Frag doch den Undertaker

Mehrspaltiges Angebot

Wir haben jetzt anlässlich eines Todesfalles eine Anzeige in der Tageszeitung aufgegeben. Wir haben uns für das Format 2/80 entschieden. Nun rief aber kurz vor Feierabend eine Dame von der Zeitung an und fragte, ob wir was dagegen haben, wenn sie die Anzeige in 3/100 machen würden, es würde auch nicht mehr kosten.
Meine Schwester hat das dann abgelehnt weil sie der Meinung war, das sei ein Bauernfängertrick, um noch mehr Geld aus uns herauszuschinden.
Wir anderen Geschwister waren uns unsicher.
Als die Anzeige nun erschien, war rechts daneben eine Reklame für Blinde in Afrika, das hat uns auch nicht gefallen.
Wie ist das, sind solche Anzeigen dann wirklich gratis?

Die Seite mit den Todesanzeigen ist nicht an jedem Tag formatfüllend mit Anzeigen belegt. Bestellen alle Kunden für die Zeitung ungünstige Formate, bleiben oft Restflächen unten oder an der rechten Seite frei.
Offenbar war es bei Eurer Anzeige so, daß bei 2 Spalten und 80 mm Länge ein Freiraum übrig blieb, der dann mit einer kostenlos erscheinenden Wohltätigkeitsanzeige aufgefüllt wurde.

Hättet Ihr das kostenlose Angebot angenommen und die Anzeige auf 3 Spalten Breite und 100 mm Länge vergrößert, so hätten die Anzeigen an diesem Tag besser auf die Seite gepasst und die Wohltätigkeisanzeige wäre nicht erschienen.

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Es handelt sich also nicht um einen Trick, sondern um eine freundliche Geste der Zeitung, um Euren Anzeigenwunsch und die Layoutbelange der Zeitung unter einen Hut zu bringen.

Als Bestatter muß man so etwas auch alles berücksichtigen. Wenn beispielsweise eine Zeitung 7-spaltig erscheint, schaut man, daß mehrere Anzeigen für eine Person nebeneinander erscheinen und koordiniert die Anzeigengrößen.
Es kommt ja häufiger vor, daß die Familie eine Anzeige aufgibt und dann der Arbeitgeber und der Verein auch noch jeweils eine schalten wollen.
Wir würden dann schauen, daß die Familie 3-spaltig bestellt und Arbeitgeber und Verein jeweils 2-spaltig.

So, der seriöse Teil endet hier, wer noch was Zotiges lesen will, der lese weiter:

Bei den mehrspaltigen Anzeigenformaten fällt mir immer folgender Witz ein:

Kommt ein Mann vom Dorf an den Anzeigenschalter der Zeitung in der Stadt und sagt:
„Ich möchte gerne eine Heiratsanzeige aufgeben, ich suche nämlich eine Frau.“
Sagt die Anzeigentante: „Einspaltig oder zweispaltig?“
Guckt der Mann sie mit großen Augen an: „Was zweispaltig? Was es bei Euch in der Stadt nicht alles gibt!“


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 29. Mai 2010 | Revision: 29. Juni 2012

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5 Kommentare
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MiniMoppel
14 Jahre zuvor

Das hätte der Schreiber der mail auch durch eine kurze Nachfrage bei der Zeitung klären können.
Ein gesundes Misstrauen ist ja in Ordnung, aber man kann’s auch übertreiben.

Salat
14 Jahre zuvor

Klar, die Zeitung weist auch extra drauf hin, daß das kostenlos ist, nur um nachher mehr zu verdienen.
Sollen sie das nächste Mal das Gespräch mitschneiden, wenn sie da solche Angst haben.

Salat

Earonn
14 Jahre zuvor

Ich frag mich auch, was an der daneben stehenden Anzeige für ‚Blinde in Afrika‘ so schlimm gewesen sein soll. Aber naja, jedem Tierchen sein Plaisirchen…

kramescha
14 Jahre zuvor

ich arbeite bei einer großen Tageszeitung. Früher haben wir Anzeigen einfach vergrößert wenn sich der Platz nicht ergeben hat. Bis uns deshalb jemand verklagt hat (Leute gibts) Mittlerweile sind zwischen den Anzeigen Zierlinien. Werbung oder Spendenaufrufe haben dort allerdings nichts zu suchen.

Brent
14 Jahre zuvor

Den ein-/zweispaltig Witz gabs mal als Sketch mit Diether Krebs.




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