Frag doch den Undertaker

Es hat geknackt, Bestatter fuhr zu schnell

Ein Leser bemängelt das Auftreten und Verhalten eines Bestatters:

Hallo Herr Wilhelm,
ein großes Lob an ihre Seite!
Seitdem mein kleiner Sohn gestorben ist schaue ich häufiger hier und habe manches erfahren.
Mir brennt eine frage unter den Nägeln und ich wüsste gerne ihre Meinung dazu.
Mein Sohn starb ende Dezember im Krankenhaus an einer unbekannten Todes Ursache, die Polizei hat den kleinen daraufhin beschlagnahmt und ein Institut zur Überführung in die Totenhalle beauftragt.
Der Bestatter von diesem Institut kam in Jeans und Leder Jacke durch das Krankenhaus Foyer,den kleinen Sarg unter dem Arm.
Als er fuhr und die Boden Welle mitnahm konnte man bis draußen ein hölzernes Geräusch hören als ob der Sarg aufgegangen wäre oder eben komplett hoch gegangen.
Dieses Geräusch und die Bilder sind fest gebrannt bei mir.

An wen sollte ich mich wenden um dieses meiner Meinung nach unwürdige Verhalten zu melden?

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Gruß

Tritt der Bestatter Angehörigen oder der Öffentlichkeit gegenüber, sollte er sich würdig und anständig kleiden.
Das kann durchaus auch eine schwarze Jeans und schwarze Lederjacke sein. Ich wüßte so etwas so würdig zu tragen, daß es nicht anstößig wirken würde.
Wenn Bestatter aber Verstorbene in Krankenhäusern oder Altenheimen abholen, tun sie dies oft über den Hof am Lieferanteneingang bzw. eine speziellen Zufahrt für Bestattungswagen. Dafür ziehen sie sich dann oft keinen Anzug an, weil sie normalerweise niemand sieht.

In den Bestattungswagen gibt es verstellbare Sperren zur Arretierung des Sarges. Diese sind auf große Särge ausgelegt, sodaß sich kleine Särge oft nicht ausreichend damit befestigen lassen.
Wir haben dann einen Spanngurt oder Klötze genommen, um eine Ladungssicherung vornehmen zu können.
Selbst ein kleiner Sarg kann im Falle einer Vollbremsung eine enorme Wucht entwickeln. Deshalb ist es schon im Eigeninteresse angebracht, die Ladung korrekt zu sichern.

Wir haben extra nochmal eine Verzurrung für unseren Bestatterkoffer im unteren Teil des Wagens angebracht, weil die beim Überfahren von Bordsteinen oder Bodenwellen immer umfiel und ein lautes Geräusch verursachte.

Ich bezweifle, daß beim Überfahren einer Bodenwelle der Sarg aufgegangen ist.
Es könnte sein, daß der Sarg ein bißchen geholpert hat, aber das macht ihm nichts aus.

Ich verstehe, daß Sie noch viel über den Tod ihres kleines Sohnes nachdenken und die Vorgänge minutiös Revue passieren lassen.
Da bleiben einem dann vor allem negativ erscheinende Punkte besonders in Erinnerung und man bleibt an diesen förmlich haften.
Man hat dann auch nicht eher Ruhe, bis auch diese Punkte geklärt sind.

Zur Klärung kann aber letztlich nur der Bestatter selbst beitragen. Den sollten Sie einfach mal fragen, ob und was da passiert sein könnte.
Ich bin mir sicher, daß er sie beruhigen kann.
Daß Ihnen seine Kleidung nicht gefallen hat, können Sie ruhig auch einmal freundlich ansprechen, vielleicht zieht er ja eine Lehre daraus.

Aber bitte, der Bestatter kann nichts dafür, daß ihr kleiner Sohn verstorben ist, er kann auch nichts dafür, daß die Polizei ihn beauftragt hat.

Eventuell befriedigt und beruhigt es Sie ja, wenn Sie dem Auftraggeber, also der Polizei mitteilen, daß Sie mit der Auswahl des Bestatters nicht ganz zufrieden waren.

Eine Stelle, bei der man sich generell über Bestatter beschweren kann, gibt es nicht. Manche Bestatter, aber längst nicht alle, gehören einem Berufsverband an. Da könnte man seine Beschwerde ggfs. auch vorbringen.

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(©si)