Eisbestattung
Unter Eisbestattung versteht man drei Formen der Bestattung, bzw. des Verbleibs von verstorbenen Körpern.
- Eisbestattung in Skandinavien
- Kryostase / Kryonik
- Gefriergetrocknung von Leichen
1. Eisbestattung
Die Eisbestattung, die in einigen Bereichen Skandinavien, Teilen der Arktis und bei Inuit-Völkern bekannt ist, ist die Bestattung eines Verstorbenen oder dessen Asche im Eis.
Hierzu wurden Gruben oder Löcher ins Eis geschlagen und der Leichnam oder die Asche in diese Grube gelegt. Danach wird das Loch wieder verschlossen.
Die Beisetzungsstelle wird mit Blumen, Kränzen oder anderen Gaben geschmückt.
Als Beisetzungsplatz wird eine Eisfläche gewählt, unter der sich Wasser befindet. Nach einiger Zeit verschwinden Asche oder Leichnam in der Tiefe.
Heutzutage wird diese Form der Beisetzung fast ausschließlich mit der Totenasche durchgeführt.
2. Kryostase / Kryonik
Hierbei handelt es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine Bestattungsform.
Die Anhänger dieser Verfahren/Ideologie glauben daran, daß in mittlerer bis ferner Zukunft die Medizin so weit sein wird, daß heute eingefrorene Leichname oder Gehirne wieder belebt werden können.
Dazu heißt es in der Wikipedia:
Kryonik
Kryostase ist die Konservierung bei tiefen Temperaturen (unter −125 °C), um in der Zukunft eine Wiederbelebung zu ermöglichen. Von Anhängern der Kryonik wird die Meinung vertreten, dass die Todeskriterien der heutigen Medizin fehlerhaft seien. Es seien oft keine körperlichen Veränderungen eingetreten, die ein Weiterleben grundsätzlich ausschließen. Vielmehr unterstellen die Anhänger, dass lediglich mit heutigen medizinischen Mitteln nicht behandelbare Komplikationen vorliegen, und nur deren fehlende Behandlungsmöglichkeit führe zu einer endgültigen Vernichtung des betroffenen Menschen.
(So) halten Kryoniker einen Menschen erst dann für tot, wenn sich das Gehirn so weit zersetzt hat, dass die darin gespeicherten Informationen endgültig verloren sind und aus prinzipiellen Gründen auch mit fortschrittlichster Technologie nicht wiederherzustellen sind. Dieser „informationstheoretische Tod“ soll unter Normalbedingungen erst einige Stunden nach dem klinischen Tod eintreten.
Wikipedia
3. Gefriergetrocknung von Verstorbenen
Bei diesem Verfahren werden die Körper der Verstorbenen mit flüssigem Stickstoff bei minus 196°C gefriergetrocknet. Sie sind dann brüchig wie Glas. Durch eine Vibrationsapparatur werden die Körper dann zu Fragmenten zerbröselt, die einem groben Pulver ähneln. Die Masse des Leichnams schrumpft durch Wasserentzug auf rund 1/3. Vom einem 90 Kilogramm schweren Menschen bleiben also rund 30 Kilo übrig.
Diese Methode stammt aus Schweden. Sie soll Feuerbestattungen ersetzen und gilt als umweltfreundlich, da keine Verbrennungsemissionen wie bei einem Krematorium anfallen.
Dementgegen steht aber die vergleichsweise große Menge an Überresten, die eine herkömmliche Urnenbestattung unmöglich machen. Die Beisetzungen müssen eine Mischform von Urnen- und Sargbeisetzung sein.
Dazu heißt es bei NZZ:
Das Verfahren wurde von der Firma Promessa entwickelt, an der die lutherische Schwedische Kirche beteiligt ist. Promessa will noch dieses Jahr in der südschwedischen Stadt Jönköping einen Pilotbetrieb starten. Die Methode gilt als umweltfreundlich. Einerseits entstehen im Gegensatz zu einer Kremation keine Quecksilberdämpfe von Amalgam-Plomben. Andererseits sind die Überreste leicht kompostierbar – «sie können in einem biologisch abbaubaren Gefäss in geringer Tiefe vergraben werden und sind innerhalb eines Jahres zu Humus zersetzt», sagt die Erfinderin der Methode, die Biologin Susanne Wiigh-Mäsak.
NZZ
Trivia:
Spiegel-Online berichtet von einem Fall, in dem sich eine 24-jährige selbst schockgefrostet hat.
Frau hat sich schockgefrostet
Die Kryotherapie soll Heilungsprozesse beschleunigen und Hautalterung bremsen. In Kältekammern werden Patienten für wenige Minuten am ganzen Körper Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius unter null ausgesetzt.
Im US-Bundesstaat Nevada ist die 24-jährige Mitarbeiterin eines Zentrums für Kryotherapie tot in einer Frostkammer gefunden worden.
Wie die „New York Times“ berichtet, war Chelsea A. am Vorabend nach ihrer Spätschicht für eine Behandlung selbst in eine der Kältekammern gestiegen. Die 24-jährige hatte ihrem Freund noch eine SMS geschickt: Sie habe Muskelschmerzen und wolle in eine der Kammern steigen.
SpOn
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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…und wenn man denkt, man kennt schon alles rund um Bestattungen, weil man ja jahrelang und regelmäßig Toms Blog liest, dann kommt er irgendwann mit neuen und wirklich interessanten Sacchen rüber, von denen man noch nie etwas gehört hat.
Vielen Dank dafür.
Das beste Argument, dass ich mal zum Thema Kryonik (Nr. 2) gehört habe, war:
Warum soll sich in später Zukunft irgend jemand die Mühe machen, alte kranke Leichname aufzutauen und zu behandeln, wenn es sicherlich genug lebende Kranke gibt? Noch dazu, wo diese Leichname kein Vermögen mehr haben…
Salat
@Salat:
Eigentlich müsste man in so einem Fall davon ausgehen, dass der Betreffende gar nicht tot ist und sein Vermögen entsprechend mit einwecken.
Da ich noch ein paar Jährchen habe: vielleicht hört man ja noch was davon, was aus solchen modernen Mumien wird… ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Firmen hundert Jahre oder was bestehen bleiben.
Diese skandinavische Bestattungsform gab es noch bei den alten Nordfriesen, Quabeldrank genannt. Die ehebrecherischen Ehefrauen wurden, nachdem man ein Loch ins winterliche Eis des Sumpfes, Kanals oder Sees gehackt hatte, unter das Eis geschoben. Gewissermaßen eine Lebendbestattung.
Vielen Dank für diesen kurzen Beitrag, in dem jetzt auch die Kryonik genannt wird! Zwar passt die Kryonik meiner Meinung nach nicht so ganz in diese Gruppe, aber vielleicht folgt ja mal ein ausführlicherer Beitrag.
Kryonik ist auch keinesfalls eine sonderlich neue Methode, in zwei großen Instituten in den USA wird das seit über 40 Jahren praktiziert. In Deutschland informiert zu dem Thema seit über 10 Jahren ein gemeinnütziger Verein, die „Deutsche Gesellschaft für Angewandte Biostase e.V.“, kurz DGAB. Dort gibt es viele weitere seriöse Informationen zum Thema.