem Wetter können leichte Stoffe in dunklen Farben gewählt werden, solange sie den Grundprinzipien der Angemessenheit entsprechen.

    Spezielle Kleidung und Ausnahmen

    Natürlich ist es durchaus korrekt, wenn man als Angehöriger der Streitkräfte, des Militärs oder der Feuerwehr usw. seine Uniform trägt, vor allem, wenn man zur Beerdigung eines Kameraden geht.
    Ordensangehörige tragen selbstverständlich ihren Habit und es gibt keine Regel ohne Ausnahme.
    Letztlich sind meine Vorschläge nur ein Leitfaden, es handelt sich also um Handlungsempfehlungen. Diese geben eine Richtung vor, sodass Du Dich orientieren kannst.
    Niemand verlangt hier von Dir, Dich zu verkleiden oder viel Geld für spezielle Kleidung auszugeben.
    Du kannst im Prinzip anziehen, was Du willst.

    Als vor anderthalb Jahren meine Schwiegermutter zu Grabe getragen wurde, trug ich ein leicht gemustertes Sommerhemd und schwarze Jeans. Bei rund 40 Grad im Schatten hatte ich kurzfristig den dunklen Anzug wieder in den Schrank gehängt. Die Situation war für mich auch so schon schlimm genug. Die Kleidung hielt ich für nebensächlich. Es hat auch keine Beschwerden deshalb gegeben.

    Fazit

    Ich habe es im Bestatterweblog.de schon oft geschrieben, auch in Bezug auf die Kleidung weiblicher Bestatter. Frauen haben es in diesen Fragen einfacher.
    Auf alle Fälle gilt, dass die Teilnahme an einer Bestattung nach einer sorgfältigen Auswahl der Kleidung verlangt, die Respekt und Mitgefühl ausdrückt. Indem Du Dich an die Grundprinzipien der Zurückhaltung und Eleganz hältst und kulturelle sowie religiöse Besonderheiten berücksichtigst, kannst Du sicherstellen, angemessen gekleidet zu sein. Letztlich ist es das Ziel, durch die eigene Präsenz und Kleidung Unterstützung und Respekt für die Trauernden und den Verstorbenen zu zeigen.

    Auch wenn du keinen dunklen Anzug besitzt, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dich angemessen und respektvoll für eine Bestattung zu kleiden. Wichtig ist, dass das Outfit zurückhaltend, gepflegt und der Ernsthaftigkeit des Anlasses entsprechend gewählt wird. Mit sorgfältiger Auswahl und Kombination der Kleidungsstücke kannst du deine Anteilnahme und deinen Respekt ausdrücken, ohne dabei auf einen Anzug angewiesen zu sein.

    Bildquellen:
    • buntu: Peter Wilhelm ki
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    Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

    Lesezeit ca.: 8 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. März 2024

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    2 Kommentare
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    Karin
    8 Monate zuvor

    Ich stimme dir bei diesem Artikel grundsätzlich zu, aber bei Kindern, die dabei sind, würde ich die Wahl der Jacke oder Schuhe etwas lockerer sehen. Meist haben Kinder eine oder zwei Jacken, wenn diese nicht in gedeckten Farben sind, würde ich nicht extra nochmal eine Jacke kaufen, die dann bei der nächsten Beerdigung nicht mehr passt und im Alltag vom Kind nicht getragen wird.




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