Mein Vater ist schwer erkrankt und wird vorraussichtlich das nächste Jahr nicht überleben. Es kann mich „morgen“ unvorbereitetet treffen. Ich bin im Besitz eines So.KfZ Bestattungsfahrzeuges und die Beschaffung eines Verbrenners über einen Bekannten gestaltet sich problemlos. Daher würde ich die Bestattung gerne komplett selbst machen.
Es soll eine Einäscherung erfolgen und die Urne in einem Bestattungswald beigesetzt werden. Wie trete ich gegenüber dem Krematorium (ein privates) auf? Händigen die mir die Urne aus? Wie trete ich gegenüber Bestattungswald auf? Soll ich mich als Bestatter ausgeben? Welche Unterlagen benötigt das Krematorium außer dem Leichenschauschein gelb?
Ich habe (noch) keinen Gewerbeschein als Bestatter. Soll ich diesen einfach beantragen, um allem aus dem Wege zu gehen?
Normalerweise schreiben die Bestattungsgesetze nicht vor, daß man vollberuflicher Bestatter sein muß, um die notwendigen Schritte selbst durchführen zu können.
In vielen Fällen wird der Verstorbene direkt am Sterbeort eingesargt und dann mit dem Bestattungswagen zum Krematorium gefahren.
Die Leichenschaupapiere vom Arzt nimmt man, um den Sterbefall beim Standesamt und mit der von dort erhaltenen Sterbeurkunde dann beim Friedhofsamt anzuzeigen. In manchen Kommunen ist es erforderlich, daß der Sarg mit dem Verstorbenen (natürlich gegen eine Gebühr) noch einmal auf einem Friedhofs vorgeführt wird, damit ein kommunaler Bediensteter noch einen Blick in den Sarg werfen kann.
Ob man Ihnen die Urne aushändigt, wage ich zu bezweifeln, diese wird vom Krematorium meist direkt zum Büro des Bestattungswaldes gesandt.
Bei einem privaten Krematorium könnte das eventuell etwas lockerer, aber u.U. auch besonders streng gehandhabt werden.
Ihr Weg sollte Sie zu einem Bestatter vor Ort führen, mit dem Sie sich unterhalten und erfragen, welche Papiere und Wege in Ihrer Kommune bzw. am Sterbeort notwendig werden. Das ist zwar im Prinzip alles kein Hexenwerk, aber in manchen Städten hat sich die Verwaltung irgendwelche Besonderheiten einfallen lassen.
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Aber nicht hinterher in die Eieruhr rieseln lassen.
Ich wünsche dem Fragesteller viel Kraft für die nächste Zeit. Meine Hochachtung für diese Pläne!
Mir kommt spontan eine Frage: Wenn ich einen Leichenwagen privat besitze, der den erforderlichen Vorraussetzungen eines Bestatters entspricht, ich aber kein Bestatter bin, dann darf ich damit einen Verstorbenen (im Sarg natürlich) transportieren?
„Welche Unterlagen benötigt das Krematorium außer dem Leichenschauschein gelb?“
die Leiche sehr zeitnah in das Krematorium auch mitzubringen, fände ich gut. Vielleicht vorher noch einen Termin vereinbaren und noch Anlieferungszeiten (nicht Öffnungszeiten!) vorher erfragen. Damit Du die Leiche Deines Vaters (liebe Grüße unbekannterweise übrigens an Deinen Vater – der wohl immer noch lebt – vom Petrus!) zuverlässig anliefern kannst.
je nach Krematorium kannst Du dann auch noch vielleicht zuschauen, da.
Aber, wie oben schon beschrieben: erst mal telefonieren!
Dir und Deiner Familie wünsche ich ein langes Leben, und allzeit satt zu essen.
(nicht erschrecken: so sagt man in China, das habe ich da gelernt).
Der Trend zum DIY – demnächst gibt es dann auch Särge bei Obi und einen Leichenwagen zum Mieten… =:-O
Vielleicht sollte man den Verstorbenen (Wenn es so weit ist) in den Niederlanden einäschern lassen, die scheinen dort etwas lockerer zu sein als die Deutschen