Am späten Nachmittag hechelte sich gestern noch ein Mann in unsere Büros und sprudelte hastig heraus, seine Frau sei gestorben, er müsse sich jetzt um alles kümmern, ganz schnell mal eben bei uns vorbeischauen, er habe nur ganz wenig Zeit, müsse ganz schnell weiter, jetzt hänge ja alles wieder nur an ihm.
Er möge sich doch erst mal setzen, mal tief Luft holen, ein Glas Wasser trinken, bat ich ihn und dann erklärte ich ihm, was wir als Bestatter so alles erledigen und fragte ihn, was er denn jetzt noch alles machen will.
„Äh… nix. Ich dachte, ich muss das alles machen.“
In dem Punkt konnte ich ihn beruhigen, dann gingen wir mal gemeinsam die Liste der zu erledigenden Dinge durch und ich ließ ihm so Einiges zu tun. Mir schien, daß es ihm gut tun und helfen könnte, wenn er ein paar Laufereien zu erledigen hätte.
Zum Gärtner die Blumen aussuchen, auf dem Friedhof das Grab aussuchen und zum Pfarramt die Termine machen und mit dem Pfarrer sprechen. Damit hat er für’s Erste genug zu tun.
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Das erlebe ich auch häufig, dass Menschen, stehen sie plötzlich vor einem vermeintlich riesigen Wust unklarer Aufgaben, völlig aufgelöst sind und anfangen wild drauflos zu organisieren. Sie haben ja nur selten erfahrung darin. Hat man ihnen geholfen ein wenig Übersicht über das zunächst Wichtige und das weniger Dringliche zu bringen, sie ein paar Schritte unterstützt, die wichtigsten Fragen erklärt, werden sie ruhiger und können sich wieder auf den eigentlichen Verlust eines Angehörigen besinnen.
Ich denk da immer: „Erst mal Gas weg, dann schaun wer mal.“
Rena
16 Jahre zuvor
Wenn man das erste Mal eine Beerdigung „organisieren“ muss, dürfte man wohl schon leicht in Panik verfallen. Ich glaub ich hätte auch im Hinterkopf, dass alles an einem Tag erledigt werden müsste. Gut, wenn der Bestatter einen dann etwas bremsen und ein paar „Aufgaben“ abnehmen kann
anita
16 Jahre zuvor
Als mein bester Freund gestorben ist, hat es gut getan, ein paar Dinge zu organisieren.
Ich musste nicht soviel nachdenken.
Und hatte das Gefuehl, dass ich nach seinem Tod noch was fuer ihn tun kann.
Solange ich organisiere, hab ich das Gefuehl, etwas Unberechenbares im Griff zu haben.
Es ist furchtbar, wenn jemand einfach stirbt und man kann nichts tun, auf einmal isser weg. Dann tut es gut, wenigstens ein bischen was im Griff zu haben und nicht ganz hilflos dem Schicksal ausgeliefert zu sein.
Wir waren vor zwei Wochen ganz froh, dass uns die Organisiererei abgenommen wurde – aber das ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden.
blackangel
10 Jahre zuvor
Mir ist es wichtig wenn ich die beerdigung organisieren kann so tu ich zumindest etwas gutes für meinen verstorbenen angehörigen und erfülle ihn sein letzten willen so komme ich auch ein klein wenig mit meiner trauer zurecht auch wenn es schwer ist dies zu organisieren
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Ich denk da immer: „Erst mal Gas weg, dann schaun wer mal.“
Wenn man das erste Mal eine Beerdigung „organisieren“ muss, dürfte man wohl schon leicht in Panik verfallen. Ich glaub ich hätte auch im Hinterkopf, dass alles an einem Tag erledigt werden müsste. Gut, wenn der Bestatter einen dann etwas bremsen und ein paar „Aufgaben“ abnehmen kann
Als mein bester Freund gestorben ist, hat es gut getan, ein paar Dinge zu organisieren.
Ich musste nicht soviel nachdenken.
Und hatte das Gefuehl, dass ich nach seinem Tod noch was fuer ihn tun kann.
Solange ich organisiere, hab ich das Gefuehl, etwas Unberechenbares im Griff zu haben.
Es ist furchtbar, wenn jemand einfach stirbt und man kann nichts tun, auf einmal isser weg. Dann tut es gut, wenigstens ein bischen was im Griff zu haben und nicht ganz hilflos dem Schicksal ausgeliefert zu sein.
Wir waren vor zwei Wochen ganz froh, dass uns die Organisiererei abgenommen wurde – aber das ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden.
Mir ist es wichtig wenn ich die beerdigung organisieren kann so tu ich zumindest etwas gutes für meinen verstorbenen angehörigen und erfülle ihn sein letzten willen so komme ich auch ein klein wenig mit meiner trauer zurecht auch wenn es schwer ist dies zu organisieren