Ganz kleinlaut ist Katja heute früh hier eingelaufen und mußte sich gefallen lassen, daß ich ihr sagte, wie blöd ich ihr Verhalten finde. Schließlich bin ich meinen Kunden verpflichtet und es liegt mir fern, die Leute nach Strich und Faden zu verarschen auf den Arm zu nehmen.
Manchmal muß man schwindeln, ja geradezu lügen. Ich kann einer Mutter beispielsweise nicht sagen, daß ihrem minderjährigen Sohn bei einem Unfall der Kopf abgetrennt wurde, wenn ich sehe, daß sie schon so kaum mit der Situation zurecht kommt. Man kann manches einfach nicht in diesem Moment sagen. Manchmal ergibt sich später eine Gelegenheit dazu, manchmal ist es besser, wenn ich das für mich behalte.
Ab und zu muß man auch mal schwindeln, damit Frieden im Karton ist. Und genau das hatte ich doch versucht, um Katja und den Kindern und den Eltern jeweils eine würdige Abchiednahme zu ermöglichen.
„Was kann man denn jetzt noch tun?“ will Katja wissen und ich drücke ihr zunächst einmal den Umschlag mit ihrer Anzahlung in die Hand. „Ich weiß es auch nicht“, sage ich. Ronny ist nicht aufbahrungsfähig, die Art der Verletzungen ermöglicht unter normalen Umständen einfach keine Aufbahrung. Also kann ich Katja auch nicht jetzt am offenen Sarg Abschied nehmen lassen. Bei der Trauerfeier soll sie auf Wunsch der auftraggebenden Eltern nicht teilnehmen. Allein die Kinder sind es, die mich dazu bewegen, zu sagen: „Heute Nachmittag um drei Uhr können Sie kommen.“
„Wirklich?“
Ich nicke und weiß, daß ich mir echt Ärger einhandeln kann, aber was soll ich machen?
„Die Kinder auch?“
Wieder nicke ich.
„Und was ist mit seinen Freunden?“
„Hören Sie, ich ermögliche Ihnen eine Abschiednahme am geschlossenen Sarg, ganz privat, ganz persönlich. Dabei denke ich in erster Linie an die Kinder. Da möchte ich jetzt keinen großen Menschenauflauf.“
„Nur zwei oder drei Personen! Bitte!“
Ich grummele so in mich hinein, verziehe meinen Mund und sage: „Okay, eine halbe Stunde, aber Sie machen keine Reklame mit der Veranstaltung, ja? Und Sie rufen auch nicht Ihre Ex-Schwiegereltern an!“
Sie guckt auf ihre Schuhspitzen und sagt kaum hörbar: „Ich weiß, das war Scheiße…“
„Große Scheiße.“
Sie weint.
Wenn mich was berührt, dann weinende Frauen. Die Tränen einer Frau sind mächtiger als das schärfste Schwert eines Mannes.
Ich geben ihr ein Taschentuch, schlucke und sage: „Also, Sie wissen Bescheid, um 15 Uhr hier bei uns, okay?“
„Danke.“
Ist schon gut…
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: katja, ronny
hmmmm… vielleicht hatten die ex-Schwiegereltern gar nicht so unrecht mit ihrer Aussage, dass diese Frau jeden um den Finger wickeln kann…
Du scheinst zu gut für diese Welt zu sein. Hoffentlich geht das gut. Vielleicht sagen die Kinder aus Versehen irgenndwem irgendwas…
Ich finds gut, dass die Abschiednahme für sie ermöglicht wird. Sonst wärs für sie einfach nur unfair, auch wenn sie andere noch so um den Finger wickelt.
Weinen und Minirock – die Waffen einer Frau. Ob es nun bei Knöllchen ist oder nun hier.
Aber ich denke mal das unser Undertaker hier schon über die Jahre genug Erfahrungen gesammelt hat um geheuchelte Tränen von echten zu Unterscheiden. Ich denke in diesem Beruf hat man es viel mit Leuten zu tun die heute tief traurig und weinend am Sarg stehen und die ja nie über den Verlust hinwegkommen, dann allerdings nach dem Aufteilen des Erbes dicke Hose auf Malle machen.
undertaker, hast du dich mittlerweile geoutet? eine deutsche tageszeitung verbreitet nämlich gerade deinen vollen namen 😐
oh, googeln hilft. x) da hat wohl jemand bei der "zeitung" nicht richtig recherchiert, sondern mal schnell den namen aus dem impressum herauskopiert.
Und in welcher Zeitung soll das sein?
Die Bild, wenn man sie denn Zeitung nennen kann.
Link: http://www.bild.t-online.de/BTO/kolumnen/2007/10/…
Der Link stammt übrigens aus einem anderen Blog. Bild fasse ich aus Prinzip nicht einmal an. 😉
http://www.bild.t-online.de/BTO/kolumnen/2007/10/…
(ziemlich unten)
naja, was will man auch von bild erwarten 😉
Neee, schaut mal hier ins Impressum.
Das ist (wohl) nicht der Name vom undertaker sondern nur des Ansprechpartners (der die Rolle des Admin hier übernommen hat)
Lies mal die paar Beiträge über deinem. Diese Erkenntnis habe ich nämlich auch schon gewonnen. 😉
Naja, also auch wenn das wohl schon einige gedacht haben. Ich denke, ich habe das Rätsel um die Identität für mich aufgeklärt, bzw. auf 2 Namen (Bestattungshäuser) eingrenzen können.
Na, das ist doch schön für Dich.
Aber doch eigentlich ziemlich latte, oder?
Dann pass mal auf, dass die Schwiegertochter in einem Anfall von geistiger Umnachtung mit einem spitzen Gegenstand "Katja was here!" auf den Sarg ritzt! 😉
.. nicht mit einem …
@Britta: Nein 🙂
@Armin: *g* In die Richtung hab ich vorhin auch schon ein wenig gedacht. Aber der Erzählung nach zu urteilen hat sie ja nun ein bisschen aus ihrem Fehler gelernt… hoffentlich
Gebt's auf. Das ist vertane Zeit. Nichtmal das Unternehmen trägt meinen Namen. Ich habe es vom Schwiegervater übernommen und den alten Unternehmensnamen beibehalten. Es hilft also auch nichts, nach Beerdigungsinstituten mit "Thomas" im Firmennamen zu suchen.
Wer meint, den Volltreffer gelandet zu haben, soll mich bitte kontaktieren. Ruft aber bitte nicht wild in der ganzen Republik irgendwelche Leute an und schreit denen "Hallo Undertaker, ich hab' Dich!" in die Ohren. 🙂
Das mit der Geschäftsübernehme vom Schwiegervater habe ich berücksichtigt 😉 Vom Anrufen irgendwelcher Institute konnte ich mich aber noch abhalten, war mir dann doch zu unsicher *g*
Aber aufgeben werd ich nicht, so hab ich jetzt jedenfalls was zu tun ;P
Erstens: Es ist den recherchierenden Flitzpiepen doch wohl klar, daß eine Aufklärung der Identität zwar die eingebildete Geilheit der Aufklärers herausstreichen würde, andererseits jedoch die Fortführung dieses Blog zumindest erheblich erschweren würde.
Das Netz bringt leider gnadenlos egozentrische Vollidioten zum Vorschein… *kopfschüttel*
Zweitens: Zum Thema des Eintrags fällt mir ein alter Creedence Clearwater-Titel ein: „I see a bad moon rising…“
Undertaker, wenn das mal nicht in die Hose geht, mit den angeblichen „Freunden“! Ich hätte die Tante mit den Kindern zum Sarg gelassen, aber keinen Millimeter Spielraum für Sperenzien geboten…
@Thalassa: Was hast du denn bitte für eine Kinderstube genossen? Höfliche Umgangsformen waren dort wohl fremd, oder?
Ich, als "recherchierende, egozentrische, vollidiotische Flitzpiepe", mache das einzig für mich. Lass es Neugierde, Langeweile, oder was auch immer sein.
Ich werde bestimmt nicht, wenn ich denn mal auf die "Lösung" kommen sollte, durch den Blog stürmen und lauthals den Namen herausschreien. Dafür gefällt mir der Blog zu gut, als dass ich ihn dadurch kaputt mache. Schließlich lebt diese Seite auch ein wenig davon, dass der Author anonym ist.
Dir, Thalassa, möchte ich nur mal nahelegen, erst zu denken und dann zu schreiben und nicht deine Annahmen, als Tatsachen hinzustellen.
Liebe grüße,
RF
Das Ergebnis des Nachdenkens, bevor ich schreibe:
Getroffene Hunde jaulen.
Sorry, ich hab in diversen Foren schon zu viele – gelinde gesagt –Dämlichkeiten erlebt, als daß ich deine Andeutungen als bloßes Geplänkel deute. Zudem hab ich in der kurzen Zeit, die dieser Blog besteht schon mehr als einmal Kommentatoren mit der Möglichkeit des Enttarnens kokettieren sehen. Wenn du dir den Schuh anziehst – deine Sache.
"diverse Foren"
Ja, das erklärt auch deine Totschlägerargumente. Aber danke fürs Bespräch und schönen Tag noch 🙂
Ich bin überzeugt, daß viele hier insgeheim über die Identität des Undertakers sich ihre Gedanken machen, vielleicht auch ein bißchen recherchieren. Die Menschen sind nun halt mal neugierig. So wie in dem Märchen von den Heinzelmännchen von Köln, die nachts heimlich in die Wohnungen der Leute einstiegen, alles putzten, wuschen, aufräumten, die Klamotten flickten usw. Eines Tages wollten dann neugierige Leute unbedingt wissen, wer da so des Nachts den ganzen Haushalt in Ordnung brachte und streuten Erbsen auf die Treppen. Die Heinzelmännchen fielen natürlich unter lautem Getöse auf die Stiegen, die Leute wachten auf und hatten ihren "Spaß" und fortan mußten sie ihren Haushalt wieder alleine erledigen. So wird es wohl auch eines Tages hier sein. Dieses Blog ist gerade dabei vom Geheimtip zu einem Kultblog zu werden und das wird auch bald die Presse auf den Plan rufen. Und ich bin sicher, wenn einer die Identität des Undertakers unbedingt herauskriegen will und ein bißchen Zeit investiert, der schafft das auch. Je bekannnter dieses Blog, desto eher wird das der Fall sein. Diese Woche ist… Weiterlesen »
Wer den Volltreffer gelandet hat bekommt Toms Dienstleistung als Gewinn. Der Gewinn ist sofort persönlich "anzutreten" und nicht übertragbar.
(glucks)
Sorry, dass ich hier so eine Diskussion losgetreten habe. 😐 Ich habe bloß auf die Schnelle keine andere Möglichkeit gefunden, mit dem undertaker in Kontakt zu treten.
Ich finde diese "Enttarnungsversuche" einfach nur peinlich. Wenn er wollte, dass jeder seinen Namen weiß, würde er ihn bekannt geben.
Habt Ihr nichts Besseres zu tun? Ich nehme doch mal an, dass Ihr keine Teenies mehr seid, die versuchen, ihrem Lieblings-Boybandmitglied auf die Pelle zu rücken…
Ich finde die "Enttarnungsversuche" einfach nur menschlich. Wo ein Geheimnis ist, da wollen die Leute eben wissen, wer dahinter steckt. Das geht ja auch z.b. Schriftstellen wie J.D. Salinger oder Thomas Pynchon so, die sich extrem abschotten und die deshalb von Fotografen und Rechercheuren gejagt werden.
Ich versuche auch, hier meine Schlüsse zu ziehen und die Verschleierungen des Undertaker zu durchschauen bzw. "rauszurechnen". Sollte ich mal tatsächlich den Volltreffer landen, würde ich mich allerdings bedeckt halten. Ich sehe das mehr als Rätselaufgabe. Und knobeln macht eben einfach Spaß.
Ja stimmt, wenn jemand sich versteckt, dann will er natürlich insgeheim unbedingt verfolgt und enttarnt werden! Wäre ja zu weit hergeholt, dass jemand für seine Kunst gemocht werden will, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen, oder?
Aber solche Absichten sind eben für manche Menschen schwer nachzuvollziehen. Schade.
zurück zum Thema: Mir wär das scheißegal, wenn die Alten das erfahren würden, dass Katja hier war. Na und, was soll passieren? verklagen? Worauf? Schadenersatz? Welcher Schaden.Auftrag entziehen? Na und? Denen würde ich klar sagen, dass ich mich morgen auch noch im Spiegel anschauen mag und mich nicht vor mir schämen müssen möchte. Denen würde ich klar sagen, dass die den Kindern den Pappa klauen.Die ziehen sowieso weg, von daher wärs mir das wert.
@ja, das ist das gleiche Prinzip wie "Wenn eine Frau NEIN sagt, meint sie in Wirklichkeit JA"… tssss.
@Eve: ja, das ist das gleiche Prinzip wie "Wenn eine Frau NEIN sagt, meint sie in Wirklichkeit JA"… tssss.
Mir ist´s egal, wer Tom ist.
Ich mag seine Geschichten, sein Einfühlungsvermögen und seinen Humor – mehr braucht´s doch nicht, um hier Spaß zu haben, oder?
Ich hoffe nur, dass er nicht der Bestatter aus meinen Wohnort ist, der ist so furchtbar unsympathisch und verknöchert..! 😉