Internes

Doofe Falle

Da bin ich in eine ganz doofe Falle getappt. Wir Ihr alle wisst, bin ich ja selbst äußerst produktiv und habe es noch niemals nötig gehabt, irgendwelche fremden Texte zu verwenden, schon gar nicht unter meinem Namen. Den Scheiß, den ich brauch, den schreib ich mir selbst, das ist mein Beruf.

Und wenn ich mal irgendein Zitat bringe, dann schreibe ich die Quelle dazu oder von wem das eingesandt worden ist.

Im Januar hat mir ein Leser nun einen Text zugesandt mit dem Zusatz:

Werbung

„Wenns Dir gefällt, kannste das gerne veröffentlichen, aber bitte ohne meinen Namen“

In dem Text ging es in spaßiger Weise um das Verhältnis zwischen Männer und Frauen und wie eine Frau einen armen Mann vernachlässigt hat. Gut, aber für das Bestatterweblog nichts.
Deshalb habe ich den Text dann in meinem anderen Blog gebracht, dort findet er auch Beachtung und passt auch besser.
Weil der Leser seinen Namen nicht im Netz sehen wollte, habe ich, auch um deutlich zu machen, dass der Text nicht von mir ist, dazu geschrieben „aus einer Spaßmail„.

Heute erreicht mich von einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei eine Abmahnung.
Der Text sei in Wirklichkeit von Herrn XYZ geschrieben und der wolle nun Schadensersatz und die Abmahnkosten. Ich solle angeben, wieviel ich für diesen Text bezahlt habe, wieviel ich selbst für die Veröffentlichung bekommen habe und so weiter.

Ja, es ist richtig, der Text stammt anscheinend wirklich von Herrn XYZ und der Bestatterweblog-User, der ihn mir als „seinen“ Text zugesandt hat, der hat mich schlicht und ergreifend in die Scheiße geritten.
Ich könnte mich ohrfeigen, daß ich die Mail von diesem Menschen nicht mehr habe.
Man ist ja auch so doof und gutgläubig.

Mich ärgert, daß das mir passiert, wo ich doch neulich erst eine Künstlerin, die eine ganze Weile mit Texten aus meinen Büchern aufgetreten ist, zur „Zahlung“ einer Tafel Schokolade „verurteilt“ hatte.
Ich sollte auch anfangen, abmahnen zu lassen; aber nee, ich bin so doof und schreibe denen eine Mail und sage „bitte bleiben lassen“.

Dabei möchte ich doch in erster Linie mit meinen Blogs den Leuten Freude bereiten.
Texteinsendungen nehme ich doch vor allem deshalb herein, weil man damit dann üblicherweise hier eine nette Kleinigkeit gewinnen kann oder weil die Einsender stolz sind, dann mal ihren Namen hier im Blog lesen zu dürfen.

Jetzt habe ich Herrn XYZ über die beauftragte Kanzlei darum gebeten, die Sache doch unbürokratisch und ohne großes Theater vom Tisch zu kriegen. Der Doofmann bin ich, dazu stehe ich. Aber ich hoffe jetzt mal, daß ich da nicht zig-hundert Euro zahlen muss.

Was lernt man daraus? Noch vorsichtiger sein, noch viel vorsichtiger!

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

Keine Schlagwörter vorhanden

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)