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Die Nazis und die SS

Zum Eintrag über Sarah und die Mail der nach 30 Jahren immer noch trauernden Mutter gab es einige Nachfragen wegen der von der Mutter gewählten Schreibweise „sz“ für das „ß“.
Ich hatte es für unwesentlich gehalten, veröffentliche aber jetzt noch den erklärenden Nachsatz unter der Mail dieser Frau:

Das sz verwende ich, da ich die Ablehnung der Nazi-Runen SS damit zum Ausdruck bringen möchte. Die Verwendung von sz ist ein stiller Protest gegen Neonazis. Da kann jeder mitmachen.

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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. Juni 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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Ar-ras
15 Jahre zuvor

Ich verwende auch nicht den Begriff Affe!

Stiller Protest gegen das Wort Waffen-SS

Roland
15 Jahre zuvor

„Heute gilt es für löblich, gegen den Strom zu schwimmen, aber das sind nur Pissrinnen.“

(Der Schriftsteller und Philosoph Ernst Jünger 1995 im Alter von 100 Jahren – ein Zitat, das angesichts der heutigen Wellness-Mode ‚Kampf gegen rechts‘ nicht aktueller sein könnte)

15 Jahre zuvor

Bekanntlich ist ja jeder Jeck anders, aber irgendwie ist diese Form des Protests etwas arg seltsam. Mit derselben Argumentation müßte man seinen halben Wortschatz aufgeben, denn irgendein schlimmer Finger der deutschen Geschichte wird ein bestimmtes Wort schon in den Mund genommen haben. Und das kann man ja nicht wieder verwenden..

Roland
15 Jahre zuvor

Link zu #2:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/863812/

Und, L-Roy, bin ich der einzige, der da unwillkürlich einen abgehalfterten Fernsehmoderator „Autobahn geht gar nicht!“ sagen hört?

Knurr
15 Jahre zuvor

Leider muss ich meinem Bruder heute mitteilen, dasz er sich umbenennen musz. Seine Initialien SS sind in der heute Zeit nicht mehr gewünscht.

PrinzessinMurks
15 Jahre zuvor

Ich lasse mir das „ss“ nicht von den Braunen klauen. Genau so wenig wie die Deutschlandfahne oder die Hymne. Nur weil Idioten diese Dinge für sich beanspruchen, heist das nicht, dass ich sie einfach hergebe.

Aber ja, jeder Jeck ist anders.

Sonja82
15 Jahre zuvor

Meine Initialien sind „SS“. Und das ist auch mein Kürzel bei der Arbeit. Nein, ich bin kein Neonazi! Und nein, ich befürworte den Mist auch in keinster Weise! Es sind einfach nur meine Initialien. Würden sie „WC“ lauten, würde ich diese benutzen. Jeder benutzt seine Initiialien. Hat sich bis jetzt auch noch keiner beschwert. 😉

Matthias
15 Jahre zuvor

@PrinzessinMurks: Die heutige Deutschlandfahne gab es unter den Nazis so nicht, sie hatten neben der Hakenkreuzfahne andere Farben, aber nicht Schwarz-Rot-Gold. Gut, dass wir darüber gesprochen haben.

Rico
15 Jahre zuvor

Versteh ich ne was die sigrune mit dem ß zu tun hat?das ist doch vom sprachlichen und optischen was völlig anderes???

tyler
15 Jahre zuvor

Wie kann man nur Buchstaben freiwillig an die Nazis abtreten?
Da gilt IMHO die gleiche Regelung wie bei KZ-Inschriften wie „Jedem das seine“:
Das wurde von den Nazis zwölf Jahre missbraucht.
zwölf Jahre, nicht länger! Nicht Tausend Jahre, wie sie es sich erhofft haben.
Man muss ja nicht zur Tagesordnung übergehen und so tun, als hätte es die 12 Jahre nicht gegeben, aber wenn man den Nazis jetzt alles überlässt, was sie während ihrer Herrschaft beschmutzt haben, dann macht man aus ihrer Niederlage ja quasi einen Erfolg.
*Die* haben verloren und jetzt werden die missbrauchten Begriffe und Abkürzungen wieder ihrer ursprünglichem Zweck zugeführt.

Klaus
15 Jahre zuvor

Ich denke jeder sollte es damit halten wie er will.

Nicht wenige benutzen auch den Spruch „Jedem das Seine“ nicht. Das ist genau das selbe wie mit den Buchstaben ss oder sa. Muss jeder selbst entscheiden, wie er sich zu der alten Politik stellt und wie er damit umgehen will.

Matze
15 Jahre zuvor

Protest schön und gut – in offiziellen Schreiben, der Presse oder in Klassenarbeiten sollte man das vielleicht lassen.

okeo
15 Jahre zuvor

@1: Fein 😀 YMMD!

vardite
15 Jahre zuvor

Vielleicht sollte die gute Frau auch einmal ihre Rechtschreibkenntnisse überprüfen… daß man groß mit ‚ß‘ schreibt und weder mit ’ss‘ noch mit ’sz‘ sollte doch eigentlich jeder wissen, oder?

Gynäkologe
15 Jahre zuvor

Je länger Hitler tot ist, desto größer wird der Widerstand. Aber warum auch nicht, wenn man schon mit einem simplen SZ seine gutmenschliche Gesinnung wohlfeil darbieten kann. Welch heroische Tat! Gäbe es doch nur mehr dieser Helden, die ihren Kampf gegen das Dritte Reich, keine siebzig Jahre nach seinem Untergang, so selbstlos, couragiert und tatkräftig ausleben. Ich persönlich werde ab sofort zum Gutmenschenhelden, da ich meinen TV nicht mehr per Infrarot-Fernbedienung anmache. Da steht nämlich „IR“ und „AN“, und durch meinen todesmutigen Nicht-Druck bringe ich meine Empörung über das Demonstrationsverbot öffentlichkeitswirksam zum Ausdruck. Das werden die schon merken, die Mullahs. Seht her, werde ich rufen, wären doch nur alle so wie ich, es gäbe kein Unrecht mehr!

15 Jahre zuvor

Meine Initialen sind KKK – und ich bin als 14jährige in einem amerikanischen Chat mit dem Nick (mir fiel grad kein anderer ein) mal etwas verwundert angesprochen worden – bis mir klar wurde, wieso, hat’s doch einige Sekunden gedauert…

Aber seltsam ist das schon. Ich lasse mir doch von den paar Jahren, die dieses Land unter der braunen Pest dahinvegetierte nicht eine über Jahrhunderte gewachsene Sprache und Schreibung diktieren.

Aber jeder wie er lustig (in dem Fall für mein Dafürhalten eher lächerlich) ist… ICH betreibe meine persönliche Abgrenzung von braunem Gedankengut nicht mittels Falschschreibung sondern in dem ich, wenn es mit begegnet, offen dagegen vorgehe.

nogger
15 Jahre zuvor

Ich dachte immer, dass das „sz“ sei eine „Erfindung“ der Gebrüder Grimm, die ja bekanntlicherweise nicht nur Märchen sondern auch ein Wörterbuch herausgebracht haben (das übrigens immer noch existiert und gepfegt wird).
Die waren der Ansicht, dass es das „ß“ im Alphabeth nicht gibt und es daher auch nicht verwendet werden kann/darf.

15 Jahre zuvor

Ich verwende „ß“ sowieso nicht, da es dies in der schweizer Rechtschreibung gar nicht gibt. Warum benutzt man nicht immer ss? Ich finde, das macht gar keinen Unterschied. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren, warum man ß braucht.

Roland
15 Jahre zuvor

Nun, weil ich z. B. keine Geldbuße zahlen möchte, dafür aber gern ein oder zwei Geldbusse hätte… 😉

Leroy
15 Jahre zuvor

Wenn man so anfängt zu argumentieren… Was machen wir dann mit unseren Wochentagen? 4 Tage werden von Germanischen Göttern abgeleitet. Und wir erinnern uns. Germanisch = Nazi = Böse. Was böse ist, muss abgeschafft werden…

Ohne lange Erklärung:

Dienstag = Tyr, Nordgermanischer Kriegsgott
Mittwoch = Wednesday (engl) = Wodan (anderer Name für Odin)
Donnerstag = Donar = Thor = Germanische Donnergott
Freitag = Freya = Germanische Liebesgöttin

Bakual
15 Jahre zuvor

@no0815girl: Das ß wird etwas anders ausgesprochen wie das ss. Für uns Schweizer ist der Unterschied jeweils aus dem Kontext klar, Deutsche machen da gern nen Unterschied 🙂

martin
15 Jahre zuvor

Erinnert mich etwas an den Wahn bei der Bundeswehr: Beim Buchstabieren des Namens heisst es nicht S S sondern doppel S. Über die Legende vom Gefreiten Sass möchte man da kaumnoch reden:P

nica
15 Jahre zuvor

Lieber Gynäkologe, vielen Dank für diesen Kommentar. Mein Tag ist gerettet. 🙂

15 Jahre zuvor

Was schreibt die liebe Person bei Orten wie „Füssen“ oder, wenn sie „geküsst“ wird? „Füszen“ und „geküszt“? Naja egal.

@no0815girl: Das „ß“ zeigt seit der Rechtschreibreform 1996 (Deutschland) Menschen, die Deutsch lernen, sehr einfach die Aussprache des davorliegenden Vokals an.

Früher schrieb man noch „Baß“ (kurz gesprochenes „a“) und „Buße“ (lang gesprochenes „u“), was verwirrend war. Durch die Rechtschreibreform wurde das vereinfacht: Doppel-S nach kurzem Vokal („dass“, „Fass“, „Bass“ oder „Schuss“) sowie „ß“ nach dem langen Vokal bzw. Diphtongen („Fuß“, „Maß“ oder „beißen“).

Leider kennen viele diese total simplen Regeln nicht (oder wollen sie nicht kennen) und schreiben deshalb gerne „Fussball“ oder „es ist heiss“. Was ich allerdings auch schon oft gesehen habe, ist die falsche Verwendung des „ß“ in „müßen“ oder „küßen“.

Yeti
15 Jahre zuvor

Die Frau hat scheinbar nicht nur ein Problem.

@20: Wie du rechte Backe benutzt solche Wochentage? Also ich sage immer Zweitag, Dreitag, Viertag und Fünftag?

Und nur mal zu den Runen: das ist urgermanisches (also unser!!!) Kulturgut, das durch die Nazis MISSBRAUCHT (tschuldigung: MISZBRAUCHT) und im Sinn entstellt wurde. Wer Runen ablehnt, lehnt sich selbst und seine Ahnen ab. My two Cents als Asatru.

Yeti

Leroy
15 Jahre zuvor

@25: Sowar mir Thor helfe… 😉

ch-student
15 Jahre zuvor

Ahem, ich suche gerade vergeblich auf meiner schweizer Tastatur das „esszett“-Zeichen. Wie sieht das eigentlich in Deutschland aus? Wo befindet sich diese Taste? Also wenns irgendwo bei den Sonderzeichen oder oberhalb der Zahlen ist, würd ichs auch nicht gebrauchen *g*
Vielleicht sind ja die Schweizer Kinder darum so schlecht bei Pisa, weil ihnen nicht mal das „esszett“ zugetraut wird…

Principal Skinner
15 Jahre zuvor

Die gute Frau hat mehr als nur ein Problem, wie mir scheint. Hach, was mag ich diese linksradikalen Zecken doch…

Sinnvoller Protest oder Ablehnung ok, aber diese Form hat dann doch eher etwas mit „Ich habe einen an der Klatsche und will das jedem zeigen“ zu tun.

Micha
15 Jahre zuvor

@Gynäkologe:
Und ich dachte schon Tyr hätten die D&D-Spieler erfunden, haha.

Nach reiflicher Überlegung hab ich mir meinen zynischen Beitrag zum Thema Nazis und Mißbrauch verkniffen.
Mir tut die Frau leid, wie sie mit sowas hier ins offene Messer rennt.

Bombur
15 Jahre zuvor

@25 Mach Dir nix draus, Odin wird das ganze ungläubige Pack sachon in die Spur setzen.

Sanny
15 Jahre zuvor

Ich konnte mir das bis jetzt so erklären. Die Buchstabenfolge „ss“ kann zu Irrtümern führen. Denn wenn man im Bauwesen, wo meist alles groß geschrieben wird, die Maße als Masse schreibt wird der Sinn ja ziemlich geändert. Also schreibt man MASZE!!
Aber die obengenannte Erklärung der trauernden Mutter kann ich mir nicht erklären bzw. nicht unbedingt nachvollziehen.

Alibi
15 Jahre zuvor

@ch-student (27): das ? teilt sich die Taste mit dem ?. Ohne shift gibt es ein ß, mit ein ?

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

Warum, verdammt, verwendet sie dann nicht das „Scharfe S“?
Sie hat nicht nur für SS sondern auch für ß sz eingesetzt…

Ich bin übrigens dafür, dass wir ö, ä und ü streichen, schließlich kennen nur wenige Länder neben Deutschland diese Buchstaben, also haben die Nazis die wohl sehr oft verwendet.
Achso, Deutschland lassen wir auch mal aus dem Sprachgebrauch weg, Länder sowieso, schließlich waren wir schon in viel zu vielen „unterwegs“.

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

Tom, was fällt dir eigentlich ein, mir diesen Artikel als R-SS Feed zur Verfügung zu stellen?!
Geht ja nich, Nazi! 😀

Anita
15 Jahre zuvor

Denkt jetzt jeder, weil ich keine Umlaute hab, dasz ich ein bemuehter Gutmensch bin?
Mir egal.
Ich schreib weiterhin so.
Ps: Hitler hat Brot gegessen. Alle Brotesser sind Nazis!

bee
15 Jahre zuvor

Weia, weia, weiche Eier. Dann aber bitte konsequent, bis der Arzt wieder geht. Kleine Vorschläge für Politischkorrektsprech:

[list]
[*]SA: Sæ ein Knab ein Röslein steh’n
[*]HJ: Ein Rehiunges im Wald
[*]NS: Der Bestatter beim Einzargen
[*]KZ: Mammis Rockçipfel
[*]KL: Das war die Heck|ampe
[/list]

Und wenn ich demnächst in der Apotheke nach „Heil“-Kräutern frage, möchte ich bitte ordentlich was hinter die Löffel kriegen. Ich Nazi, ich.

Frauke
15 Jahre zuvor

Irgednwie habe ich das Gefühl, dass wir das einzige Land sind, in dem Selbstbestrafung für Taten, an denen man nichtmal beteiligt war, gesellschaftlich voll akzeptiert und unterstützt wird.
Natürlich war das damals schrecklich und wenn ichs wieder gut machen könnte, dann täte ich das. Aber ich kanns nicht und ich war auch in keinster Weise daran beteiligt oder gar dafür verantwortlich. Dementsprechend sehe ich überhaupt nicht ein, mich dafür zu schämen oder gar meine Rechtschreibung zu ändern.

Und anstatt sich auf damals zu konzentrieren sollte man lieber mal in der heutigen Realität den Mund aufmachen, dann wäre das Nazi-Problem nämlich ganz schnell wirklich nur noch Vergangenheit.

15 Jahre zuvor

@Leroy:
Vergiss nicht den Samstag, immerhin ist dessen Abkürzung „SA“.

Ich habe diese Schreibweise mit dem SZ übrigens auch schon auf den Plänen von Architekten gesehen. Da wurde dann das Wort Maße zu MASZE, weil der Herr Großbuchstaben wollte, aber keine Verwechslung mit der Masse. Man hat mir damals erklärt, das würden durchaus mehrere so machen. Als plakative Abgrenzung zur rechten Szene halte ich das allerdings ebenfalls für ziemlich undsinnig und nutzlos.

Wobei der Nachsatz am Fuße einer Bewerbung doch mal… sagen wir… interessant wäre.

Anonym
15 Jahre zuvor

@ noch ’ne Nina:

Der Nachsatz in einer Bewerbung wuerde mir persoenlich sagen: „Finger weg, der Bewerber interpretiert in alles komische Sachen rein und will ums Verrecken politisch korrekt sein.“

Erinnert mich an ’ne Diskussion in meiner Kindheit:
„Du bloeder Wichser!“
„Hey, sag das bloss nicht, weisst du denn nicht, dass Wichser ganz arme Leute sind, die drogenabhaengig sind! Das ist voll boese, sich ueber solche Leute lustig zu machen!“

Es gibt auch 10 Jahre alte Gutmenschen.

vielrauchumnichts
15 Jahre zuvor

Mein Gott, lasst die Frau doch „sz“ für ß schreiben, wo ist denn das Problem? Ich finde auch, dass das nichts mit Antifaschismus zu tun hat und eine reichlich blöde Erklärung ist, aber ja und? Ist das irgendwie schlimm? Tut das irgendwem weh? Was soll die Aufregung?

MAck
15 Jahre zuvor

was es doch nicht alles gibt

bee
15 Jahre zuvor

@ 40 vielrauchumnichts:

Sobald Dir irgendwo die Schreibweise [b]Maszzahl[/b] unterkommt, wirst Du spontan begreifen, dass Sprache nebenbei auch ein Verständigungsmittel ist.

vielrauchumnichts
15 Jahre zuvor

@ 43 bee: Ich bin Philologe. Die Sprache ist nicht nur „nebenbei“ ein Verständigungsmittel, sondern unser primäres, dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber trotzdem: ja und? „Maszzahl“ stört mein ästhetisches Empfinden, aber verständlich ist es. Ich finde immer noch, dass die Schreibweise die Aufregung nicht lohnt.
Was mich hingegen wirklich ärgert, ist der Begriff „linksradikale Zecken“ von @28 Principal Skinner. Das ist nämlich ein klassischer Kampfbegriff der Neonazis. Menschen als blutsaugende Parasiten zu bezeichnen, ist ekelhaft und offenbart eine menschenverachtende Grundeinstellung, wenn es denn ernst gemeint ist. Wenn es nicht ernst gemeint ist, sollte man sich diesen Begriff verkneifen.

15 Jahre zuvor

ich kann mir nicht helfen, ich find diesen „kleinen protest“ irgendwie süß

ch-student
15 Jahre zuvor

Danke, Alibi! Und ich habe massenhaft gelernt aufgrund dieses Beitrags. Über alveolo-palate Frikative und stimmhafte und stimmlose Konsonanten… Sprache ist schon toll, wenn man sich damit auskennen täte *g*
Ich würde wirklich gerne das mit dem „eszett“ ausprobieren, aber ich habe noch nicht herausgefunden hinter welchem Sonderzeichen es sich auf meiner Tastatur verbirgt. Beim Fragezeichen ist bei mir ohne Shift-Taste ein Apostroph (‚) beheimatet.

Frauke
15 Jahre zuvor

Schlimm ist nicht dieser „kleine Protest“, schlimm ist auch nicht Gutmenschentum alleine.
Schlimm wird es, wenn diese Menschen dann der Meinung sind, damals *natürlich* im Widerstand gewesen zu sein, hätten sie dann gelebt.

Ohne hiel allzu tief in die „Mitläuferstaat-These“ einsteigen zu wollen, niemand von uns kann sagen, wie er sich in einer solchen Situation verhalten hätte, denn zum Glück befinden wir uns nicht in einer solchen Lage.

Die Ignoranz der Möglichkeit gegenüber, vielleicht auch einfach nur einer der Augenschließer gewesen zu sein, macht fahrlässig gegenüber dieser Gefahr und auch gegenüber den Errungenschaften eines modernen Rechtsstaates.

Denn wenn rechtschaffendes Verhalten und Zivilcourage angesichts realer Lebensgefahr selbstverständlich wären, dann gäbe es keinerlei Unrechtsstaaten.

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

@ch-student (#46): Welches Tastaturlayout nutzt du?
Ich tippe mal darauf, dass du Windows verwendest. Du solltest unten in der Taskleiste ein kleines Symbol mit deinem Landeskürzel haben, klick da ma drauf, sollte dann eine Auswahl der installierten Sprachen und Tastaturlayouts erscheinen.

Danach dann einfach mal googlen, oder Wikipedia befragen. Oder hier mal reinschreiben, welches Layout du verwendest, vielleicht weiß es einer der hier Postenden ja, wie du dortens dann ein Scharfes S hinbekommst.

Anita
15 Jahre zuvor

@ Frauke

Nur weil man der Meinung ist, im Widerstand gewesen zu sein, heisst das nicht, dass man das nicht gewesen waere.

Also ich persoenlich waer ja dann rumgegangen und in jeder doitschen Schreibmaschine das S geklaut.

Dann haetten ie mal zuehen koennen, wie ie da tauendjaehrige Reich ohne ihre aufgebaut haetten!

Lingling
15 Jahre zuvor

@Frauke:

Recht hast du. Ich hatte mal einen sehr unschönen verbalen Zusammenstoß mit jemandem, der diese These sehr aggressiv vertreten hat, in deren Folge ich versucht habe zu erklären, dass ich selbst mir ziemlich sicher bin, dass ich persönlich in solch einer Zeit zumindest versuchen würde, meinen verdammten Kopf so weit unten zu halten wie das nur irgend möglich ist, allein wegen meiner Familie. Hat nicht wirklich geholfen, nicht mal die Frage, was denn eigentlich ihre Großeltern damals so getrieben hätten… das konnte sie nämlich auch nicht sagen.

Und was das SZ angeht… wenn sie es statt dem doppel S verwendet hätte, okay… aber wieso auch statt dem ß (dem man ja wirklich keine optische Ähnlichkeit zu den SS-Runen nachsagen kann)

15 Jahre zuvor

Ach ne, wie putzig, so kleine unbedeudente Probleme wünsche ich mir auch mal. Wie einfach könnte das Leben dann sein…

Zumal man nicht jeden Schwachsinn glauben sollte den die „Jeder kann da Mitmachen Communities“ so verbreiten. Das SZ oder scharfe es ist nichtmal ein Buchstabe, sondern eine Ligatur aus S und Z. Wie kann man da auf ss kommen?

Und dann „Ersetzt“ das ß ja in gewisserweise das „ss“ (Ja ich weiß so nicht ganz richtig, aber einfach). Würde man mit vermehrter Verwendung von ß da nicht eher vor sich hin protestieren können?

Ich mein das nicht böse… aber manche Dinge die Menschen so tun, werfen einfach Fragen auf…

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

Frauke: Ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht und ich bin zu dem (für mich im ersten Moment erschreckenden) Ergebniss gekommen, dass ich mir nicht sicher sein kann, dass ich damals gegen das Regime gehandelt hätte. Man weiß nie, wie man in so einer Situation selber agieren würde.
Ich bin ein sehr hilfsbereiter Mensch und kann Unrecht total nicht ab. Aber ich glaube im Zweifelsfall wäre ich wohl auch zu feige gewesen!

Es heißt ja nicht, dass man es nicht gewesen wäre, aber davon auszugehen, dass man auf jeden Fall den Mut dazu gehabt hätte, dass ist doch etwas arrogant. Wenn man sowas noch nicht erlebt hat, weiß man nicht, wie man reagieren würde.

Von daher: Sehr guter Einwand.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Das ist die Freiheit. Bei uns kann jeder nach seinem Glauben selig werden. Sie tut ja niemand weh. Es hat viel Platz auf Gottes Erdboden, und wenn das nicht reicht, machen die einen Tagschicht, die anderen Nachtschicht.

Althäea
15 Jahre zuvor

Ich gehöre der Gattung der „linksradikale Zecken“ an.

Ich fühle mich durch diesen Begriff nicht angegriffen. Was weiß man über Zecken? Sie sind kaum tod zu bekommen, vermehren sich explosionsartig und sind kaum abzuschütteln.

Und ein Tropfen hebt den Meeresspiegel an also lieber ein kleiner Protest als gar keiner!!!!

Wie viele wechseln die Straßenseite angesichts einer „braunen Gestalt“ satt ihr entgegen zu gehen und in die Augen zu sehen.

Anita
15 Jahre zuvor

Fakt ist: Es gab damals Menschen, die fuer ihre Ueberzeugung in den Tod gegangen sind. Und warum sollte es heute nicht auch Menschen geben, die unter aehnlichen Umstaenden auch mit Zivilcourage gehandelt haetten? Niemand weiss, wie er in solchen Situationen gehandelt haette. Und ein Familienvater ueberlegt es sich sicher weit genauer, ob er gegen ein Unrechtsregime vorgeht, als ein junger Mensch, der beeinflussbar ist und „nur“ sein eigenes Leben zu verlieren hat. Ich waere vor 10 Jahren ohne mit der Wimper zu zucken fuer meine Ueberzeugung in den Tod gegangen. Aber damals hing ich sowieso nicht sehr an selbigem. Ich weiss nicht, wie ich damals reagiert haette. Einer meiner Groszonkel war Waerter in Dachau. Er hat zuhause kein Sterbenswoertchen erzaehlt, sondern hat sich lieber nach kurzer Zeit an die Front versetzen lassen, wo er erschossen wurde. Er ist lieber gestorben, als weiter zuzusehen, aber auf die Idee, etwas dagegen zu tun, ist er nicht gekommen. Vielleicht wussten viele der „einfachen“ Leute ueberhaupt nicht, wie sie gegen das Regime vorgehen konnten. Weil es so uebermaechtig erschien… Weiterlesen »

Althäea
15 Jahre zuvor

Ach ja und ich kann natürlich auch nicht sagen wie ich damals gehandelt hätte wer kann das schon.

Aber ich weiss wie ich jetzt handle und auch wie meine Großeltern gehandelt haben und aus welchen Gründen.

Auch wenn meine eine Oma bis zu ihrem Tod Hitler nachtrauerte, machte mir dass doch nur bewusst wie stark man aufpassen muss dass so etwas nicht mehr aufkommt.

Frauke
15 Jahre zuvor

das habe ich auch nicht gesagt. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass keiner heute das mit letzter Sicherheit wissen kann, wie er gehandelt hätte.

Und mir persönlich sind Leute extrem unsympathisch, die 100%ig der Meinung sind, sich gut&richtig zu verhalten.

Ich habe nie in einem Unrechtsstaat gelebt, und war folglich nie in einer Situation, wo das richtige Handeln staatlicherseits mein Ende oder zumindest heftige Repressalien bedeutet hätte – insofern kann ich es nicht sagen, wie ich handeln würde.

Ich stimme auf jeden Fall Anita zu, dass es auch auf die Lebensumstände ankommt, dennoch kann – finde ich – niemand, der nicht diese Erfahrung selbst gemacht hat, sagen, wie er sich definitiv verhalten hätte.

Oder schlimmer: Andere zu Nazis abstempeln, weil sie offen zugeben, sich nicht sicher zu sein.

hajo
15 Jahre zuvor

was soll die Aufregung: stellt Euch doch einfach vor, sie schriebe in Sütterlin.
Meine beiden Vor-Generationen, die ich erleben durfte, beherrschten diese Schrift und auch ich musste sie – zumindest in Ansätzen – „in grauer Vorzeit“ lernen.
Auch wenn die Tante Wikipedia für ß ein eigenes Zeichen darstellt, ich kenne nur die Zusammenstellung aus s und z.

Wie hätte der alte Fritz heutzutage gesagt: in unserer ach so toleranten (*TUSCH!*) Republik kann jeder (m/w) nach seiner Facon selig werden, oder? 😉

MAck
15 Jahre zuvor

Meine Meinung ist halt, entweder du hast „Heil H…“ gerufen, hast dich den Braunen angeschlossen und sie gehuldigt oder du warst ganz einfach weg vom Fenster.
Wer traute sich gegen den Österreicher was zu sagen?
Wir brauchen dazu gar nicht soo weit zurück in der Geschichte. Wie war das DDR Regime? Ein falsches Wort gegen Honecker und du wardst nicht mehr gesehen. Heute jubeln alle: „Obama, Obama. Der Herr ist uns erschienen!!!“. Naja, mal sehen was der Herr uns noch so alles bringt.
Im Iran wurde ein Gangster wiedergewählt – schaut doch mal wie viele Anhänger er hat, wieviele sich für ihn auf den Straßen prügeln?

Nihilistin
15 Jahre zuvor

@all: Nur mal so als Einwurf, bevor hier der Bürgerkrieg ausbricht….Habt Ihr vielleicht schonmal in Erwägung gezogen, daß es sich um einen Fake handeln könnte? Nur mal so ganz vorsichtig? Im Ursprungsthread gibts, während sich hier RechteLinkeObeneUntene verbal eins aufs Maul geben, die starke Vermutung dahingehend…Der Brief ist doch vollständig FETT, mit „seit 30 Jahren keinen Urlaub weil Grab gießen“ und so. Da wirkt doch das widerständlerische „SZ“ noch als Sahnehäubchen.
Finde ich jedenfalls. Dazu habe ich „linke Zecke“ (laut Nr. 28 zumindest) schon zu viele „linke Zecken“ erlebt, als daß ich jemals auf so einen Schwachsinn gestoßen wäre.

Anita
15 Jahre zuvor

@ Nihilistin

Ja, kann ein Fake sein. Muss aber nicht.

Du glaubst garnicht, wieviele Idioten da draussen rumhaengen.
Und wieviele davon Internetzugang haben.

http://e-biscuit.com/images/uploads/iseedumbpeopleig0.jpg

MKme
15 Jahre zuvor

Nur mal eine kurze Anmerkung:
Die Briefeschreiber scheinen weitaus mehr Probleme zu haben als diesen „sz“-Tick. Wenn’s nur das wäre, dann ginge es den beiden bestimmt um einiges besser.
Lasst doch den Leuten ihre Ticks. Jeder hat doch seine Eigenheiten 🙂

bee
15 Jahre zuvor

Ein Fake? Warum nicht. Wer als konsequenter Alleswasmitnaziszutunhatschlechtfinder (den Muttertag, den Kugelschreiber, die Handelskammer, den VW-Käfer, ach ja, den Volksverhetzungsparagraphen haben sie auch erfunden) seine Tochter SArAH nennt… dumm gelaufen.

ix iedenvalß brotheßdir ap ßovott mid mayn noyä rägdšraipunk gehgn dehn kwač. Die Ausrottung des Brasilianischen Rotpuschelfadenwurms finde ich auch voll doof. So! 😉

Buz
15 Jahre zuvor

Was für ein Gutmenschenschwachsinn das ß zu sz zu machen, statt ss.

Über so viel Dummheit in der deutschen Bevölkerung kann man sich nicht oft genug Ärgern.

RW
15 Jahre zuvor

Schadet ja keinem. Aber es lächerlich zu finden schadet glücklicherweise auch keinem.

„Soll doch Vater seinen 88. Geburtstag alleine feiern!“

Belldandy
15 Jahre zuvor

@ ch-student
Probiere doch einfach mal den guten alten ASCII-Code aus.
Alt + 225 auf dem Ziffernblock.

Ich weiß, ich weiß ich bin einfach schon zu alt 🙂

15 Jahre zuvor

Ach Gott, dass zwei kleine Buchstaben hier solch eine Diskussionen vom Zaun bricht, ist der Wahnsinn.
Jetzt kriegt euch wieder ein. Lasst die Dame doch schreiben wie sie will. Ich denke, sie ist alt genug zu wissen, was sie will und vor allen wie sie denken will.
Ist doch ihre Sache und nicht eure!

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

Belldandy: Das ist kein ASCII.
Das ist ein Win-eigenes System (siehe das bei jeder Win-Install mitinstallierte Programm charmap.exe als Übersicht verschiedenster Zeichen und ihren Kombinationen).
ASCII kann ausgerechnet das Scharfe S schon darum nicht sein, weil ASCII als Amerikanischer Standard ein solches Zeichen nicht kennt.

/KLUGSCHEISS

ch-student
15 Jahre zuvor

Och nö, jetzt ging mein ganzer Beitrag futsch.
Ich wollte eigentlich Bernd dem Brot danken, ich habe die deutsche Tastenbelegung einstellen können und sitze jetzt ganz faßziniert vor meiner Taßtatur und suche fleißig Zeichen… Wo zum Henker habt Ihr bloss das Ausrufezeichen???
Wikipedia sagt, auf der 1!!! ACHSOOO!!! Jetzt versteh ich erst das 111elf-Dings!!!!!
Danke für dieses Aha-Erlebniß!
Jetzt muss ich nur noch die Regel lernen wann „ß“ kommt und wann „ss“…

tadzio
15 Jahre zuvor

Hm – wer meint, dass man statt ‚ß‘ auch jederzeit ’ss‘ schreiben könnte, soll doch mal probieren, seiner Herzdame schriftlich das Kompliment zu machen, wie sehr man doch ihre Masse bewundert… 😉

Cheers
tadzio

MacKaber
15 Jahre zuvor

Bier, in Massen getrunken ist gesund.
Man hat mir erzählt, seit der Rechtschreibreform schreibt man das so.

Werner
15 Jahre zuvor

@63 bee
Auch den 1. Mai nicht vergessen. Jawohl, Adolf der Unvermeidliche hat uns mit dem 1.Mai-Feiertag beglückt. Also soll doch die sz-Dame so freundlich sein und am 1. Mai arbeiten gehn.

clara
15 Jahre zuvor

Wenn so viele Leute wie die, die heute aus der bequemen viele-Jahre-später-Position behaupten, damals ganz sicher im Widerstand gewesen zu sein, damals im Widerstand gewesen wären, hätte es keine Hitlerregierung gegegeben, zumindest nicht lange. Fakt ist, dass sich das heute leicht sagt und keiner möchte sich selbst gern als potentiellen bösen Nazi sehen. Denken wir doch einmal an das Stanley Milgram-Experiment. http://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment Siehe da: Menschen (so gut wie alle)gehorchen Autoritätspersonen auch dann, wenn sie damit andere Menschen potentiell töten. Oder denken wir an das Zimbardo- Experiment. http://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment Kranke Menschen? Eine Ausnahme? Nein, eine Stichprobe aus psychisch völlig gesunden männlichen Studenten. Wehren sich welche gegen das Experiment? Nein. So viel Angst, Schrecken und Druck wie bei den Nazis? Nein. Die Situation wird unterschätzt. Die Situation hat einen viel größeren Einfluss als die Persönlichkeit. Denn fast alle Menschen verhalten sich in den gegebenen Situationen und vielen anderen so. Liegt am Bedürfnis nach Nähe, am Bedürfnis dazuzugehören, daran, dass Gruppen Abweichler hart sanktionieren etcetcetc. Fakt ist und bleibt: fast niemand wäre damals im Widerstand gewesen. Und die, die… Weiterlesen »

Lars
15 Jahre zuvor

@Werner (72):

Der 1. Mai wird allerdings nicht nur bei uns gefeiert. Das ist ein internationaler Feiertag.

Da hat der Adi doch auch wieder mal nur geklaut, deswegen bleibt sie da zu Hause ; )

Andreas Lechthaler
15 Jahre zuvor

Kla“ss“e. „ss“+“sz“+Nazi+AH+88+…= mehr als 70 Kommentare. Wer zieht mich jetzt unter`m Schreibtisch `raus? Liege lachend am Boden!
🙂 Lechthaler

Jutta
15 Jahre zuvor

Lieber Schweizer, wenn du hinter das 1Elf -Dings gekommen bist, dann lass mich bitte daran teilhaben, ich verstehe es nicht und weiss auch nicht was das ewige 42 bedeuten soll.

Nihilistin
15 Jahre zuvor

@ 76 Jutta: „42“ gehört aber inzwischen zur Allgemeinbildung 😉
Die Quintessenz aus dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“, das (eben neben der berühmten 42) einfach ein wunderbares und lesenswertes Buch ist.
Die Kurzform: „42“ ist der Sinn des Lebens, errechnet in jahrhundeterlanger Kleinarbeit vom größten Computer aller Zeiten.
Die Langform:
http://de.wikipedia.org/wiki/42_(Antwort)
Daneben gibts auch noch so nette Dinge wie „Handtuch“ (das praktischste Ding zum Mitnehmen für einen Weltraumreisenden) und andere aberwitzige Begegnungen der merkwürdigsten Art.
Wie gesagt: Lesen! Es lohnt sich.
Für die Interpretation des 111ElfDings ist es aber für mich dann doch noch zu zeitig.

15 Jahre zuvor

Liebe Dame, das „sz“ is eine veraltete Schreibweise für as „ß“ und hat mit dem „ss“ nichts zu tun. Lieber mal informieren, bevor Sie in dramatisches Gutmenschentum ausbrechen.

Micha
15 Jahre zuvor

Groszonkel? Liest sich wie Grotzonkel. Klingt blöd. Ich steh auf richtige Rechtschreibung.

Das einself-Ding ist schwer in Worte zu fassen.
Wenn man beim marodierenden Ausrufezeichenmachen im Internet die Shift-Taste loslässt, schreibt der Computer mit deutschem Tastaturlayout keine Ausrufezeichen mehr, sondern Einsen. Achtung, ich mach vor: !!!!111

Die Formulierung !!11einself ist eine Parodie auf Leute, die STÄNDIG GROSS, pardon GROSZ SCHREIBEN UND DANN DAHINTER GANZ VIELE AUSRUFEZEICHEN SETZEN!!!!!1111einself

Verstehste?

scanner
15 Jahre zuvor

@79 … und hinzu kommt dass das kleine l und die 1 bei bestimmten schrifttypen gleich aussehen, und man es deshalb nicht bemerkt. (bei sehr alten schreibmaschinen gab es keine taste für die eins; man nahm die el-taste dafür. (und für die null das o))

15 Jahre zuvor

@Scanner: Richtig. Allerdings ist das Merkmal nicht „alt“ sondern „klein“. Das war vor allem nämlich bei Reiseschreibmaschinen so, die man leicht und klein halten wollte und auf Unnötiges verzichtete.

15 Jahre zuvor

Haben die sz-statt-ss-Schreiber auch Surrogate für die Zeichenfolgen „sa“, „ah“ und „sh“?

Gynäkologe
15 Jahre zuvor

Ich bin ja im Prinzip auch eine linke Zecke. Aber Neusprech und Verdummdeutschung ist unabhängig von links oder rechts. Ein Behinderter ist nach wie vor behindert, und an seiner Situation ändert sich nichts, bloß weil der esoterische Gutmensch „lokomotiv herausgeforderter Mensch“ zu ihm sagt. Und der Holocaust ist geschehen, ganz egal ob man HaSS, Hass, Haß, oder Hasz schreibt. Im prinzip genau das gleiche, das ich bei den Totgeburten schon schrieb.. auch die Stillgeburt, das Sternenmäuschen, das Sternenkindelein, es sind alles tote Kinder, und egal welches Schwafelwort der Gutmensch dafür auch verwendet… die Sache beibt gleich, und die Worthülse bleibt wohlfeil für den User, der sich im Licht seiner Gutmenschlichkeit sonnen kann, ohne wirklich was dafür zu tun. In der UBahn aufstehen, wenn aggressive Tü-, äh, kriminelle Mitmenschen mit Migrationserfahrung eine junge Frau anpöbeln ? Nein! Aber SZ schreiben, um gegen Hitler zu protestieren, das geht runter wie Öl. Da wird man fast schon selbst zum gefühlten Opfer. Denn, hätte man die Gelegenheit gehabt, man hätte selbst die Bombe in die Wolfsschanze getragen. Leider bleibt… Weiterlesen »

lunamea
15 Jahre zuvor

Pöh, wenn ihr mal richtig Protest erleben wollt:

ich habe meine Waschmaschine weggeworfen, weil da das Schonschleuderprogramm und das anschließende Abpumpen mit H und J gekennzeichnet sind. HJ! Ich wette, meine Waschmaschine wurde von einem rechten Untergrundnetzwerk dahingehend manipuliert, um mich durch alltägliche Kleinigkeiten in ihre Gedankenwelt einzulullen…Mist, ich hab ne Fascho-Waschmaschine…Ich schau gleich mal nach meiner Spülmaschine…

Bernd das Brot
15 Jahre zuvor

@ch-stundent: SHIFT + ?
also „Großschreibtaste“ gedrückt halten und Fragezeichen drücken.

Ausrufezeichen ist bei der 1. Großschreib und 1 drücken.
Schau ma auf http://de.wikipedia.org/wiki/Tastaturlayout vorbei, dort hast du einen Vergleich zwischen Deutsch / Österreich im Gegensatz zur Schweiz, relativ weit oben im Artikel als Bild.

Technisch gesehen werden beim Tastendruck eine Nummernfolge übertragen – jede Taste eine Nummer.
Es kommt auf die Software an, als welches Zeichen diese Nummer dann interpretiert wird.
Die Taste an sich ist die gleiche, nur sie hat eine andere Wirkung.

ch-student
15 Jahre zuvor

@Bernd das Brot
Wenn du meinen Post gelesen hättest, hättest du gesehen dass ich mich schon bei Tante Wikipedia schlau gemacht habe. Danke trotzdem!

Frank
15 Jahre zuvor

Während meiner Bundeswehrzeit liefen ständig irgendwelche Fernschreiben mit dem aktuellen Lagebericht aus Bosnien um. Man mußte sie lesen und gegenzeichen. Dort wurde grundsätzlich „sz“ statt „ß“ verwendet, vermutlich, weil die NATO-Fernschreiber kein „ß“ darstellen konnten. War am Anfang reichlich gewöhnungsbedürftig, z.B. „Strasze“ zu lesen – aber irgendwann ging das, ohne beim Lesen über diese Wörter zu stolpern. Und es ergibt ja sogar Sinn, denn das „ß“ ist ja als Ligatur aus s und z entstanden.

„sz“ als „ss“-Ersatz halte ich hingegen für absolut indiskutabel, politisches Statement hin oder her.

Mir reicht es, daß ich überall mit der nicht-mehr-ganz-so-neuen Rechtschreibung konfrontiert werde, die mir Persönlich ein Greuel ist. Man muß es ja nicht noch schlimmer machen.

Grüßchen! Frank




Rechtliches


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