Fundstücke

Jetzt neu: Walbestattung

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Da flattert mir heute eine Werbemail ins Haus, in der jemand verschiedene Bestattungsarten anbietet.
Stutzig wurde ich bei der Position Nr. 12, der „anonymen Walbestattung“.

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Ich mach das hier ja jetzt schon ein paar Jahrzehnte, aber ich muß gestehen, von einer Walbestattung habe ich auch noch nicht gehört.

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Es gibt Vogelbestattungen, Seebestattungen, Erd- und Feuerbestattungen, Himmelsbestattungen und Ballonbestattungen. Aber im Wal?

Nun gut, die Menschen sind findig und ständig erfindet in der Bestatterbranche jemand etwas Neues. Warum nicht also auch die Walbestattung?

Ich könnte mir das so vorstellen, daß man den Verstorbenen auf der Barke der Ewigkeit, einem kleinen Kahn aus algenbasiertem Esspapier, in das weit geöffnete Maul eines Beisetzungswals schwimmen läßt.
Unter den Klängen einer bekannten Walkampfmusik (sic!) schließt der Wal dann sein mächtiges Maul, umkreist das Schiff mit den Angehörigen zwei- bis dreimal feierlich und taucht dann majestätisch in die Tiefe ab.

Da die in Frage kommenden Wale aber alle Planktonfresser sind, wird der Wal den Leichnam nicht verdauen können.
Es besteht also mithin die Gefahr, daß er den Verstorbenen in großer Tiefe ausspeit.
Weiterhin würde das bedeuten, daß der Leichnam nach wenigen Minuten durch den noch in ihm befindlichen Sauerstoff wie ein Korken in die Höhe schießt und schließlich in den Wogen dümpelt.

Immerhin es gibt Leute in der Bestattungsbranche, die so etwas anbieten, vielleicht beschweren sie den Toten ja, damit er nach dem Ausspeien unten bleibt.
Übrigens ist es falsch, von einer Walfischbestattung zu sprechen, da Wale bekanntlich zu den Säugetieren zählen und keine Fische (Schulzsprech: Fiche) sind.

Ob es sich bei den Beisetzungswalen um wilde oder etwas dressierte Tiere handelt, kann ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen Ich warte ab, bis mich einer der Anbieter der Walbestattung mal zu einer solchen Zeremonie einlädt.
Dann weiß ich mehr und werde selbstverständlich hier exklusiv darüber berichten.

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    In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
    Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. August 2017

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    29 Kommentare
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    Georg
    7 Jahre zuvor

    Ahab lässt grüßen

    Winnie
    7 Jahre zuvor

    Prust, ich pack mich ein und schmeiß mich weg. Das nenn‘ ich mal Walerfolg. 😉

    turtle of doom
    7 Jahre zuvor

    Hier liegst du völlig falsch, lieber Undertaker.

    Nein, der Leichnam wird auf einen schönen Strand gelegt, walweise während einem bezaubernden Sonnenuntergang, und die Karkasse wird mit Dynamit entsorgt…

    https://www.youtube.com/watch?v=8Vmnq5dBF7Y

    turtle of doom
    Reply to  turtle of doom
    7 Jahre zuvor

    In Österreich wurden die Verblichen nicht mühselig an einen Strand gekarrt – denn seit 1918 gibts ja auch keine k. u. k. Kriegsmarine mehr – sondern bereits auf der Alp gesprengt: https://de.wikipedia.org/wiki/Sprengung_verendeter_Rinder

    Spor
    Reply to  turtle of doom
    7 Jahre zuvor

    @turtle of doom:

    Und ich dachte, die Wale explodieren ganz von allein:

    Spor
    Reply to  Spor
    7 Jahre zuvor
    turtle of doom
    Reply to  Spor
    7 Jahre zuvor

    @Spor: Kommt darauf, was und wo sie zuletzt gegessen haben.

    Meinem letzten Wal ist das nicht passiert.

    Christian
    7 Jahre zuvor

    Gut zu wissen das es Menschen gibt die sich Gedanken machen, wie man seinen Hauswal richtig bestattet.

    Man will ja auch nichts falsch machen.

    Ingrid Hoerner
    7 Jahre zuvor

    Ich lache mich gerade schlapp, denn da scheint es niemanden in den Sinn gekommen zu sein, dass es sich um die Auswüchse des Tippfehlerteufelchens gehandelt hat. 😀

    Lochkartenstanzer
    Reply to  Ingrid Hoerner
    7 Jahre zuvor

    @Ingrid Hoerner:

    Da täuschen sie sich aber. Das kann kein Tippfehler sein, denn Walbestattungen sind ein wichtiger Bestandteil von Bestattungsriten auf der ganzen Welt, sozusagen international. Wie soll man denn sonst die lieben Haustierchen entsorgen?

    Winnie
    Reply to  Peter Wilhelm
    7 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm: Wer den Wal hat, hat die Qual.

    Winnie
    Reply to  Ingrid Hoerner
    7 Jahre zuvor

    @Ingrid Hoerner: Zitat: Ich lache mich gerade schlapp, denn da scheint es niemanden in den Sinn gekommen zu sein, dass es sich um die Auswüchse des Tippfehlerteufelchens gehandelt hat. Hallo, Frau Hoerner-Tipp-Fehler-Teufel. Retoure. Es heißt „niemandem“. Glauben Sie wirklich, alle hier Lesenden und Schreibenden sind sooo dooof? Au man. Schon mal auf die Idee gekommen, dass manche prinzipiell mit „Unbelehrbaren“ nur so eine Art Mitleid haben und sie einfach gewähren lassen?!? Hier in BG gibt es sogar Bestattungen (eigentlich nur), wo die Verstorbenen bis direkt ans Grab im offenen Sarg getragen werden. Erst dann, wird letzterer geschlossen. Das ist etwas, was ich prinzipiell gruselig finde. Zumindest solange, bis ich irgendwie real verstehe, das die nun verschlossene (Deckel drauf) Person wirklich tot ist. Sie, wissen nichts, außer Ihrer Dummschwätzigkeit. Sind Sie vielleicht die oft erwähnte Nüssel-Rüffelschweiß aus diesem Blog. Nein, war nur ein Scherz. Die ist ja schon Vergangenheit. 😉 Ok, haken wir’s ab. 😉 😉 Oh Herr, herzlichen Dank für das große Glas Whiskey heute, dass mich dazu gebracht hat, diesen Satz zu schicken. Ich… Weiterlesen »

    der kleine Tierfreund
    7 Jahre zuvor

    …eine Haibestattung würde für deutlich mehr Spannung sorgen – hätte ich die Wahl,würde ich das vorziehen.Ansonsten kaufe ich ein D, und lege mich unter eine Birke… 😉

    Spor
    Reply to  Peter Wilhelm
    7 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:

    Bestattung von Birken nur als Kremation im hauseigenen Kamin.

    der kleine Tierfreund
    Reply to  Peter Wilhelm
    7 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm: Baumbestattungen sind aus ethischen Gründen verboten. Es hätte so was kannibalisches an sich,habe ich mal in der Baumschule gelernt.

    Ismael
    7 Jahre zuvor

    Das Tote Meer erhielt vermutlich eine Seebestattung.

    turtle of doom
    Reply to  Ismael
    7 Jahre zuvor

    @Ismael: Du bist jung. Als ich das Gewässer besuchte, lag es noch im Sterben.

    Mun
    7 Jahre zuvor

    „Da die in Frage kommenden Wale aber alle Planktonfresser sind“… hm…
    ich glaube, da irrt der Herr Bestatter, wo wir ohnehin schon bei Ahab sind. Pottwale sind durchaus keine Plankton-Fresser und vermutlich groß genug für die geeignete Wal-Bestattung. Allerdings bin ich nicht sicher, ob der in Frage kommende zu Bestattende in einem Stück geschluckt werden könnte.
    Eine Zerteilung verhagelt einem dann leider doch einen großen Teil des Spaßes, nicht wahr?

    Mun
    Reply to  Peter Wilhelm
    7 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:
    Ist das dann ihre Wahlheimat oder ihre Walheimat?

    MsTaxi
    7 Jahre zuvor

    Ich verstehe überhaupt nicht, warum nicht von vornherein klar war, dass das mit dem explosiv filetierten Wahl schief gehen musste. Hat denn noch niemals jemand von den Verantwortlichen einen extrem dick belegten Burger durch einen herzhaften Faustschlag auf den selbigen verzehrfähig zu machen gesucht? 🙂

    walhelfer
    7 Jahre zuvor

    Der Verstorbene wird natürlich vorher eingeäschert.

    Die Asche kommt dann natürlich in eine …. Walurne!

    Roland
    7 Jahre zuvor

    Ich hätte bei „Walbestattung“ irgendwie spontan an das altgermanische „Wal“ gedacht, bekannt aus der Kombination „Walhalla“, was ja keineswegs eine große Halle für Wal-Treffen ist.
    Auch wenn ich en détail nicht so recht weiß, was ich mir darunter vorzustellen hätte, denke ich, daß das dann doch wohl nur Krieger betrifft, die im Kampf gefallen sind.
    Aktuell bei uns mal keine wirklich große Zielgruppe, selbst wenn man den Arbeitskampf dazurechnet.
    Aber wenn es tatsächlich um die Bestattung in einem Wal gehen sollte: Vorsicht, bereits in biblischer Zeit war bekannt, daß diese Viecher integrierte Menschen auch schon mal unversehrt ausspucken. Und dann stellt sich natürlich als erstes die Frage, ob man die Bestattungskosten zurückerstattet bekommt.

    Roland
    7 Jahre zuvor

    Frauen, die sich um tote Wale kümmern, sind übrigens, analog zu Maniküren und Pediküren, bekannt als Walküren.

    7 Jahre zuvor

    Da bin ich heilfroh, das mein armer Wellensittich früh genug starb, ihn konnte ich unbemerkt im Garten meiner Eltern bestatten, eine Wellensittichbestattung hat also nicht großartig statt gefunden, bei Wal dachte ich auch erst muß Wald heißen, gibt Sachen, die sollte man verbieten lassen…Tote sind doch nicht zum Herumspielen da…

    Gerda
    7 Jahre zuvor

    Peter, Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, manchmal kriege ich auch solche Werbemails, die mich stutzig machen. Bevor ich diesen Artikel gelesen habe, wusste ich nicht, dass es so viele Arten der Bestattung gibt, z. B. Vogelbestattungen, Seebestattungen, Erd- und Feuerbestattungen, Himmelsbestattungen und Ballonbestattungen. Aber im Detail war für mich auch noch zu wundern, dass es noch die Walbestattung gibt. Ich bin für diesen Artikel dankbar, als die Info sehr interessant ist, ich glaube, dass ich meine Bestattung in der Zukunft und Testament überlegen muss, wo und wie meine eigene Bestattung stattfinden wird.

    Andreas Stecker
    7 Jahre zuvor

    Ich hatte keine Ahnung, dass Walbestattung überhaupt existieren könnte. Es hört sich an, als käme es von einem verrückten Traum, den Jemand hatte und der dachte es wäre eine gute Idee. Sehr interessant. VG




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