Menschen

Donnerwetter

Frau Kloppensteiner trug schon schwarze Trauersachen, als sie zu uns ins Bestattungshaus kam. Die kleine, zierliche Frau wirkte wie eine Witwe aus einem Agatha Christie-Kriminalroman. Weißes Haar in kleinen, dichten Löckchen, ein schwarzes Hütchen mit hochgestecktem schwarzen Schleier, ein heutzutage selten gewordenes Persianerjäckchen, schwarze Strümpfe und dickhackige schwarze Schuhe.

Ein weißes Stofftaschentuch fing die Tränen der Frau Kloppensteiner auf und ich führte sie behutsam am Ellenbogen in unseren Ausstellungsraum. Die alte Damen zwickelte den Clips ihrer kleinen Handtasche auf, fingerte ihre Brille heraus und beäugte die Särge und Urnen aufmerksam.

Ein wahrlich feine Dame.

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Einen Sarg hat sie schnell ausgesucht, ihr Johann soll einen ganz dunkel gebeizten Kiefernsarg bekommen.
Dann geht es um die Frage, was der Verstorbene anziehen soll, einen Talar, eigene Kleidung?
Nein, sie möchte, daß wir ihm seinen guten, dunklen Anzug anziehen.
Ich frage: „Bringen Sie uns den dann noch vorbei?“

Sie sagt: „Worauf Sie Ihren Hintern verwetten können.“

Wahrlich, eine feine alte Dame.

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(©si)