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Einladung zur Beerdigung

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Meine Oma ist verstorben und ich möchte dem Bestatter das Geld für die Trauerkarten nicht in den Hals werfen. Der verlangt dafür viel zu viel. Das kann ich am PC selbst machen. So einen schwarzen Rand drucken kann ja nicht so schwer sein. Ich will so ein A5-Blatt erstellen, also eine Pappe in A4 einmal geknickt. Vorne mache ich ein Farbfoto von der Oma drauf mit einem schwarzen Kreuz. Innen will ich die Leute zur Beerdigung einladen. Wie schreibe ich das? Ich dachte an: „Herzliche Einladung zur Beerdigung von Frau G. A., bitte kommen Sie am (Datum) um 13 Uhr auf den Friedhof Gartenstraße.“ Kann man das so machen?

Klar, kann man so machen, ich würde es aber nicht tun.
Sicher, die Trauerkarten sind beim Bestatter immer etwas teuer, aber dafür sehen sie gut aus, sind fehlerfrei und man hat keinen großen Aufwand.
Das Problem beim Selbermachen ist, daß die wenigsten Drucker mit Pappen oder dickeren Papieren richtig gut zurechtkommen. Außerdem ist das Aufdrucken eines schwarzen Randes nicht so ganz ohne. Berücksichtigen sollte man auch, daß das Eindrucken eines farbigen Fotos zumindest bei Tintenstrahldruckern recht kostspielig werden kann.
A5 ist deshalb ein schlechtes Format, weil es mehr Porto kostet als Trauerkarten im Standardformat.

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Bestatter halten eine Vielzahl von Trauerkarten bereit aus denen man eine passende auswählen kann. Gemeinsam mit ihm entwirft man den einzudruckenden Text und der Bestatter wird die Karten dann binnen kürzester Zeit anfertigen. Wir übernehmen auch das Kuvertieren und auf Wunsch auch das Adressieren und Frankieren sowie den Versand.
Die Bevorratung einer großen Zahl von Kartenmaterial, die Anfertigung einer Kleinserie, die kurzfristige Lieferung, all das hat eben auch seinen Preis.

Will man diese Kosten einsparen, so könnte die richtige Anlaufstelle eine sogenannte Akzidenzdruckerei sein. Oftmals sind diese bei Zeitungsverlagen angesiedelt, es gibt aber leider immer weniger davon. ein Blick in das Branchenbuch hilft hier weiter. Diese Druckereien sind auf die schnelle Anfertigung von kleinen Serien (Visitenkarten, Briefpapier, Trauerkarten etc.) spezialisiert.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in verschiedenen Digitaldruckläden oder Copy-Shops nachzufragen, es ist oft erstaunlich, was die alles so machen.

Will man es aber unbedingt selbst machen, so rate ich, ein Format und Material zu wählen, das sich gut mit dem heimischen Drucker verarbeiten und auch kostengünstig versenden lässt. Entsprechende Blanko-Karten mit schwarzem Rand sind im freien Handel nur schwer zu bekommen und wenn dann nur in oft zu großen Stückzahlen. Schreibwarengeschäfte halten meist nur vorgedruckte Kondolenzkarten zu aber auch nicht niedrigen Preisen bereit.

Man muß selbstverständlich nicht dem klassischen Beispiel (Totenbrief mit schwarzem Rand) folgen, sondern kann auch etwas ganz Individuelles gestalten. Allerdings sind die klassischen Trauerkarten und -briefe deshalb nicht aus der Mode gekommen, weil der typische Umschlag mit dem schwarzen Rand eine gewisse Signalwirkung hat und die traditionelle Form der Gestaltung bei den Karten/Briefen wichtige Informationen interpretationsfrei übermittelt.

Üblicherweise beschränkt sich der Text auf die wichtigsten Informationen:

– wer ist gestorben?
– Lebensdaten
– Hinterbliebene
– Anschrift für Beileidsbekundungen
– wann und wo wird gefeiert/beerdigt?
– zusätzliche Elemente der Trauer

Weitere Informationen gibt man nur, wenn das erforderlich ist, etwa daß anschließend ein ‚Leichenschmaus‚ stattfindet oder daß man darum bittet, von Beileidsbekundungen abzusehen oder wenn man besondere Wünsche hat (jeder Trauergast soll eine kleine Blume mitbringen o.ä.).

Die Formulierung „Herzliche Einladung“ finde ich nicht angebracht.

Man kann solche Trauerdrucksachen also selbst fertigen, ist man allerdings etwas unbeholfen, empfiehlt es sich, mit dem Bestatter darüber zu sprechen.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Beerdigung #einladung

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