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Kinder machen Sachen

Kinder machen Sachen, dafür sind sie eben Kind.
Aber so manchmal, da denke ich, dass ich im falschen Film bin und kann gar nicht verstehen, warum die Blagen auf solche Ideen kommen.

Nehmen wir ein kleines Beispiel:
Ich sitze im Wohnzimmer und schaue mir einen Film an. Meine Tochter stößt dazu und fragt, ob sie mitschauen darf. Sie darf und ich füge der Dürfenserlaubnis noch die einschränkende Schweigensanordnung hinzu: „Aber nur wenn Du ruhig bist, ich will das gerne sehen und hören.“
Sie freut sich und nickt.

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Natürlich kann das 14-jährige Mädchen nicht leise sein. Sie erkennt einen der mitspielenden Schauspieler wieder und jubelt, ui, das sei ja der und der. „Psssst!“
Sie ist zwanzig Sekunden leise, dann fängt sie an, den Film zu kommentieren: „Nein, der geht jetzt wirklich durch diese Tür!“, „Ach, der ist mit der da zusammen?“, „Jetzt fährt er Auto!“
Ich werfe ihr einen ermahnenden Blick zu.
Sie schweigt. Dann, als es so richtig spannend wird, fragt sie unvermittelt in die Stille, ob sie sich ein Brötchen holen darf.
„Natürlich kannst Du Dir ein Brötchen holen, aber sei leise.“
Das Kind poltert mit der Grazie einer Teutonenhorde durchs Wohnzimmer, scheppert in den angrenzenden Küche mit sämtlichen Töpfen, Tellern und Pfannen, klirrt mit Gläsern, öffnet und schließt (!) alle Schranktüren, pfeift dabei ein munteres Liedchen…
Man kennt das: Frauen haben ein anderes Verständnis von Ruhe und Stille als wir Männer.
Wenn zwei Männer schweigend beieinander sitzen, dann sagen wir nichts. Wir starren z.B. auf die Mattscheibe, geben ab und zu grunzende Laute von uns und ansonsten ist Ruhe.
Wenn zwei Frauen schweigen, dann ist das lauter als wenn sechs Männer reden.
Deshalb kriegen die ja da in Berlin auch nichts gebacken, die zerreden alles. Sind eben alles Pussies.

Okay, aber darum geht es gar nicht.
Nach dem Klappern und Hantieren, kommt die Hübsche also wieder ins Wohnzimmer und hat als Ergebnis ihrer küchentechnischen Bemühungen ein Laugenbrötchen in der Hand.
Sie hat es nicht durchgeschnitten, demzufolge auch nicht belegt und will es trocken essen.
Nun hat Laugengebäck oben drauf Salzkörner, die mein Kind nicht mag.
Also muss das Salz runter.
Und das erledigt das Mädchen während des Laufens. Sie „krubbelt“ mit den Fingern das Salz ab, läßt es auf ihrem Weg fallen, wo sie gerade läuft und ich rufe: „Hey! Muss das sein? Musst Du wirklich jetzt hier überall das Salz verteilen? Ich habe doch gerade eben erst Staub gesaugt.“

Dieser absolut verständnislose Blick, den das Mädchen ungläubig lächelnd absonderte, während sie fortfuhr, Salz auf den Boden zu krümeln, der war es, der ihr zur „Strafe“ zweimonatiges Pflichtstaubsaugen des ganzen Hauses eingetragen hat.

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(©si)