Klaus Töpfer (* 29. Juli 1938 in Waldenburg, Provinz Niederschlesien; † 8. Juni 2024 in München) war ein deutscher Politiker der CDU und Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Er war unter anderem von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der Regierung von Helmut Kohl.
Bis zum März 2020 war Töpfer ein vom Deutschen Bundestag und Bundesrat gewähltes Mitglied und zugleich einer der Vorsitzenden des Nationalen Begleitgremiums, das gemäß dem Standortauswahlgesetz in Deutschland die Suche nach einem Standort für Endlager für hochradioaktive Abfallstoffe begleitet. Er war zudem als Hochschullehrer tätig.
Nach der Vertreibung der Familie aus Schlesien 1945 und dem Schulbesuch in Höxter bestand Töpfer 1959 am König-Wilhelm-Gymnasium das Abitur. Danach leistete er bis 1960 seinen Wehrdienst in der Bundeswehr ab und wurde als Leutnant der Reserve entlassen.
Töpfer absolvierte ein Studium der Volkswirtschaftslehre, das er 1964 als Diplom-Volkswirt beendete. 1968 erfolgte seine Promotion zum Dr. rer. pol.
Von 1971 bis 1979 war er Abteilungsleiter in der Saarländischen Staatskanzlei und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Von 1978 bis 1979 war er ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Raumforschung und Landesplanung an der Universität Hannover.
Von 1985 bis 1986 lehrte er als Honorarprofessor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im November 2005 wurde er an der Eberhard Karls Universität Tübingen erneut Honorarprofessor. Seit dem 2. Mai 2007 war er auch Professor für Umwelt und nachhaltige Entwicklung an der Tongji-Universität in Shanghai.
Seit 1972 war Töpfer Mitglied der CDU. Von 1977 bis 1979 war er Kreisvorsitzender der CDU Saarbrücken. Er gehörte dem Landesvorstand der CDU Saar an.
Von 1978 bis 1985 war er Staatssekretär in Rheinland-Pfalz. Am 23. Mai 1985 wurde er zum Minister für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz.
Am 7. Mai 1987 wurde er Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in der von Helmut Kohl geführten Bundesregierung. Im Mai 1988 sprang er medienwirksam im Neoprenanzug in den Rhein.
Töpfer war einer der Hauptverantwortlichen der Einführung des Gelben Sacks, mit dem vor allem Leichtverpackungen entsorgt werden sollen.
Nach der Bundestagswahl 1994 erfolgte am 17. November 1994 seine Ernennung zum Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Töpfer war von 1990 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Von 1989 bis 1998 war er Mitglied im CDU-Bundesvorstand und von 1992 bis 1998 auch im Präsidium der CDU. Von 1990 bis 1995 war er daneben Landesvorsitzender der CDU des Saarlandes.
Töpfer schied am 15. Januar 1998 aus der Bundesregierung aus, um sein Amt als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi anzutreten. Seine zweite Amtszeit endete formal am 31. März 2006.
Von 1998 bis 2006 war Töpfer außerdem Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen (VN) und Generaldirektor des Büros der Vereinten Nationen in Nairobi. Des Weiteren war er von 2001 bis 2010 Mitglied und zuletzt Stellvertretender Vorsitzender im Rat für Nachhaltige Entwicklung.
Ab 2006 war Töpfer Schirmherr des Lobbyvereins Deutsch-russisches Rohstoff-Forum. Dieser Verein wurde bis 2015 von Gazprom über seine früheren Töchter VNG AG und Gazprom Germania finanziert. Töpfer erhielt Geld dafür, aber nicht direkt, sondern als angeblicher Berater der VNG AG. Auch die Gelder an das Deutsch-russische Rohstoff-Forum flossen nicht direkt, sondern über einen Verein zur Förderung der wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit im Rohstoffsektor. Nach dem Russischen Überfall auf die Ukraine 2022 wurden die Aktivitäten des Vereins im Februar 2022 eingefroren.
Ab 2007 war Töpfer Mitglied im Hochschulrat der Universität Paderborn. Von 2008 bis 20. November 2012 war Töpfer Vizepräsident der Welthungerhilfe. Von Februar 2009 bis September 2015 war Töpfer Direktor des neu gegründeten Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam. Ab 2009 war Klaus Töpfer Vorsitzender der Jury des Innovationspreises für Klima und Umwelt (IKU).
Im Januar 2011 übernahm Töpfer die Schirmherrschaft des Karl Kübel Preises, der am 5. September in Frankfurt am Main durch die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie verliehen wird.
Im März 2011 übernahm Töpfer den Vorsitz der Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung der Bundesregierung. Die Ethikkommission wurde als Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima von der Bundesregierung eingesetzt.
Er war Mitglied im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen und Mitglied im Kuratorium der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW).
Klaus Töpfer war römisch-katholisch, seit 1968 verheiratet und hatte drei Kinder. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland lebte er in Höxter.
Er starb nach einem Sturz auf einer Veranstaltung in München.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_T%C3%B6pfer
- Klaus_Toepfer_37509905541: Estonian Presidency, CC BY 2.0, wikimedia.org
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: Klaus Töpfer, Politiker, Umweltminister, verstorben