Guten Abend Herr Wilhelm,
heute war ich am Grab meiner verstorbenen Großmutter.
Dort krabbeln ein Haufen rote Käfer rum. Sie starb Ende 2001. Was ist da los? Ist da was eingebrochen oder liegt das an dem Efeu oder Erde auf dem Grab?
Muss man da etwas gegen machen?Vielen Dank, wenn Sie mir antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Ps: Habe herrausgefunden, das es keine Leichenkäfer oder sowas waren, sondern Feuerswanzen
Du hast Recht, es sind wahrscheinlich Feuerwanzen.
Diese Tiere sind harmlos. In Obstplantagen oder im Garten können sie lästig werden, aber auf dem Friedhof sind sie sicherlich keine Schädlinge.
Sie kommen oft in großen Gruppen vor und zeigen sich dann meist sehr aktiv.
Ich persönlich finde diese Wanzen schön, möchte sie zwar auch nicht im Haus haben, aber da kämen sie vermutlich sowieso nicht hin.
Auf dem Friedhof sind sie fast allgegenwärtig.
Du mußt nichts dagegen unternehmen. Mit den unter der Erde liegenden Verstorbenen haben diese Tiere nichts zu tun.
Als Leichenkäfer werden eine Vielzahl von Käfern bezeichnet, die sich meist bei Verstorbenen, die nicht unter der Erde liegen, nach kurzer Zeit einfinden.
Ist ein Verstorbener erst einmal begraben, wird er nicht von Käfern oder Würmern besiedelt oder gefressen.
Anders mag das aussehen, wenn ein Leichnam lange im Wald oder sonst unter freiem Himmel liegt. Da geht dann die Besiedelung mit Insekten schnell. Auch Tierfraß ist dann ein Thema.
Bei Begrabenen auf dem Friedhof kommt das aber nicht vor.
Oft finden Leute auf den Friedhof seltsam anmutende Knochenteile und haben dann die Befürchtung, diese stammten aus einem der Gräber. In den allermeisten Fällen stellt sich dann aber heraus, daß es sich um Knochen von Kaninchen oder Ratten handelt, die einem Fuchs zum Opfer gefallen sind.
Aber in dem oben beschrieben Fall handelt es sich tatsächlich nur um ganz harmlose Feuerwanzen.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: erde, grab, käfer, Leichenkäfer
Ist es nicht ein weitverbreiteter Glaube, dass begrabene Tote unter der Erde von Würmern „aufgefressen “ werden ? Ist das etwa gar nicht der Fall und sind dann nur körpereigene Bakterien usw. für den Zerfall zuständig ? Ich bin leicht verwirrt…
@Anna: Nein, keine Würmer. Ich habe schon oft darüber geschrieben. In diesem Artikel (es geht zwar um Tierbestattungen) findest Du aber Hinweise zum Thema Tierfraß und Würmer.
http://bestatterweblog.de/wie-begrabe-ich-einen-hund-wohin-mit-dem-toten-haustier/
Hier in Bulgarien gibt es diese witzigen Tierchen zu Tausenden oder eher mehr. Dieses Jahr habe ich nicht so viele gesehen. Vielleicht machen die auch irgendwo Urlaub.
Wenn man sie eine Weile beobachtet, stellt man fest, so gleich sie auf den ersten Blick aussehen, genauso verschieden und unterschiedlich sind sie auch. Mir gefallen sie auch gut wie sie unendlich lange hin- und herwuseln und -laufen.
Nur was die genau machen und warum die ständig herumflitzen, habe ich noch nicht heraus gefunden. Bei Ameisen sieht man ja gelegentlich, wie die was schleppen, aber die hier?
@Winnie: Da die Weibchen nicht sehr lange leben, machen die Feuerwanzenmännchen eigentlich ununterbrochen Sex.
@Peter Wilhelm:
Deshalb interessieren die mich so. Wir haben ein gemeinsames Hobby. 😉 Schade nur, dass meine Frau zurzeit eine entfernte Verwandte ist, die in Deutschland rum lungert. Wie man’s macht, ist es falsch. 😉
Bei uns auf dem Friedhof sind uns auch Massen dieser Feuerwanzen aufgefallen, sodass wir direkt vor Ort gegoogelt haben, was das denn für Viecher sind. Wir haben dann in der Wikipedia zur Gemeinen Feuerwanze gefunden: „Man kann häufig Hunderte von Tieren an sonnigen Plätzen oder am Stammfuß von Linden finden.“ – und in der Tat saßen wir gerade auf einer Bank unter einer alten Linde.
Ich habe im Frühjahr schon mehrfach auf dem Grab unseres Sohnes, gest. Mai 2010, längliche schwarze Käfer mit relativ weichen Körpern gefunden !!! Was ist das und wo kommen die her ??? Ich kann beim besten Willen nicht sagen, dass ich diese Viecher mag . . . ! ! !