Menschen

Ein Kind ist uns geboren

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Irgendwie ist mir ganz seltsam zumute. Ich komme von einem Haussterbefall nach Hause. Verstorben ist im gesegneten Alter von 93 Jahren Frau Anneliese Huber. Lang hat sie gelegen, bis zuletzt war sie hellwach und nahm am Geschehen um sie herum regen Anteil.

Daß jemand heutzutage zu Hause, im Kreis seiner Familie sterben darf, ist schon etwas Besonderes, die allermeisten Menschen sterben im Krankenhaus oder Pflegeheim, oft ganz allein.

Daß aber jemand zu Hause ein Kind auf die Welt bringt, ist vermutlich ebenso selten. In diesem Haus ist aber beides passiert. Die hochschwangere Enkelin der Huberin, wie auch die restliche Familie, hatte nicht damit gerechnet, daß es mit der Oma so schnell zu Ende gehen würde. Deshalb bereitete man sich seit Wochen auf die anstehende Geburt der kleinen Klara vor, die heute Mittag um 14.11 Uhr das Licht der Welt erblickte. Oma Huber konnte ihre Urenkelin, so berichtete man mir später, noch einmal in den Armen halten; wenig später ist sie im wahrsten Sinne des Wortes entschlafen.

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Sohn Huber, frischgebackener Opa, sagte zu mir: „Wie hat die Oma immer gesagt: Seid doch nicht traurig, irgendwann muß jeder gehen, sonst hätten wir doch gar keinen Platz für die vielen kleinen Babys.“

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(©si)