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Madenbefall bei verwesenden Leichen

Guten Tag Tom,
ich lese gerade das Buch „Die Chemie des Todes“. Darin kommen Leichen vor, die z.B. 2 Wochen bei heißen Temperaturen in einem Sumpfgebiet lagen und schon als Brutstätte für Fliegen dienten und allerhand Maden traten aus den offenen Wunden hervor. Hattet ihr schon mal den Fall einer so stark verwesten Leiche in der sich Maden, Puppen, Käfer usw. tummeln, oder kommen die Leichen gar nicht zu euch sondern bleiben in der Pathologie?
Wird der Leichnam einer besonderen Waschung unterzogen, falls er zu euch kommen sollte und noch total „vermadet“ ist?
Schmiert ihr euch auch diese ominöse Salbe unter die Nase, falls der Geruch zu stark ist?

Oh ja, das kennt jeder Bestatter. Dazu muß die Leiche noch nicht einmal zwei Wochen im Sumpf gelegen haben, einige Tage im Hochsommer in der eigenen Wohnung können da schon ausreichen.

Wir gehen da so vor:

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Zunächst saugen wir kriechendes Material ab. Dazu haben wir eine Art Staubsauger, der speziell für Flüssigkeiten, Exkremente etc. gedacht ist. Er ist ähnlich dem Absauger beim Zahnarzt, nur größer. Damit lassen sich Tiere recht gut wegsaugen.
Danach wird der Leichnam mit Desinfektionsflüssigkeit gründlich abgewaschen. Es ist aber nie ganz auszuschließen, daß Maden noch aus dem Körperinneren nach außen kriechen, weshalb ein möglichst schneller und wirkungsvoller Verschluß der Körperöffnungen angeraten ist.

Zur Bekämpfung des intensiven Geruchs setzen wir auf einen Nebelapparat mit dem wir mentholhaltige Flüssigkeiten zerstäuben. Ansonsten hilft eine einfache Staubschutzmaske, getränkt mit Mundwasser oder dünn bestrichen mit Erkältungsbalsam schon weiter. Wo das nicht hilft, kommen Vollgesichtsmasken mit Aktivkohlefiltern zum Einsatz.

Viele Bestatter machen das aber auch so, daß der Ungezieferbefall beim Waschen des Leichnams beseitigt wird. Anschließend hilft ein Insektensprühmittel.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 6. April 2009 | Revision: 17. Juli 2016

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