Joy Fleming ist tot.
Joy Fleming, bürgerlich Erna Liebenow geb. Raad, in erster Ehe Strube (* 15. November 1944 in Rockenhausen; † 27. September 2017 in Hilsbach), war eine deutsche Jazz-, Blues- und Schlagersängerin.
Mit 14 Jahren gewann sie einen Schlagerwettbewerb mit dem Lied Ciao, Ciao Bambina. Nach einer Lehre sang sie mit 16 Jahren Jazz und Blues in Bars und Kneipen für die in Mannheim stationierten Amerikaner. 1966 gründete sie mit Freunden die Band Joy & The Hit Kids, die 1969 in Joy Unlimited umbenannt wurde.
Ein Fernsehauftritt im Talentschuppen des damaligen Südwestfunks (SWF) brachte ihr 1968 den Durchbruch und machte sie einem breiten Publikum bekannt.
Am 31. Oktober 1970 hatte die von der Gruppe erstellte und neu arrangierte deutsche Fassung des Pop-Musicals Tut was ihr wollt (von Donald Driver, nach William Shakespeares Was ihr wollt) am Mannheimer Nationaltheater Premiere.
Ab 1971 setzte Fleming ihre Karriere als Solosängerin fort und konnte mit dem Neckarbrückenblues, der mit einem Text von Carl J. Schäuble auf Mannemerisch gesungen wird, Erfolg erringen.
Fleming nahm 1975 am Eurovision Song Contest in Stockholm teil. Mit Ein Lied kann eine Brücke sein erreichte sie Platz 17.
1976 heiratete Fleming Bernd Liebenow, der auch ihr Manager wurde. Die Familie zog nach Hilsbach auf einen Bauernhof. Es folgten zahlreiche Tourneen, unter anderem nach Argentinien, in die DDR (1980 zusammen mit dem Jochen-Brauer-Sextett, als eine von wenigen westdeutschen Künstlerinnen), nach Skandinavien, China, mehrmals nach Frankreich und in die damalige Sowjetunion. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Outstanding Award von Tokio.
Für die TV-Show Das Glücksrad sang Fleming 1991 den von Klaus-Peter Sattler komponierten Titelsong und zur Eröffnung des Großen Preises 2005 der Formel 1 auf dem Hockenheimring die Deutsche Nationalhymne.
Fleming saß zusammen mit Stefan Raab und Thomas Anders in der Jury von Raabs Casting-Format SSDSGPS, bei dem ein Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2004 gesucht wurde. Der Sieger dieses Formats, Max Mutzke, gewann auch die Vorentscheidung zum ESC und belegte schließlich den achten Platz für Deutschland.
Zuletzt lebte sie in Sinsheim-Hilsbach mit dem französischen Komponisten und Musiker Bruno Masselon zusammen und betrieb ein eigenes Musikstudio. Joy Fleming starb am 27. September 2017 im Alter von 72 Jahren. Sie hinterlässt drei Kinder, eine Tochter aus erster Ehe mit Strube und zwei Söhne aus der Ehe mit Liebenow. Joy Fleming wurde auf dem Ortsfriedhof von Sinsheim-Hilsbach beigesetzt.
Bild:
Joy Fleming: Von Elya – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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