Hallo Herr Wilhelm,
ich arbeite gerade für einige Wochen bei einem Bestattungsinstitut. Ich habe beim Dekorieren einer Friedhofshalle ein Gespräch zwischen Friedhofsarbeiter und einer Angestellten gehört, und sie sagte, dass sie, da der Sarg schon am frühen Nachmittag in die Halle gestellt würde und die Trauerfeier erst am Abend stattfände, ein „Duftbäumchen“ in den Sarg gelegt/gehängt hätte, um mögliche Geruchsentwicklung zu vermeiden.
Ich kann mir nun wirklich nicht vorstellen, dass solche Methoden Usus sind. (Oder ist das ominöse „Duftbäumchen“ gar kein im Auto gebräuchliches und es war nur so eine Art Überbegriff…?)
Das Institut arbeitet sonst immer sehr korrekt und pietätvoll…Ich hoffe, dass Sie mir da etwas weiterhelfen können…
Mit freundlichen Grüßen,
R
Warum sollte etwas, das einen Mercedes gut beduften kann, nicht auch in einem Sarg Verwendung finden?
Diese Duftbäumchen werden oft für diesen Zweck benutzt. Ich persönlich halte sie für weniger geeignet, da sie darauf ausgelegt sind, möglichst lange einen leichten Geruch zu erzeugen.
Im Sarg benötigt man aber für einen kurzen Zeitraum einen kräftigeren und dennoch nicht unangenehm aufdringlichen Duft.
Etwas Parfum oder Rasierwasser unters Kissen getropft oder ein Beutelchen mit Kräutern und Gewürzen halte ich für besser geeignet.
In diesem Beitrag hier:
http://bestatterweblog.de/oko-nachtrag/
habe ich schon einmal darüber geschrieben wie wir das gehandhabt haben. Das ist stets gut angekommen und niemals hat sich jemand über den Geruch beschwert oder gemeint, er sei zu stark oder zu aufdringlich.
Ich kann diese „Kräuterbeutel-Methode“ nur jedem Bestatter sehr empfehlen.
Sie ist preisgünstig und vor allem sehr wirkungsvoll. Mit entsprechender Menge an Kräutern lassen sich auch Problemfälle dufttechnisch bewältigen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Kaffee hilft auch immer als Neutralisator.
als meine liebe Tochter nach ihrem Tod noch für zwei Tage offen in der Kapelle aufgebahrt war, habe ich ich ihr kleine Duftsäckchen unter das Totenhemd gelegt, den Kragen und das Kissen mit ihrem Lieblingsparfum benetzt und sie mit Blumen geschmückt.
So war während ihrer Aufbahrung nur dieser schöne Duft in Ihrer Umgebung, der uns letztlich auch den Abschied erleichterte, auch weil noch einmal ihr Parfum zu riechen da war.