Heute Morgen war ich schnell in der Metr*, weil ich noch einige Kisten Sekt kaufen mußte. Die Trauerfeier von Kalli hat da was losgetreten. Es ist dies schon die zweite Trauerfeier, bei der es anschließend ein Glas Sekt gibt. Das ist eine Entwicklung, die ich nicht vorausgesehen habe. Normalerweise dauert es Jahre, bis sich an den gewohnten Bestandteilen unserer Trauerkultur auch nur Kleinigkeiten ändern und irgendwelche neuen Ideen etablieren.
Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, und entsprechende Fragen haben nichts erbracht, wie die erste Familie nach Kalli und Röschen darauf gekommen ist. Jedenfalls wollten sie das so haben. Ihr Argument: So ein Glas Sekt lockert und munter auf, das wäre genau das Richtige an einem so traurigen Tag.
Bei Röschen, der eine bunte und fröhliche Trauerfeier für seinen Kalli gewollt hatte, war das für mich nachvollziehbar, aber bei einer ganz herkömmlichen Trauerfeier? Nun denn, des Menschen Wille ist sein Himmelreich, sagt der Chinese, warum also nicht?
Auf jeden Fall ist es jetzt schon das zweite Mal, daß ich Sekt kaufen muß.
Aber das wollte ich gar nicht erzählen, sondern das hier:
Ich komme also aus dem Großverbrauchermarkt raus und lade mein Zeug in den PKW, da fällt mein Blick auf einen silbernen Volkswagen-Bus. Ein Bestattungswagen der „Pietät Eichenlaub„. Was machen die denn da? Die laden haufenweise eingeschweisste Nackensteaks ein, hinten in den Laderaum. Schnell noch ein paar Kisten Cola und Bier…
Die werden Betriebsfeier haben oder sowas.
Na, da bin ich froh, dass die mich nicht zu ihrem Fest eingeladen haben.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: appetit, guten
Warum kaufen Eichenlaubs im Metr*?
Irgendwie… wird mir grad ganz anders…
Das ist ja wirklich eklig!
Ob eingeschweisst oder nicht, das ist nun wirklich unter aller Sau!
@Kai: Was hast du gegen Nackensteaks?
Naja, tot ist tot
trotzdem irgendwie eklig wenn man weiß was da an der Stelle sonst transportiert wird
Ich glaube das bezog sich darauf, dass die Nacksteaks im Laderaum transportiert wurden 😉
@Björn
Lass dir doch einfach mal deine Fleischwaren in einem Bestattungswagen liefern und beobachte dann die Reaktion deiner Kunden. 😉
Tot ist Tot 😀
Okay, da fehlte ein kleiner Ironieanzeiger: 🙂
Solang sie nicht beim Ausladen die Wagen verwechseln…
Sekt?
Bei mir sollte es das "Original" geben.
Champagner für alle!
Klar, du musst es ja auch nicht mehr zahlen 😉
@Björn: Gegen Nackensteaks habe ich gar nichts. Aber gegen Bestatter, die Nackensteaks in Leichenwagen transportieren, habe ich dann doch was… Nur leider nichts wirksamen…
@WO:
Ich möchte auch kommen. Nicht wegen dem Champagner sondern um dir zu winken 🙂
Wirds bei dir ne Seebestattung?
Vielleicht sollte man denen mal ne Mülltüte in den Laderaum werfen. 😉
@Jule
Doch kann ich das bezahlen! Kann ja eine Sterbegeldversicherung abschliessen 🙂
@Angel
Schön wäre es, Dich vorher kennen zu lernen 😉
Und ja – mein letzter Turn auf hoher See….
Habt euch mal nicht so… Meine heiße Pizza hatte ich auch immer hinten drin… 😀 (Kam leichter dran, nachdem der Wagen in der Garage stand)
Aber Spaß beiseite, ich "darf" das ja als Privatleichenwagenfahrerin. Wenn ich einen Professionellen sehen würde, der Lebensmittel in den Sargraum lädt, dann wäre ich bestimmt auch "not amused"!
So lange es nicht das Fleisch ist, das bei mir auf dem Teller landet, kann es auch direkt im Sarg tranportiert worden sein…
http://www.smirr.de/
Hoppla, da wurde was abgeschnitten.
Irgendwie unheimlich *g*
@WO:
Du kennst mich besser als viele andere Menschen 😉
Aber irgendwann im Leben läuft man sich einmal über den Weg…ganz anonym, ohne sich eines Blickes zu würdigen, weil man sich nicht erkennt, fürchte ich.
Gibts da nicht analog zu Krankenwagen irgendwelche Gesetze oder Verordnungen, die den Transport von Lebensmitteln verbieten?
Ich bin zwar auch nicht gerade angetan von der Vorstellung, das essen zu müssen, aber gut, für die Eichenlauber wirds o.k. sein. Auch andere Leute transportieren Lebensmittel oft mal im Kofferraum, wo auch schon mal Holz drin war. Rein technisch also kein Grund zur Panik.
Was für mich viel schlimmer ist: Was müssen sich denn die Leute denken, die das außer dem Undertaker noch gesehen haben?
Ob das eine erfolgreiche Marketing-Strategie ist, wage ich zu bezweifeln…
Vielleicht hat die Kette jetzt auf Gastronomie umgestellt? 😉 Mit "morbidem" Lieferservice.
Das würde auch eine optimal ausgenutzte Logistik bedeuten:
"Pizza-Eichenlaub" der neue Bringdienst. Und auf dem Rückweg steht dann wieder "Pietät-Eichenlaub" am Wagen, damit dieser nicht "leer" fahren muss.
🙂
Es handelte sich um Gammelfleisch. Von daher gesehen war der Transport OK.
@Angel
Erkennungszeichen? *lach*
Das war Ekelfleisch. Das muß nach neuesten Bestimmungen (EU-Recht) ins Krematorium gebracht werden und ordnungsgemäß verbrannt werden. Da hat Eichenlaub wohl ne Marktlücke aufgetan.
@undertaker: eine Firma "Grabmale Eichenlaub" gibt's übrigens wirklich. Bin letzthin zufällig dran vorbeigefahren. Einfach mal Google nach "eichenlaub grabsteine" suchen lassen. 🙂
Das *wirklich* kuriose daran ist, dass die Firma sich nicht einen coolen Namen ausdenken wollte, sondern die Eigentümer tatsächlich mit Nachnamen "Eichenlaub" heissen.
Und selbstverständlich haben die nichts mit der fiktiven Pietät Eichenlaub zu tun.
Cheers
tadzio
[…] Diese Woche sagte der Bestatterblog: […]
Ihr seid mir die richtigen. Das Fleisch ist eingeschweißt und die Toten werden in Särgen im Auto befördert. Kann mir nicht vorstellen, daß man an dem Fleisch irgendwelche Verunreinigungen (aus dem Wagen) nachweisen könnte. Außerdem dürfte der Bestatterwagen sicherlich regelmäßig gereinigt werden.
Andererseits rennt man in Deutschland am liebsten zum Discounter oder Supermarkt und kauft dort Fleisch, über dessen Herkunft und Alter man nicht viel weiß (ganz zu schweigen, womit (Tiermehl, Medikamente) die bedauernswerten Viecher gefüttert werden). Vielleicht mußte der Azubi gerade mal wieder neue Etiketten mit neuen Haltbarkeitsdaten draufkleben…
Und welche Qualität der Döner hat, der sich so großer Beliebtheit erfreut, will lieber auch keiner so ganz genau wissen.
Es kann gar nicht billig genug sein, denn Geiz ist ja bekanntlich geil.
Aber andererseits schreit Ihr "Igitt", wenn luftdicht abgepacktes Fleisch im Bestatterwagen mitfährt. Lächerlich.
Richtig.
Im übrigen sind die argentinischen Steaks von der Metr* ganz hervorragend. Nur etwas grösser abgepackt, da lohnt der Sammelkauf 🙂
Die Kunst des Metzgers ist es, aus Fett und Wasser Geschmack zu machen.
Wie sagt man so schön: "Screenshot or it didn't happen" 😉
Ansonsten stimme ich noch dem Metzger zu.
Na ja, die einen kredenzen Sekt nach einer Trauerfeier, andere machen anschließend ein Barbecue…! 😉
@Norbert:
Nee, nee, es ist die Kunst des KOCHS, daraus etwas geschmackvolles zu machen.