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Kinder

Wie gehen eigentlich Deine Kinder mit Deinem Beruf um?

Ich würde mal sagen: ganz normal. Sie kennen es ja nicht anders und wie vermutlich bei allen Kindern bewegt sich ihr Interesse am Beruf des Vaters zwischen begeisterter Anerkennung und absoluter Ignoranz, je nach Gemüts- und Pubertätslage.

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Mit dem Metier an sich gehen die Kinder ganz entspannt um. Sie haben keine Scheu einen Toten anzuschauen und wenn es später, wenn sie größer sind, einmal notwendig würde, hätten sie erklärtermaßen auch keine Bedenken mal mit anzufassen.
So wie in anderen Haushalten über den Beruf des Vaters als Busfahrer, Schauspieler oder tätowierter-Bierzopf gesprochen wird, sprechen wir, je nach aktueller Lage, über Termine von Trauerfeiern, wundersame Kunden und die Besonderheiten des Tages. Das bekommen die Kinder natürlich zum Teil auch mit und sind daher mit der Branche und den Außergewöhnlichkeiten des Gewerbes vertraut.

Die Räumlichkeiten unseres Hauses kennen sie in- und auswendig, Kinder spielen Verstecken, suchen sich „geheime Plätze“ und sind natürlich froh darüber, daß es viele Winkel und Kammern gibt, die die Phantasie anregen usw.

Was ich bewundere und was ohne jeglichen Druck von uns zustande gekommen ist, ist der Respekt der Kinder vor den Verstorbenen. Niemals würden sie in irgendeiner Form abschätzig über unsere „Gäste“ reden oder ohne wichtigen Grund einen der Räume betreten, in dem sich ein Verstorbener befindet. Sie haben ein ganz großartiges Gespür dafür, wann man durch unsere Trauerhalle toben kann und wann es besser ist, nur auf Zehenspitzen zu gehen, was sie natürlich nur im übertragenen Sinne tun.

Mit dem Thema Tod, Trauer und ‚Leiche‘ gehen sie sehr entspannt um, das hat für sie nicht den abschreckenden oder gar ekelerregenden Stellenwert wie für andere Leute.

Oft werde ich auch gefragt, ob die Kinder einmal den Betrieb übernehmen werden. Es ist aber so, daß sie von Tag zu Tag neue Berufspläne entwickeln und ihre Zukunft eher im positiven Abschneiden bei irgendeiner Casting-Show sehen. Am Liebsten würden sie direkt nach der Schule gleich ein berühmter Rapper oder Filmstar oder aber, was für den Größeren absolut gleichwertig ist, Reisebusfahrer.

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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

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