In meinem letzten Artikel machte ich auf eine Werbemail aufmerksam, die mir heute auf meinen Tisch geflattert ist.
Darin wurde eine Walbestattung beworben.
Analog zur Himmels-, See- oder Wiesenbestattung ging ich fälschlicherweise davon aus, hier würde ein menschlicher Leichnam in einem Wal bestattet.
Der bekannte Schweizer Kleinbiologe Dr. Turt Al Doom machte mich aber darauf aufmerksam, daß es sich bei der Walbestattung keineswegs um eine Bestattung eines Menschen IM Wal handelt, sondern um die Bestattung eines Wales.
Aus bislang noch nicht genau geklärten Gründen schwimmen Wale ja mitunter an die Strände und können dann nicht mehr ins Wasser zurück.
Diese Wale verenden dann. Manchmal wird versucht, sie ins Wasser zurückzuschieben, was auch hin und wieder gelingt.
Wenn aber ein Wal am Strand verendet ist, muß er natürlich bestattet werden.
Ist ja klar.
Hierbei bieten sich verschiedene Bestattungsformen an. Das wäre zum einen die sehr naheliegende Seebestattung. Man wartet genügend lange ab, bis die Natur dafür gesorgt hat, daß der Wal quasi kadaver und portionsweise wieder ins Meer geschleppt werden kann.
Die andere Möglichkeit liegt in einer Beisetzung des Wales in einem Walgrab.
Und wahrscheinlich zielt die Position 12 aus der genannten Werbemail, die Walbestattung auf genau diese Bestattungsform ab. Man hebt also auf einem Friedhof ein genügend großes Grab aus und legt den Wal hinein; fertig ist das Walgrab vollzogen ist die Walbestattung.
Ja, und daß es das alles für nur schlappe 200 € geben soll, ist natürlich ein wahres Schnäppchen.
Hinnehmen müssen die Angehörigen des Wals allerdings, dass es sich bei diesem Angebot und eine anonyme Walbestattung handelt. Sie werden also die Stelle und den Zeitpunkt der Walbeisetzung nicht erfahren.
Also, wie gesagt, 200 € finde ich in Anbetracht der erforderlichen Größe eines solchen anonymen Walgrabes geradezu spottbillig. Nicht geklärt ist allerdings, was der Transport des Wals zum Friedhof kostet.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: bestattung, wal, walbestattung
Hey! 😛
Wenn ich die Asche meines Wales mit nach Hause nehmen will, muss ich aber den Umweg über die Niederlande gehen.In Deutschland verbietet die verbrecherische Walbestatterlobby, dass ich meine Walasche mit nach Hause nehmen (z.B. um meine Einfahrt zu streuen).
@Ismael: hat man sich in den Besitz der Walasche gebracht, kann man sie ja an einem schönen Ort verstreuen.
So könnte beispielsweise auch Bielefeld oder das ebenso überflüssige Neu-Isenburg unter einem Aschenregen verschwinden, so wie einst Pompeji.
@Peter Wilhelm:
Ich dachte, die Asche kommt in die Walurne…
@Spor: Der Wal kommt natürlich ins ‚WALOSEUM‘
Gruss
Stefan
Erst LKW-Führerschein machen, sonst klappt das nicht mit dem Abholen aus den Niederlanden, bei dem Gewicht der Asche.
@Falk: Die Asche des Wals macht ja nur einen Bruchteil seines ehemaligen Körpergewichts aus. Sie kommt dann in 12.431 Päckchen via DHL.
Ich dachte, es handele sich ausschließlich um eine Erdbestattung? Kremierung von Walen übernimmt die Firma „Nordsee“ – habe ich mal gehört…
@der kleine Tierfreund: Ich glaube, da liegst Du falsch. NORDSEE verarbeitet nur Fisch. Wale sind aber Säugetiere. Ich hatte mal Lebensmittelkunde als WALFACH an der Uni. Aber dort kam nichts davon vor, wie und wo Wale verarbeitet werden.
Ich habe nur mal gehört, daß man keine Walnüsse essen soll, weil ja jeder männliche Wal auch nur zwei davon hat.
@Peter Wilhelm: …aber bei den Katholiken gilt sogar der Biber als Fisch – der Wal passt doch super ins Schema…
(vorausgesetzt, der Chef
von „Nordsee“ ist gläubig ) Und etwas ranzig schmeckt es da auch immer…
Grindwale haben es da allerdings recht einfach, die schwimmen vor die Küste der Färöer-Inseln und deren Einwohner erledigen dann den Rest. Bestattet werden sie dann in hungrigen Färinger-Mägen und das Beste ist, die Beerdigungen kosten noch nicht mal was, sondern bringen sogar noch Einnahmen!
Das Grab meiner Eltern ist ca. 4 qm groß. Pro Jahr kostet die Verlängerung 96 Euro (24 Euro/qm).
Bei der Wahlbestattung ist die Bestattung das kleinste Problem, die Kosten laufen beim Grab auf.
Das Grab eines Blauwals müsste etwa 30m*8m groß sein.
30*8*24=5760 Euro/Jahr!
Wenn wir von einer Liegezeit von 20 Jahren ausgehen, dann wären dass 115.200 Euro.
@Bernd: Hör mal, wo Wale dermassen vom Aussterben bedroht sind wegen Verlust des Lebensraumes, da kann man ja wohl mal ETWAS in die Umwelt investieren mit den paar 100.000 Euro.
Wobei… *grübel*… ist das noch LEBENSraum, so ein Grab?
@Salat:
Klar ist das ein Lebensraum. Für Bakterien, nur nicht für den Wal
@Bernd: Wenn die Mindestruhezeit bei einem 75 Kilo schweren Durchschnittsmenschen 20 Jahre beträgt, müßte sie bei einem 140 Tonnen schweren Blauwal 37.000 Jahre betragen, oder?
Die Grabkosten lägen dann bei 213.120.000 €
Ich finde nach wie vor, daß das Angebot „Walbestattung 200 €“ echt ein Schnäppchen ist. Aber wahrscheinlich ist das bloß wieder son Lockangebot. Ruft man da an, ist das Billigkontingent schon weg, oder es gilt nur für geimpfte Wale, oder nur für Orcas usw. Man kennt die Tricks dieser Brüder doch. Fängt doch schon an, wenn die fragen, ob man ne Geburtsurkunde des Wals hat…
@Peter Wilhelm:
Das solltest du mal der VerWALtung von zB. Wangerooge mitteilen.
Vielleicht können die noch Lagerkosten für den Anfang 2016 gestrandeten Pottwal eintreiben. Immerhin lag er einige Zeit am Strand.
Noch eine Frage hätte ich allerdings noch:
Werden die Hoden von männlichen Walen eigentlich Walnüsse genannt?
@Bernd: Zu den Nüssen: Siehe meinen Kommentar weiter oben.
Die VerWALtung ist schon der richtige Ansprechpartner, aber eher in WALtrop oder WALencia oder WAL Paradiso.
@Bernd: Es interessiert mich aufrichtig, wie so ein Walgrab nach ein paar Monaten aussieht. Ob sich da quasi ein Tümpel öl-ähnliche Flüssigkeit bildet…
Entschuldigen Sie bitte meine Ernsthaftigkeit, gleich können wir weiterblödeln. 🙂
@turtle of doom:
Ich stelle es mir wie ein Maar in der Eifel vor, ein riesiger eingesunkener Krater mit einem See aus Lebertran in der Mitte.
@turtle of doom: Ja, da bildet sich ein Tümpel Flüssigkeit und daraus macht man WALensina und WALdbeerenmarmelade.
Übrigens: Walgräber werden oft zu beliebten Walfahrtsstätten.
@Peter Wilhelm:
z.B.:
Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in WALdkirchen
Wallfahrtsbasilika St. Georg in WALldüren
PS: Ich muss jetzt aufhören sonst werde ich noch wahnsinnig
Übrigens, bei WALküren denke ich immer an recht kräftige Frauen, dank Bestatterblog weiß ich nun auch warum!
@Bernd: Diesen dicken Frauen ist dann Nordic WALking zu empfehlen.
Oder ist der Nordic WALking etwa der Herrscher unter den Walen des Nordens?
@Peter Wilhelm: …und nicht vergessen : Mein Gott WALther! Erst der hat den WALking auf die Bühne gehoben.Der WALking lebt übrigens mittlerweile im Exil im WALdorf Astoria…
Kommen verstorbene Wale nicht automatisch nach WALhall?
Heute habe ich eine „Wahl-Benachrichtigung“ bekommen.Es gibt schon lustige Schreibfehler… 🙂
@der kleine Tierfreund: Ja, da ist doch bald „Bunter Tag der Wale“ oder so, der schwarze Rautenwal ist auch wieder dabei. 🙂