Branche/Kommune

Krematorium Duisburg ist down

Arbeitet derzeit unter Hochdruck: Krematorium am Limes

Seit Wochen melden sich Bestatter aus dem Ruhrgebiet bei mir und suchen nach einem Krematorium. Denn eine der wichtigsten Einäscherungsanlagen, die in Duisburg, steht fast still.

Zunächst war das Duisburger Krematorium schlichtweg überlastet, jetzt kommt auch noch hinzu, dass dort dringend saniert werden muss.
So kommt es, dass voraussichtlich bis Mai 2023 in Duisburg keine Einäscherungen vorgenommen werden können.

Angehörige sind entsetzt, wenn die Bestatter ihnen lange Wartezeiten auf die Urne in Aussicht stellen müssen.
Bestatter fahren derzeit teilweise 300 Kilometer weit, um Verstorbene in anderen Krematorien einäschern lassen zu können. Und auch das ist nicht so ohne weiteres möglich.

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„Es tut uns leid, wir können derzeit keine neuen Bestatter als Kunden annehmen“, bekam ein Bestatter aus Duisburg (Ruhrgebiet) von einem anderen Krematorium lapidar zu hören.

„Irgendwann wird die Sache dann auch mal unwirtschaftlich“, sagt Bestatter Kai B., „Ich müsste mit fünf Särgen gleichzeitig fahren, damit sich der weite Weg noch rechnet, aber so viele Sterbefälle und so einen Transporter habe ich nicht.“

Kai B. fährt, wie viele seiner Kollegen, nach Dachsenhausen zum Rhein-Taunus-Krematorium, einer der modernsten und größten Einäscherungsanlagen Europas.

Überhaupt machen die Kosten derzeit allen Beteiligten zu schaffen. Die gasbetriebenen Einäscherungsanlagen arbeiten an der Wirtschaftlichkeitsgrenze. Damit eine ordnungsgemäße Einäscherung und ein sauberes Abgas entsteht, muss eine Temperatur von deutlich über 800 Grad C erreicht werden.
In Zeit von niedrigen Gaspreisen ist das kein Problem. Angesichts der energiewirtschaftlichen Lage wollen die Krematorien gerne die Temperatur senken, was aber nicht so einfach möglich ist. Zwar würde die Einäscherung dann auch noch funktionieren, aber etwas länger dauern und vor allem müsste das erst einmal von der Aufsichtsbehörde genehmigt werden.
Denn nur, wenn die festgelegten Betriebsabläufe eingehalten werden, und dazu gehört die Temperatur, stimmen die Emissionswerte.

So gesehen müssen sich Angehörige derzeit also auf längere Wartezeiten und auch steigende Preise einstellen. Für Bestatter bedeutet das Ganze einen hohen organisatorischen und logistischen Aufwand, der nicht immer ohne weiteres zu bewältigen ist.

Übrigens: Erdbestattungen gibt es auch noch.

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(©si)