Am 20. März 2025 verstarb Eddie Jordan, eine der markantesten Persönlichkeiten des internationalen Motorsports, im Alter von 76 Jahren im Kreise seiner Familie in Kapstadt, Südafrika. Mit seinem Tod verliert die Motorsportwelt eine außergewöhnliche Figur, deren Einfluss auf die Formel 1 und die Rennsportgemeinde weit über bloße sportliche Erfolge hinausreicht.
Edmund Patrick „Eddie“ Jordan wurde am 30. März 1948 in Dublin geboren. Ursprünglich begann er seine berufliche Laufbahn bei der Bank of Ireland. Doch ein Bankenstreik im Jahr 1970 führte ihn nach Jersey, wo er erstmals intensiv mit dem Motorsport in Kontakt kam. Schnell entdeckte Jordan seine Leidenschaft für den Rennsport, zunächst im Kartbereich, wo er bereits 1971 die irische Kartmeisterschaft gewinnen konnte. Ab 1974 sammelte er Erfahrungen in der Formel Ford, bis ihn ein schwerer Unfall 1976 zwang, seinen weiteren Weg im Rennsport neu zu überdenken.
Doch Eddie Jordan ließ sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Nach seiner Genesung gewann er 1978 die irische Formel-Atlantic-Meisterschaft und trat anschließend in der britischen Formel 3 sowie sporadisch in der Formel 2 an. Sein Versuch beim legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1981 endete jedoch mit einem technischen Defekt.
Ende 1979 beendete Jordan aufgrund zunehmender finanzieller Herausforderungen seine Karriere als aktiver Fahrer und gründete sein erstes eigenes Team, Eddie Jordan Racing, das vor allem in der britischen Formel-3-Szene aktiv wurde. Schnell erwarb sich das Team einen ausgezeichneten Ruf, vor allem durch die Förderung junger Talente wie Martin Brundle, Johnny Herbert und Jean Alesi, die in den folgenden Jahren bedeutende Erfolge feierten.
1990 wagte Jordan den entscheidenden Schritt und gründete das Jordan Grand Prix Team, das von 1991 bis 2005 insgesamt an 250 Formel-1-Rennen teilnahm. Die Ära Jordan in der Formel 1 war geprägt von mutigen Entscheidungen, markanten Persönlichkeiten und ikonischen Momenten. Prominente Fahrer wie Michael und Ralf Schumacher, Damon Hill, Rubens Barrichello und Heinz-Harald Frentzen fuhren für Jordan, was den Rennstall zu einem wichtigen Akteur in der Motorsportgeschichte machte.
Abseits der Rennstrecke wurde Eddie Jordan bekannt für seine auffällige Persönlichkeit: seine extravaganten Brillen, provokanten Aussagen und seine Vorliebe für glamouröse Auftritte trugen maßgeblich zu seiner weltweiten Bekanntheit bei. Dabei waren es oft gerade diese exzentrischen Züge, die ihn bei Fans und Medien gleichermaßen beliebt machten.
Nach dem Verkauf seines Rennstalls 2005 blieb Jordan weiterhin medial aktiv und engagierte sich als Experte für die BBC sowie als Co-Autor für Motorsport-Kolumnen. Daneben setzte er sich auch für soziale Projekte ein, insbesondere für krebskranke Kinder, und erhielt dafür 2012 die Auszeichnung zum Officer des Order of the British Empire (OBE).
Im Dezember 2024 informierte Eddie Jordan in seinem Podcast „Formula for Success“ die Öffentlichkeit über seine Krebserkrankung. Sein offener Umgang mit der Diagnose war typisch für einen Mann, der sich Zeit seines Lebens nie versteckte und immer ehrlich und direkt blieb.
Eddie Jordan hinterlässt seine Ehefrau Marie, mit der er in Oxford lebte, sowie vier Kinder. Neben seiner Liebe zum Motorsport war Jordan passionierter Musiker und Schlagzeuger in der Band „Eddie & The Robbers“.
Mit Eddie Jordan verliert die Motorsportwelt nicht nur eine außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch einen mutigen Visionär, der die Formel 1 nachhaltig geprägt hat. Sein Vermächtnis wird in Erinnerung bleiben.
- eddie-jordan: Curt Smith from Bellevue, WA, USA - CC BY 2.0, wikimedia.org
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Eddie Jordan, Formel 1